Vorrevolutionäre Stimmung ?

Geschrieben von Mario am 27. Februar 2006 09:08:51:

Liebe Gemeinde,

als ich vor 2 Wochen im MDR-Radio (auch über Schüssel zu empfangen) gehört hatte, daß die Aktion „Du bist Deutschland!“ ein voller Erfolg gewesen sei, und es einen sogenannten „Ruck“ – wo auch immer (eventuell bei dem Einen oder Anderen in der Geldbörse) gegeben habe – könnten wir näher an einer vorrevolutionären Situation sein, als wir es uns das jetzt eingestehen. Der Geschäftsindex ist seit der Wende nie so gut gewesen wie jetzt! ggggg. – so die Macher (Macher kommt von Automacher – Opel – wirkliche Macher gggg. – Wozu stehen bei Audi die 4 Ringe ? – Jeder Ring für 100.000 km – bei Opel haben die den noch durchgestrichen !)

Wenn ich so zurückdenke, wußten wir im August; ja auch im September 1989 nicht, daß sich die Zeiten endlich ändern würden
Vorher gab es bei uns auch diese Propaganda – an jeder Ecke – über Jahre.

Wenn nun gestritten wird, ob es in den alten Bundesländern 40 Wochenstunden geben soll, was ja im Osten schon immer - seit Abschaffung der 48-Stundenwoche gewesen ist, oder es nur 38,5 Stunden weiterhin geben sollte, kann ich nur lächeln.

In meinen Glanzzeiten meiner Unternehmung kam ich auch manchmal auf 70 Wochenstunden.
Sicher, ich hatte bombig Geld verdient und ich konnte Rücklagen erwirtschaften und trug das Risiko.
Ich machte ja das ganze auch für mich und meine Familie – aber es kann ja auch jeder versuchen und auch stellenweise 70 Stunden arbeiten – oder eine Unternehmung starten und Leute beschäftigen – gibt doch genug von denen, an jeder Ecke – auch für 3 EUR die Stunde, Brutto versteht sich.

Durch die Globalisierung komme ich besser, wenn ich mir Portugiesen einfliegen, die im Container nächtigen lasse, denen den Heimflug noch bezahle, als einen Landsmann zu nehmen – also laß ich die Sache; weniger Arbeit – die es hier nicht mehr gibt. Den Rest machen dann die Ich-AG`s:

Was aber das eigentliche ist - ist, daß das alte System „Teile und Herrsche“ immer noch funkelt.
Im Westen und ich betone das bewußt, -Westen- erhält z.B. der Öffentliche Dienst 100 Prozent bei 38,5 Stunden, im Osten bei 40 Stunden, glaub 90 Prozent.
Wenn man aber daran denkt, daß es eine sichere Arbeitsstelle ist, ist es doch eigentlich unerheblich, was der einzelne verdient.
Aber; da der Deutsche vom Neid zerfressen wird – immer schaut, was der Nachbar hat und er persönlich doch noch nicht hat, was der Nachbar hat oder gerne noch hätte, geht die Sache immer noch auf.

Nun, mit diesen Werbungen „Du bist Deutschland!“ – wird sicher versucht, die wirtschaftliche Lage und die Stimmung in der Bevölkerung doch noch zu halten.

Da es uns immer noch besser geht, als z.B. den Engländern und Franzosen – was ja auch in der Vergangenheit begründet liegt (Deutschland war Grenzpunkt zwischen Ost und West – die Systeme Kapitalismus und Sozialismus konkurrierten untereinander / deshalb auch der üppige Lebensstandart im damaligen Westen) – kann ich nur zurückschauend sagen: „Geht es dem Deutschen zu gut, tanzt er auf dem Eis wie ein Esel!“ – sagte mal einer aus der Vergangenheit – und er hatte doch recht.

Trotz der guten wirtschaftlichen Lage – auch eines Herz 4 – muß ja doch noch niemand hungern – das sollte man nicht vergessen.
Trotzdem komme ich immer wieder an das Beispiel mit den Schwarzen in Afrika – gib denen über Jahre, jeden Monat einen Sack Getreide – und höre nach 10 Jahren auf – schon hat man einen Aufstand.

Sicher, als ich in Italien war, sind die Leute schneller zufrieden und haben nicht diese Ansprüche wie der dumme Deutsche.
Die können Leben, ohne nur an Haus, Wohnung und Auto zu denken!
Ich glaub das trifft für die Franzosen auch zu.

Was aber jetzt das Übel ist, daß selbst der letzte Depp merkt, daß es vorbei ist. Nun, Propaganda hatte auch schon immer gefunkelt – „Der Russe steht kurz vor Berlin – wir holen zum Endschlag aus ! Oder : „Den Sozialismus in seinem lauf halten weder Ochs noch Esel auf!“ gggg. –
Oder: „Weiter so unter dem Banner von Adenauer, Kohl und Merkel!“
Überholen ohne Einzuholen – „ Mein 1 Eurojob – Kampfplatz für den Frieden!“

Da aber der Deutsche – wie schon BB vermerkte – kein Revolutionär ist, werden wir eben durch die Vogelgrippe – in deutscher Gründlichkeit – mutieren gelassen – ausgedünnt; es gibt ja nur ab Landrat aufwärts Grippemittel – und schon habe ich einen Arbeitskräftemangel und ein neues Wirtschaftswunder.

Man muß die Knechte Keulen wie sie kommen gggg.

Nun, mit Herz 4 würde ich nicht über die Runden kommen – ich wundere mich sowieso wie das geht.
Ständig von der Substanz zu leben ? – Ich laß mal – glaube sogar hier im Forum:

„Revolutionäre Stimmungen entstanden und entstehen, wenn der Glaube an eine Veränderung oder bessere Zukunft; mit der Zielstellung eines machbar zu erreichenden verlöschen, und ausweglose Situationen – vor allem für die Jugend – durch gemeinschaftliches Jammern hervorgebracht werden – und diese dann als Massenpsychose kindeln und sich frei entfalten !“ – Definition/Interpretation Mario;

Nun also – „Weiter so!“ „Ihr seid Deutschland, ihr Helden von der Erdbeerplantage, Sonnengucker, Sitzenbleiber und Turnbeutelvergesser, Kaffetassenhalbaustrinker, Hosenträgerträger !“

Ich faß es einfach nicht, wie wir weiter verschaukelt werden !

Was kommt nach dem Kapitalismus?

Da es keinen geordneten Wettbewerb, sondern einen chaotisch, anarchischen Turbokapitalismus gibt, in dem es keine Gesetzte und Regeln gibt – soziale Übereinkünfte sowie so nicht - können Unternehmen völlig frei, ungeniert und uneingeschränkt wirtschaften.

Dabei sind sie Teilhaber (durch Unterordnung) der gigantischen Finanzindustrie geworden.

Also kann die Sache nur bis zu einer „Weltregierung“ so weiter laufen, da zum einen die UNO zu schwach ist – Konzerne sich gegenseitig ausspielen und dort hin gehen, wo sie das meiste Geld verdienen.
Sprich, da sich so schnell nichts ändern kann – und kein Fiedel in der Nähe ist, läuft es unweigerlich auf die prophezeiten Geschehnisse hin, da sich das Kapital nicht das Wasser abgraben läßt.

Merke: Geht es dem Staat schlecht, brummt der Kapitalismus in höchster Form!

Da das Kapital die Menschen immer mehr beherrscht und die Menschen dem Kapital notgedrungen dienen müssen, wird die Armut immer größer. Dabei entstehen dann sogenannte explosiv/revolutionäre Situationen – und daran kann wiederum der Terrorismus partizipieren.


Mit vorrevolutionärem Gruß in die rosige Zukunft (rosa Brille nicht vergessen); ggg.

Mario



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