Re: Da braut sich was zusammen!

Geschrieben von Stephan Berndt am 20. Dezember 2005 16:34:18:

Als Antwort auf: Iran erhält bei möglichen USAngriff Rückendeckung aus Pakistan geschrieben von leuchtstar am 20. Dezember 2005 15:41:33:

Allerdings!
Ich frage mich, wie USA/Israel den Iran angreifen wollen, ohne
1. den Ölpreis dauerhaft nach oben zu treiben (100-200$ pro Barrel - was weiß ich)
2. einen offenen Bruch mit Russland herbeizuführen bzw. einen neuen Kalten Krieg zu starten.
3. sich international noch mehr zu isolieren

Mein Kopf sagt mir: Genau DAS werden sie NICHT schaffen. Mein Bauch sagt mir: Sie werden noch irgendeinen Trick finden, das ganze Zeug noch ein paar Monate hinauszuzögern (Anfang 2007).

Man stelle sich vor: Infolge eines Angriffes auf den Iran steigt der Ölpreis auf 150$ pro Barrel - UND BLEIBT DA. Wie lange wird es dauern, bis die Leute beim Tanken an nichts anderes denken als: "Wir zahlen für die Juden!"
Man verwechsle nicht die veröffentlichte Meinung mit der Meinung im Volk. Hier in Bayern schätze ich, dass die 35-80jährigen zu 25% (!) latent anti-amerikanisch und anti-israelisch sind! Das ist nicht aus der Luft gegriffen, sondern das Ergebnis meiner Menschenfreundlichkeit, Schwatzhaftigkeit, Neugier und Hartnäckigkeit.
Zieht man von den verbleibenden 75% obiger Altersgruppe noch die Doofen und politisch Desinteressierten ab, könnte es sein, dass man gar nicht so weit weg ist von einer Art Kritischer Masse im Hinblick auf den Zerfall der Nachkriegs-Bundesdeutschen-Israel-Freundlichkeit.

Natürlich hinge alles davon ab, wie der Angriff auf den Iran im Detail abläuft und wie geschickt die Sache "verkauft" wird. Dabei werden die Opferzahlen eine zentrale Rolle spielen. Und hier böte sich für den Iran der Hebel zu einem vernichtenden politischen Gegenschlag. Ab soundsoviel 1000 Toter ist der Kredit von USA/Israel weltweit nämlich auf Null. Einen Vorgeschmack bietet die Reaktion Österreichs auf Schwarzeneggers jüngste Nicht-Begnadigung.
Gerade im Hinblick auf den Ölpreis spräche alles für einen eher überraschenden Angriff, als eine Ochsentour durch die UN und monatelanger Diskussionen im Vorfeld. Denn dann würde der weltweiten Öffentlichkeit die eigentliche Gefahr im Hinblick auf die Weltwirtschaft und auch im Hinblick auf Russland bewußt.

Mit anderen Worten: Merkt Ihr, wie der große Meister unter dem Druckkochtopf die Flamme langsam höher dreht und es immer weniger einen Ausweg gibt?

Gruß aus München




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