Die langen Schatten der Vergangenheit
Geschrieben von Odin am 07. Februar 2006 10:38:06:
Als Antwort auf: TK 7. Februar geschrieben von Tarman am 06. Februar 2006 23:07:58:
Hallo
In der wirklich existierenden Weltgeschichte geht es
bekanntermassen sehr komplex zu, und die allermeisten -
auch die Hauptdarsteller - agieren mit unvollständigem
Hintergrundwissen.>Jetzt können wir natürlich überlegen, wenn wir denjenigen da unten, die sich >über Zeichnungen aufregen, die sie nie gesehen haben, Waffen und weitere >Hilfsmittel geschickt hätten, würden die dann auch deutsche Flaggen >verbrennen?
Drehen wir die Frage um:
Die Zeichnungen in Dänemark waren für UNSERE Begriffe
harmlos. Die schlimmsten Zeichnungen, die dort unten
wirklich die Leute auf die Barrikaden gebracht haben,
waren angeblich gar nicht echt aus der dänischen
Zeitung, sondern von Muslimen in Dänemark gefälscht
und zwecks Anheizung der Stimmung in ihre jeweiligen
Heimatländer verschickt worden - mit der Behauptung,
die Zeitung hätte das veröffentlicht.Was ist los?
Dänemark hat seit 2001 eine fremdenfeindliche Regierung,
die die Muslime schlechter behandelt als die welt-
offenen Regierungen, die Dänemark vorher hatte und
die hier in Skandinavien sonst die Norm sind.In Dänemark gibt es eine ganz üble Hetzerin mit Namen
Pia Kjaersgaard, Leiterin der "Dänischen Volkspartei"
(Dansk Folkeparti). Diese Dame und ihre Partei ist
zwar nicht in der derzeitigen Regierung, hat aber
mit ihrer Haltung die Regierungsparteien infiziert,
und die haben wiederum das geistige Klima geschaffen,
in dem die Jyllands-Posten ermutigt wurde, die
Zeichnungen IN AUFTRAG ZU GEBEN ! Mindestens einer
der Zeichner wollte ursprünglich gar nicht ...Die Muslime in Dänemark sahen ihre Gelegenheit gekommen,
um ihre Glaubensbrüder in der alten Heimat gegen das
verhasste neue dänische Regime aufzustacheln und
machten Stimmung. Da die echten Zeichnungen dafür zu
harmlos waren, fälschten sie eben ein paar schärfere.
Bisheriges Ergebnis: drei abgefackelte dänische
Auslandsvertretungen und eine norwegische.>Ich kann durchaus verstehen, daß es die Muselmanen stört, wenn der Rest der >Welt außer Erdöl nichts von ihnen haben möchte. Dummerweise hat Allah in >seiner unergründlichen Weisheit die ganzen Flugzeugträger und die >allermeisten Atomwaffen den ungläubigen Amerikanern geschenkt. Das frustriert >nun mal.
Genau wie Allah in seiner unergründlichen Weisheit das
meiste Erdöl im arabischen Wüstensand vergraben hat,
auf dass die beiden Konfliktparteien auch wirklich
aufeinander losgehen. Und das nicht irgendwann, sondern
genau dann, wenn sich für den ölabhängigen Westen die
ersten Engpässe abzuzeichnen beginnen.>Jedenfalls rückt Europa damit ins Visier jener Araber, die wir nicht ganz so >gerne mögen. Jene mit diesen Bombengürteln... Obwohl jene, die sich diese >Gürtel umschnallen, selbst Opfer sind.
Wir sollten nicht ganz vergessen, was die arabische
Welt ihrerseits schon vom Westen zu erdulden hatte und
was dort durchaus im kollektiven Bewusstsein geblieben
ist:Z.B. die vielen Kreuzzüge im MA oder später die diversen
Unterjochungen unter europäische Kolonial- oder Mandats-
mächte.>Wenn die Prediger so überzeugt sind, daß die "Märtyrer" nach ihrem >Bombenerfolg aller Freuden des Paradieses teilhaftig werden, dann frage ich >mich, wieso sie anderen Menschen erlauben, vor ihnen im Paradies zu sein.
Das kann man sich wirklich fragen.
>Wenn wir in Europa im letzten Jahrhundert eines gelernt haben, dann ist es, >Führern zu mißtrauen, die nicht das vorleben, was sie anderen predigen.
>Ach ja, auch das ist eine Folge der Demokratie. Die preußischen Könige und >die französischen Kaiser haben ihre Truppen selbst in die Schlacht geführt.Und ganz besonders die schwedischen Könige, nämlich
Gustav II Adolf, der bei Lützen in der Schlacht fiel,
und Karl XII, den bei der Belagerung einer norwegischen
Festung dasselbe Soldatenschicksal ereilte.>In Demokratien bleiben die Führer zuhause. Roosevelt, Churchill, Stalin und >Bush hielten sich weit weg von jenen Orten, an denen es gefährlich werden >konnte. Und wenn unser aller Merkel deutsche Truppen in den Iran schickt, >wird sie ebenfalls zuhause bleiben.
Frage: WO ist eigentlich die Friedensbewegung geblieben ?
Deren Hauptaufgabe wäre doch jetzt in Demonstrationen
zu fordern, dass die noch verbliebenen spärlichen
deutschen 8oder schwedischen) Streitkräfte nicht
irgendwo in Muslimistan verheizt, sondern für die
eigentliche Hauptaufgabe - die Verteidigung des
eigenen Landes - aufgespart werden.Wie hiess es bei den Römern:
Si vis pacem, prepara bellum
Aber genau weil das nicht mehr der Fall ist, entsteht
die Versuchung, die Freiheit Deutschlands und Europas
schon am Hindukusch zu verteidigen, weil man einer
echten Offensive eines wirklich entschlossenen
Angreifers auf eigenem Territorium nicht mehr stand-
halten könnte.Gruss
Odin
- Re: Die langen Schatten der Vergangenheit Dowjones 07.2.2006 23:22 (8)
- Das war mal wieder ein echter Dowjones ! Odin 08.2.2006 07:30 (7)
- Re: Das war mal wieder ein echter Dowjones ! Dowjones 09.2.2006 01:07 (6)
- Richtig - und der Grund ist nach wie vor derselbe Odin 09.2.2006 07:35 (4)
- Re: Richtig - und der Grund ist nach wie vor derselbe Dowjones 09.2.2006 22:07 (3)
- Ich werde langsam sauer Odin 10.2.2006 07:33 (2)
- Re: Ich werde langsam sauer volker 10.2.2006 20:50 (0)
- Reg dich nicht auf Joe68 10.2.2006 12:51 (0)
- Re: Das war mal wieder ein echter Dowjones ! detlef 09.2.2006 02:56 (0)