Re: Würde einer Rentnerin
Geschrieben von AlexP am 13. Februar 2006 13:46:03:
Als Antwort auf: Würde einer Rentnerin geschrieben von Bonnie am 13. Februar 2006 13:12:11:
Das Leben der Dame sah also so aus: Sie war anscheinend verheiratet, hat 4 eigene Kinder und 17 Pflegekinder.
Nun, damit dürfte die gute Frau erheblich zur Sicherung und Stabilisierung des sozialen Netzes beigetragen haben. Würden diese Kinder nicht in die Kassen des Staates einzahlen, sondern alle in einen gemeinsamen Topf, ginge es ihr vermutlich besser.
Fakt ist, dass die Erziehungszeiten nicht gerecht für die Renten aufgerechnet werden. Es gibt zwar lokale Programme um die Rentennachteile bei Pflegekindern auszugleichen, aber das ist läppisch im Vergleich zu den Kosten, die der Staat gegenüber Heimplätzen spart.
Kurz: Dicht am Beschiss.
Da es nicht langt, geht sie einmal die Woche zur "Münchner Tafel".
Das ist immerhin auch eine Form von Betteln.
Die Frage ist jetzt: Soll die Allgemeinheit für diese Frau aufkommen ?
Ja, zum großen Teil ist der Staat/Allgemeinheit dazu verpflichtet.
Weil sie nicht wegziehen will ?
Wirds billiger? (Bitte Fragezeichen kein Leerzeichen).
Weil ihre 17 plus 4 Kinder ihr keinen müden Euro zukommen lassen ?
Das ist auch aus meiner Sicht eine berechtigte Frage.
Selbst wenn die Kinder nicht können oder wollen, bleibt immer noch die riesige Summe im Raum stehen, die diese Frau für den Staat erwirtschaftet hat und für den es keinen fairen Ausgleich gibt.
Ab einem gewissen Punkt nimmt der Staat die 4 Kinder auch in Pflicht, heutzutage aber immer seltener mit Erfolg da die Kinder auch nichts mehr haben. Es ist teilweise schon so, dass die Rentner ihre 50 Jahre alten Kinder durchfüttern.
Sie "will ihrer Familie nicht zur Last fallen". Aber der Allgemeinheit ? Wahrscheinlich will sie nicht "Dankeschön" sagen müssen ?
Berechtigte Kritik. Die Frage ist aber, wie bringt man das den Leuten bei ohne dass die ernsthaft krank werden und damit richtig teuer werden?
Ich würde es jedenfalls nicht zulassen, daß meine Mutter zur "Armentafel" geht, solange ich es verhindern kann. Aber vielleicht leben die Kinder auch alle von der "Stütze". Es soll da ganze Dynastien geben.
Zustimmung.
Guck dir das Bild an, Alex. Daß sie da frisch geschminkt und manikürt und mit frischer Dauer- und Wasserwelle vom Friseur,Armut sieht man bei Frauen am Aussehen fast nie, bestenfalls an paar Details. Bei Männern ist das ganz anders.
umgeben von Katze und Wellensittich
fast geschenkt, wenn mans richtig macht.
in ihrer 700-Euro-Schwabinger Wohnung hockt und dem Kamerateam sagt, sie könne sich den Kaffee mit ihren Freundinnen nicht leisten, ist einfach nur peinlich.
Ich kenne das von vielen, wenn das Geld knapp wird, dann wird am ausgehen gespart und anschliessend am Essen. Seltener an langfristig teuren Verträgen.
Die ganze Sendung war peinlich.
Kann ich nicht beurteilen.
Ich kann ja auch den Großteil meines Geldes für Sauna und Wellness (im übrigen auch sehr gut für die Gesundheit!!) ausgeben und hinterher jammern, ich könne mir kein Katzenfutter mehr leisten, so daß meine arme Mieze hungern muß .. Tränendrüsendrück... kommt da was ?
Wir hier glauben doch viel weniger daran, dass der Staat für uns aufkommen wird, auch wenn es uns immer noch versprochen wird. Zwar nicht mehr so verlogen wie früher aber immer noch fern der Realität.
Ehrlich, Alex, ich wette, man kann auch in Deutschland authentischere Fälle von Armut finden.
Die finde ich persönlich nicht so interessant, ich finde interessant, wie langsam aber sicher ganz normale Leute und Mittelstand in die Armut wandern. Und zwar vom Studenten bis um Rentner.
Ich werde auch kaum Rente kriegen, da ich nur 3 Jahre eingezahlt habe (bin froh darüber, nicht an dieser Jammer-Wettveranstaltung Sozialversicherung beteiligt zu sein!) und die restliche Zeit selbständig war und bin.
Nun, die Frage wirst du dir stellen müssen: Wie wirds mit 60/70/80 Jahren aussehen, wenn auf 4 Rentner nur noch eine erwerbsfähige Person kommt?
Bis 25 sind die Eltern für die Kinder finanziell zuständig.Zumindest in Deutschland ist diese Frage fast uninteressant geworden, weil es kaum noch Kinder in einkommenstarken Familien gibt.
...Wir müssen uns darüber klar sein, daß man es nicht mehr ausdehnen kann und daß es sowieso ein zeitlich befristetes Phänomen war.
Klar ist das schon, für mich sieht die Frage eher danach aus, wie man das ohne noch größeren Schaden zu erzeugen mit Anstand zurückfahren kann. Es nutzt ja nix, wenn man 1 Euro einspart um schwer erkennbar 10 Euro mehr auszugeben.
cu AlexP