Re: Iran / Deadline/ Esel auf Glatteis???..
Geschrieben von Ego Man am 17. Januar 2006 16:30:04:
Als Antwort auf: Iran / Deadline geschrieben von Stephan Berndt am 17. Januar 2006 15:24:58:
M.C. ESCHER, 1955
'Prophetische Seher' im Zusammenwirken mit 'Sehenden Politikern' ...
'Eine Sache für Esel?
Der Iran war und ist isoliert. Er ist unmittelbar umgeben von den Atommächten Russland, Pakistan sowie Indien und in etwas weiterer Entfernung China. Er gehört nicht zum südostasiatischen Subkontinent und auch nicht zur arabischen Welt, mit der ihn direkt nur die Schiiten im Irak verbinden. Zur Türkei sind die Beziehungen seit alters her feindselig bis kühl. Die gebildeten Iraner fühlen sich, an die alte persische Kultur denkend, am ehesten noch mit Europa verbunden.
Für dieses riesige Land mit inzwischen 70 Millionen Einwohnern ist Isolierung keine Drohung, zumal es angesichts seiner Gas- und Öl-Schätze Europäer und Amerikaner, Inder, Chinesen und Japaner von sich abhängig weiß. Damit allein schon ließe sich die Hartnäckigkeit Teherans im Streit um sein Atomanreicherungsprogramm erklären. Hinzu kommt der Nationalstolz der Iraner. Eine Verletzung des Atomsperrvertrages ist ihnen bisher nicht nachzuweisen; er erlaubt seinen Unterzeichnern ausdrücklich die zivile Nutzung der Kernenergie.Und mehr will Teheran angeblich nicht. Der Streit geht also zunächst um seine Glaubwürdigkeit. Einiges spricht für seine Aufrichtigkeit. Trotz seiner Gas- und Ölreserven machen sich einige Nachdenkliche Sorgen um die Zukunft des Landes. Es verbraucht zu viel der kostbaren Energie für sich selbst; mit den gewaltigen Mehreinnahmen aus dem Energiegeschäft werden allein im kommenden Jahr rund vierzig Prozent des Staatshaushalts bestritten; für die weitere Industrialisierung des Landes fehlt es an Kapital; die Arbeitslosigkeit erreicht deshalb fast 30 Prozent.
Schwerwiegender sind aber die Gründe, die das Misstrauen nähren. Die Anschaffung von Mittelstreckenraketen kann als Vorstufe zur Ausrüstung mit Nuklearsprengköpfen gedeutet werden. Die Feindschaft der Islamischen Republik Iran gegenüber Israel, verstärkt durch die maßlosen Angriffe des neuen Präsidenten Ahmadineschad, würde eine unmittelbare Bedrohung des Friedens darstellen, sollte Teheran über eigene Nuklearwaffen verfügen. Noch hängt Israels Sicherheit von seinem Atomwaffenmonopol in der Region ab. Es könnte eine zweite, noch dazu feindselige Nuklearmacht nicht hinnehmen, zumal dann auch Saudi-Arabien, das den Iran als Konkurrenten am Golf kaum weniger fürchtet, nach eigenen Atomwaffen streben würde.
Anders als der "Schurkenstaat" Nordkorea könnte der Iran die letzten Dämme gegen eine Ausbreitung nuklearer Waffen einreißen. Das erklärt die Panik im Westen gegenüber der Wiederaufnahme des iranischen Atomanreicherungsprogrammes, aber auch die Sorge Moskaus und Pekings, die angesichts ihrer moslemischen Minderheiten kein Interesse an einer aggressiven islamischen Macht in ihrer Nachbarschaft haben. Russen und Chinesen ebenso wie Inder haben als Verkäufer und Käufer vielmehr Interesse an einem geordneten Energiemarkt. Ihrer Wirtschaft würde eine durch den Iran ausgelöste Krise mit explodierenden Energiepreisen ebenso schaden wie dem Westen.
Von ihrer Unterstützung hängt auch ein Sicherheitsratsbeschluss ab, der dem Iran harte wirtschaftliche Sanktionen androht, sollte er nicht einlenken. Amerikanische Sanktionen hat Teheran überlebt, europäische fürchtet es nicht, weil sie in der Regel nicht ernst gemeint sind. Allerdings gäbe es noch einen Vermittlungsvorschlag, nachdem Teheran eine Zusammenarbeit mit Russland bei seinem Nuklearprogramm abgelehnt hat. Die Europäer könnten die Entwicklung der zivilen Kernenergie als Joint venture im Iran anbieten. Würde Teheran ein solches Angebot ablehnen, gäbe es jedenfalls kaum noch Zweifel an seinen Absichten.
Wirtschaft sei eine Sache für "Esel", hatte der Gründer der Islamischen Republik Ayatollah Chomeini gesagt, Ökonomie interessierte ihn nicht. Auch der Schah hatte die Öleinkünfte für seine Vormachtpolitik am Golf verpulvert und lag mit seinem Verlangen nach höheren Preisen im ständigen Streit mit den Saudis. Teheran überschätzt auch heute seine Macht, wenn es auf die Abhängigkeit seiner Kritiker von Öl und Gas spekuliert. Es ist langfristig auch von seinen Kunden abhängig. Am Ende ist seiner wirtschaftlichen Entwicklung mit einem geordneten Energie-Weltmarkt mehr gedient als mit vorübergehend explodierenden Preisen. Gegen sein Hauptproblem, die Armut des Volkes, die der neue Präsident Ahmadineschad im internen Machtkampf auszuschlachten versucht, helfen auch Nuklearwaffen nichts.' (D. Schröder)
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The
LORD +
bless you all the way and all that time!
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Ego Man
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