"Gesetze der Geschichte"
Geschrieben von Andreas am 07. Januar 2005 00:51:
Im folgenden seien aus aktuellem Interesse die "Gesetzmässigkeiten der Geschichte", d. h. diejenigen dem historischen Prozess inhärenten Abläufe, kurz zusammengefasst, wie sie bei Widdowson und Beasly in einer Internetzversion ihres Werkes dargelegt gefunden werden können.
http://website.lineone.net/~marc.widdowson/Part2/Chapter20.html
G1 Längerdauernde gute Zeiten lassen umso schlechtere schwierige Zeiten nachfolgen. Begründung in etwa: Je länger die "gute" Periode andauert, desto eher wird eine gegebene soziale Einheit auf dem "falschen Fuss" erwischt.
G2 Ein hohes Niveau an politischer Macht (=Integration) führt zu einem erhöhten Risiko für Fehlentscheidungen (krasses Beispiel: Hitler führt eine ganze Nation durch den Angriff auf die Sowjetunion in den Untergang)
G3 Ein hohes Niveau an sozialem Zusammenhalt kann zu Konformität und damit zu Inflexibilität führen.
G4 Ein hohes Niveau an ökonomischem Wohlstand verlangt den Aufbau eines Schutzschimes, wobei produktive Kräfte verloren gehen.
G5 Unter anderem damit zusammen hängt, dass relativer Niedergang letzten Endes unaufhaltsam ist, wenngleich immer noch ein absoluter Fortschritt stattfindet (klassisches Beispiel: GB brauchte für Industrialisierung 150 Jahre, Taiwan nur wenige Jahrzehnte. GB als einstige Nr 1 gerät immer mehr ins Hintertreffen)
G6 Ein umspannender sozialer Zusammenhalt schafft ein Klima, in dem sich asoziales Verhalten lohnt (Beispiel: Trittbrettfahren in den Sozialsystemen).
G7 Ganz allgemein kann gesagt werden dass hohe Niveaus an politischer Macht, ökonomischem Wohlstand und sozialem Zusammenhalt letztlich die Grundlagen unterminieren, um das Niveau dauerhaft zu erhalten. Die Wahrnehmung verschleiert den Niedergang.
G8 Die Menschen bevorzugen den Weg des geringsten Widerstandes. Die Ansprüche der Bevölkerung steigen, gleichzeitig sinkt indes die Leistungsbereitschaft. Anspruch und Wirklichkeit klaffen zunehmend auseinander.
G9 Es gibt einen Punkt, an dem Anspruch und Wirklichkeit dermassen weit auseinanderklaffen, dass es zu einer Korrektur kommen muss. Im Falle einer Rezession oder Revolution zu einer kleineren, im Falle eines Dunklen Zeitalters zu einer historisch selteren aber sehr um so umwälzerenden.
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Es ist mir klar, dass diese Auflistung sprachlich und inhaltlich sehr holprig und unvollständig daherkommt. Darüber hinaus könnte noch weit mehr gesagt werden über die Ansichten der Autoren zum Verhältnis von Wissenschaft von Geschichte etc. Dazu vielleicht jedoch später mehr.
Gruss
Andreas
- Re: "Gesetze der Geschichte" Röde Orm 07.1.2005 09:41 (0)
- Re: "Gesetze der Geschichte" Badland Warrior 07.1.2005 04:22 (5)
- Re: "Gesetze der Geschichte" detlef 07.1.2005 12:42 (2)
- Re: "Gesetze der Geschichte" Badland Warrior 07.1.2005 12:45 (1)
- Re: "Gesetze der Geschichten... detlef 07.1.2005 13:49 (0)
- Weitere Hintergründe zur Dark Age Theorie Andreas 07.1.2005 11:10 (0)
- Re: "Gesetze der Geschichte" detlef 07.1.2005 03:19 (0)