Näheres zum "Pfahl"
Geschrieben von BBouvier am 30. Dezember 2005 15:29:13:
Als Antwort auf: Re: Danke für die Info geschrieben von BBouvier am 30. Dezember 2005 15:15:57:
>Hallo, Falca!
>Der Auswurfring ist identisch mit den tschechischen Grenzgebirgen
>=> Riesengebirge, Erzbebirge, Böhmerwald.
>Das Zentrum liegt etwas südlich Prags.
>Und der Durchmesser des Impaktkraters beträgt damit rund 250 Kilometer.
>Das hat mit "Eger" (=>bei Hof) nun rein gar nichts zu tun!
>-Längs des Böhmerwaldes ist auf bayerischer Seite
>die Scholle geradlinig gerissen, dort zieht sich
>wie eine chinesische Mauer von Horizont zu Horizont
>hartes Ergussgestein von Bayreuth bis Passau hin.
>Diese Sehenswürdigkeit heisst: "Der Pfahl".
>-Eine Kette heisser Quellen bildet eine Kette längs dieses Risses.
>Daher die vielen Thermalbäder dort.
>-In der Nähe Chams liegt der Mantel derart dünn auf dem Flüssigen,
>dass man ihn vor ein paar Jahren angebohrt hat, um näheres
>über den Aufbau eigentlich völlig unzugänglich tief liegender
>Schichten in Erfahrung zu bringen.
>-Das A-Kraftwerk Zwentendorf ist nicht in Betrieb gegangen,
>weil Untersuchungen belegt haben, dass bis runter
>bis nach Österreich der ganze geologische Unterbau
>völlig "zerschmissen" und instabil ist.
>Vom damaligen Impakt.
>Gruss,
>BBZum "Pfahl"
=> "Thema der Naturpark-Veranstaltungsreihe...
war das einmalige Phänomen Pfahl.
Dieser mit Quarz- und Schiefergestein gefüllte Riss
im Gebirgsgrund zeigt sich im Bayerischen Wald
mit vielerlei Gesichtern:Spektakulär sind seine hoch aufragenden,
weiß schimmernden Quarzriffe wie in Viechtach
und Regen oder die dunklen, braungrünen Pfahlschiefertürme
wie in der Wildbachklamm "Buchberger Leite"
zwischen Freyung und Ringelai.
Der Pfahl ist eine uralte Bruchlinie (!),
die von der Oberpfalz bis nach Oberösterreich
auf einer Länge von mehr als 140 km verläuft.
Gegen Ende des Erdaltertums traten vor mehr als 275 Millionen Jahren
die größten Bewegungen (!)
in dieser Schwächezone (!!) der Erdkruste auf.
Damals wurde der gesamte (!) Vordere Bayerische Wald (!)
um mehrere hundert Meter (!!)
gegenüber dem Inneren Bayerischen Wald angehoben.Die Bayerwaldgesteine wurden dabei wie zwischen Mühlsteinen in feinste Mineralkörner zerrieben.
Bei diesen enormen Kräften wandelten sich die "Urgesteine" in eine neue Gesteinsart um.
Aus meist hellen, grobkörnigen Gneisen und Graniten
entstanden so die feinkörnigen, dunklen Pfahlschieferfelsen.
Der nicht ganz so alte Pfahlquarz ist vor mehr als 250 Millionen Jahren in einer Tiefe von bis zu sechs Kilometern
unter der damaligen Erdoberfläche entstanden.
In die kluftreiche Schwächezone der Erdkruste stiegen heiße unterirdische wässrige Lösungen auf.
Beim Erkalten bildete sich aus diesen Quarzlösungen
fester Quarz in den Gängen und Hohlräumen der "Schwächezone.Heute steht das Quarzriff als "Härtling" frei in der Landschaft.
Die umliegenden weicheren Gesteine wurden im Laufe der Jahrmillionen durch Verwitterung abgetragen."BB