Seuchen: Windpocken
Geschrieben von Badland Warrior am 05. Januar 2005 00:38:37:
Auch gerade nach dem Zusammenbruch muss mit Seuchen gerechnet werden und Epidemien als harmlos betrachteter Krankheiten. Deshalb aus gegebenem Anlass: Windpocken. Eigenes Seuchentagebuch folgt später mit lecker Bildern aus dem Internet, damit ihr euch ungefähr ausmalen könnt, was passiert ist. Grundsätzlich: JEDE Infektionskrankheit kann zu Komplikationen und zum Tode führen, wenn man nicht aufpasst oder das Falsche tut. Deswegen kann Wissen nicht schaden.
Windpocken (Feuchtplattern, Chickenpox, Varicelosa, Varicelosis, Varicellosis)
Windpocken sind eine durch Tröpfcheninfektion übertragene Viruserkrankung, die aufgrund der hohen Ansteckungsfähigkeit (daher der Name!) meist im Kindesalter auftritt und in der Regel eine lebenslange Immunität hinterlässt. Es sind aber auch Zweitinfektionen bei den Menschen beobachtet worden, bei denen die Erkrankung sehr früh oder relativ schwach aufgetreten war. Durch latent in Nervenendigungen liegende Viren kann außerdem nach vielen Jahren eine Zweiterkrankung durch denselben Virus, die Gürtelrose, hervorgerufen werden. Bei den Windpocken kommt es neben allgemeinen Krankheitssymptomen zu einem typischen, bläschenbildenden und heftig juckenden Ausschlag. Schwere Krankheitsverläufe und Komplikationen sind häufiger bei Infektion im Erwachsenenalter. Die Therapie erfolgt meist durch juckreizlindernde Medikamente und Lotionen wie z.B. einer Zinkschüttelmixtur. Die Verwendung von Salben bringt jedoch die Gefahr von bakteriellen Sekundärinfektionen auf der erkrankten Haut unter der relativ luftdichten Salbe mit sich. Eine Prophylaxe gegen diese Erkrankung ist nach schulmedizinischer Ansicht durch eine Impfung möglich.
Die teilweise hochgefährlichen Beimischungen bei Impfstoffen und eventuelle Impfschäden werden dabei bewusst verharmlost oder verschwiegen.Allgemeines
Windpocken sind eine Virusinfektion mit dem Varicella-Zoster-Virus, die vor allem bei Kindern vorkommt. Sie sind durch einen typischen, weit verteilten und bläschenförmigen Ausschlag gekennzeichnet und verlaufen bei normaler Immunitätslage gutartig und ohne Nachwirkungen.
Die Erkrankung führt in der Regel zu einer lebenslangen Immunität, was besonders bei Schwangerschaften wichtig ist. Es sei aber dennoch darauf hingewiesen, dass auch Zweitinfektionen bei den Menschen beobachtet worden sind, bei denen die Erkrankung sehr früh oder relativ schwach aufgetreten war. Im süddeutschen Raum und im Alpenraum werden sie auch mundartlich als Feuchtplattern bezeichnet.
Erreger
Der Erreger ist das Varicella-Zoster-Virus aus der Gruppe der Herpesviren. Die Windpocken sind sehr ansteckend, besiedeln nach der Infektion durch Ausbreitung im Blut schubweise Haut und Schleimhäute und bleiben in Nervenzellansammlungen latent (schlafend) über Jahre bestehen.
Vorkommen
Varicella-Zoster-VirusInsgesamt erkranken ca. 75% der Kinder unter 15 Jahren. Infektionen bei erwachsenen sind möglich, wenn die Krankheit nicht als Kind durchgemacht wurde, oder nur schwach. Bei Erkrankung im Erwachsenenalter kann es zu schweren, teilweise lebensbedrohlichen, Komplikationen führen.
Über 90% der Infizierten erkranken und zeigen die typischen Symptome. Beim Rest scheint eine natürliche Immunität gegeben zu sein. Die Infektion findet am häufigsten zwischen dem 3. und 10. Lebensjahr statt. Durch engen Kontakt (Speichel, Flüssigkeitsinhalt der Bläschen, Niesen, Husten) mit Infizierten erfolgt die Übertragung.
SymptomeKopf- und Gliederschmerzen, leicht erhöhtes Fieber.
Ausschlag: Auftreten kleiner, runder oder ovaler, roter Flecken, beginnend am Rumpf, dann den behaarten Kopf befallend, Gesicht und zuletzt die Extremitäten. Es treten verschiedene Ausschlagsformen zur gleichen Zeit auf (Sternenhimmel). Rote Flecken, leichte rötliche Hauterhebungen und Bläschen.
Starker Juckreiz am ganzen Körper.
Die Symptome dauern für ca. 10 Tage an.Inkubationszeit, Infektiosität
Die Inkubationszeit liegt zwischen 7 und 21 Tagen nach einem Kontakt mit einer erkrankten Person. Am häufigsten sind 14-17 Tage Inkubationszeit. Übertragen wird die Krankheit meistens durch eine Tröpfcheninfektion, aber auch die Sekrete aus den Bläschen des Exanthems sind ansteckend. Eine Übertragung über Dritte ist nach heutigem Wissensstand nicht möglich.
Da die Erregerviren in der Luft nach ca. 10 Minuten nicht mehr infektiös sind, ist eine Infektion über die Kleidung, Spielzeug oder Bettwäsche nicht zu befürchten. Eine infizierte Person kann bereits etwa 24- 48 Stunden vor Ausbruch des Exanthems infektiös sein. Früher bestand die Meinung, dass Windpocken solange ansteckend seien, bis die letzte Kruste abgefallen ist; heute geht man von einer Ansteckungsfähigkeit von sieben bis zehn Tagen nach Bildung der ersten Bläschen, bzw. bis das letzte Bläschen verkrustet ist, aus. Solange sollte die erkrankte Person nicht in Kontakt mit anderen kommen. Interessant ist die Tatsache, dass bei immungesunden Menschen (Kindern) ein Kontakt von mindestens einer Stunde für eine Infektion erforderlich ist, bei immungeschwächten Menschen reichen bereits 10 Minuten!
Diagnose
Durch den charakteristischen Ausschlag ist die Diagnose sehr leicht zu stellen. Ansonsten ist es auch möglich die Varizellen-Antigene nachzuweisen.
Therapie
Die Behandlung unkomplizierter Windpocken erfolgt symptomatisch, dass heißt, die Ursache, also die Virusinfektion, kann nicht bekämpft werden. Ziel der Behandlung ist es, die Immunabwehr zu stärken, den Juckreiz zu mildern und damit die bakteriellen Infektionen zu verhindern. Dazu werden Antihistaminika eingesetzt. Bei einem schwachen Immunsystem kann auch frühzeitig virostatisch z.B. mit Brivudin oder Aciclovir behandelt werden. Dies verhindert die Vermehrung der Viren, tötet die vorhandenen aber nicht ab. Die Pusteln sollen ausgetrocknet werden, wobei sich eine seit langem bewährte Zinkschüttelmixtur sehr gut eignet. Salben sollten zur Juckreizlinderung oder aus anderen Gründen auf keinem Fall verwendet werden, da sich dann unter der relativ luftdichten Salbe auf der erkrankten Haut ein sehr guter Nährboden für bakterielle Sekundärinfektionen bilden kann!
Gut bewährt haben sich auch zusätzliche Gaben von Vitamin C in form von Obst, besonders Citrusfrüchten oder Kiwis, aber auch Extrakte von Knoblauch und Zwiebeln, welche hoch antibiotisch und entzündungshemmend, sowie immunstabilisierend sind. Cave: Eventuelle Allergien beachten..
Aspirin sollte bei Windpocken nicht zur Fiebersenkung verwendet werden. Es gibt statistische Hinweise, dass die Einnahme von Aspirin während einer Viruserkrankung bei kleinen Kindern zu dem so genannten Reyes' Syndrom beitragen kann. Deshalb sollte man, falls nötig, nicht aspirinhaltige Fieber- und Kopfschmerzmittel verwenden. Vorsichtshalber sollte diese Maßnahme auch bei erkrankten Jugendlichen und Erwachsenen Beachtung finden.Komplikationen
In seltenen Fällen können eine Reihe von Komplikationen auftreten:
* Bakterielle Infektion der aufgeplatzten bzw. aufgekratzten Bläschen.
Lungenentzündung.
Nervenentzündungen, Zittern und Muskelkrämpfe.
* Hirnhautentzündung, welches die gefürchtetste Komplikation ist.
* Bei einer Infektion von Schwangeren kann es zwischen der 8. und 21.SSW in ca.1% der Fälle zu Fehlbildungen des Ungeborenen kommen. Schwangere, die nicht gegen Windpocken immun sind, sollten daher unbedingt den Kontakt mit infizierten Personen meiden. Wenige Tage vor und nach der Geburt kann eine Erkrankung der Mutter zu einem erschwerten Krankheitsverlauf beim Neugeborenen führen.Prophylaxe
Verhütung von Kontakt mit Infizierten: Erkrankte sollten möglichst zu Hause bleiben und nur Kontakt mit Personen haben, die eine Windpockenerkrankung durchgemacht haben und damit immun sind.
Was Eltern zu Hause tun können:
* Soweit das Kind mitmacht, sollte es sich im Bett ausruhen.
* Wenn der Juckreiz zu stark sein sollte, können Sie juckreizstillende Mittel verwenden, die Ihnen der Arzt verschreiben wird. Auch mit Kamillentee getränkte Tücher können lindernd wirken.
* Verhindern Sie, dass Ihr Kind sich die Bläschen aufkratzt, da es sonst zu bakteriellen Sekundärinfektionen kommen kann. Ganz wichtig dabei: schneiden Sie Ihrem Kind die Fingernägel kurz.
* Ziehen Sie Ihrem Kind luftige Kleidung an, da enge Kleidung den Juckreiz verstärken kann.
* Baden Sie Ihr Kind erst wieder, wenn die Bläschen verkrustet sind, da sie sich sonst leicht entzünden können.Prognose
In der Regel heilt die Krankheit ohne bleibende Schäden vollständig aus und führt zu einer lebenlangen Immunität. Es sei aber dennoch darauf hingewiesen, dass, wie oben erwähnt, auch Zweitinfektionen bei Menschen beobachtet worden sind, bei denen die Erkrankung sehr früh oder relativ schwach aufgetreten war. Eine spätere Reaktivierung des Virus in Form einer Gürtelrose ist möglich. Es kann auch Wochen nach einer Varizelleninfektion zu plötzlichen Lähmungen im Gesicht kommen, die sich auf den Körper ausbreiten. Bei Feststellung von Beschwerden in der Gesichtsmuskulatur SOFORT den nächsten Arzt aufsuchen.
- Re: Seuchen: Windpocken FranzLiszt 05.1.2005 01:22 (26)
- So wie üblich ... Dow Jones 05.1.2005 12:11 (6)
- Re: So wie üblich ... Hunter 06.1.2005 16:50 (0)
- Re: So wie üblich ... Röde Orm 05.1.2005 14:38 (4)
- Re: So wie üblich ... detlef 05.1.2005 20:50 (3)
- Re: So wie üblich ... Röde Orm 05.1.2005 21:41 (2)
- Re: So wie üblich ... detlef 05.1.2005 21:58 (1)
- Re: So wie üblich ... Röde Orm 05.1.2005 22:55 (0)
- Re: Seuchen: Windpocken Badland Warrior 05.1.2005 11:04 (18)
- Re: Seuchen: Windpocken Thorshammer 05.1.2005 12:39 (17)
- Re: Seuchen: Windpocken detlef 05.1.2005 20:39 (11)
- Re: Seuchen: Windpocken Tecumseh 05.1.2005 21:39 (10)
- @ Tecumseh Sladdi 06.1.2005 02:06 (7)
- Re: @ Tecumseh Tecumseh 06.1.2005 09:38 (6)
- Re: @ Tecumseh Sladdi 06.1.2005 22:47 (0)
- Re: @ Tecumseh Aurora 06.1.2005 09:57 (4)
- Re: @ Tecumseh Tecumseh 06.1.2005 12:52 (0)
- Re: @ Tecumseh detlef 06.1.2005 11:59 (2)
- schockschwerenot! Aurora 06.1.2005 13:11 (1)
- Re: schockschwerenot! detlef 06.1.2005 14:49 (0)
- Re: Seuchen: Windpocken detlef 05.1.2005 21:53 (0)
- Ich ersuche dich, mit dem Unfug aufzuhören Badland Warrior 05.1.2005 21:51 (0)
- Re: Seuchen: Windpocken Tecumseh 05.1.2005 13:17 (1)
- Re: Seuchen: Windpocken Thorshammer 05.1.2005 13:27 (0)
- Seuchentagebuch (Bilder nicht von mir) Badland Warrior 05.1.2005 12:48 (2)
- Re: und warum... Warrior Princess 05.1.2005 13:57 (1)
- Re: und warum... Badland Warrior 05.1.2005 15:21 (0)