Re: zum minimalen, zum menschenwürdigen "Lebensstandard"

Geschrieben von BBouvier am 29. Oktober 2005 18:51:14:

Als Antwort auf: Re: zum minimalen, zum menschenwürdigen "Lebensstandard" geschrieben von Bonnie am 29. Oktober 2005 18:26:58:


Danke, Bonnie!:-) das freut mich aber´s!

Vorhin ist mir noch wa´s eingefallen:
Mag so 1960 gewesen sein:=>
Da hielt bei uns Einer einen Lichtbildervortrag.
Er war nämlich selber im Ausland(!!) gewesen.

Der hatte mit der Ehefrau auf dem Rücksitz
der Lambretta (kühn) die Alpen bezwungen
und dann 8 Tage am Ufer des Gardasee´s gezeltet.

Während sich Sozialhifeempänger heute
das Gratisgeld nach Miami überweisen lassen.

=>ist ja alles gratis, ist ja alles auf Kredit!:-))
Lang solln sie leben, die Volksbeglücker´s!

Lieben Gruss,
BB(der Toilettenpapier so um 1956 erstmal´s bestaunen durfte)

>Schöner Beitrag, BB :-)
>Ich kann auch noch was beisteuern. Meine Tante erzählte, daß sie in ihrer Jugend sich mit Wasser in einer Schale in ihrem Zimmer gewaschen hatten. Es gab keine Badezimmer. Im Winter mußte man häufig erstmal die Eisschicht entfernen.
>Das ist alles nicht lange her.
>Wir sind alle wohlstandsverwöhnt und jammern auf sehr hohem Niveau ;-)
>Liebe Grüsse, Bonnie
>>Der angeblich „notwendige“ Lebensstandard –
>>=>was uns zu „Lebenshaltungskosten“ bringt....
>>Mein Urgrossvater war Major und Stadtkommandant in Tondern.
>>(identisch mit zivil=> Regierungsrat/A13, und diese geläufigeren
>>Bezeichnungen werde ich beibehalten)
>>Der wohnte dort in einer Art Kellerwohnung, die heute,
>>- würde sie denn einem Arbeitslosen angeboten, als Behausung –
>>einen Sturm der Entrüstung allenthalben hervorriefe.
>>Meine Grossmutter (in Berlin gegen 1912 ) fand Milch für die Kinder
>> =>meinen Vater und dessen Brüder <=
>>wichtig.
>>Also hatten wir im Hinterhof eine Ziege.
>>Vielleicht mag es Kuhmilch auch zu kaufen gegeben haben.
>>Aber die konnte oder wollte man sich nicht leisten.
>>Mein Grossvater war immerhin Oberregierungsrat.
>>Der ist 1917 vor Verdun gefallen, und die Witwe und die kleinen
>>Kinder haben bitter gehungert.
>>(Meine Grossmutter ist in Berlin dann 1946 endgültig verhungert.)
>>Der Grossvater meiner Frau kam aus dem Süden Dänemarks.
>>Ein Bauernbub.
>>Dort hing in der Kate an einem Bindfaden ein halber,
>>trockener, steifer Salzhering vom Balken.
>>Morgens, vor Schulbeginn, strich dessen Mutter eine dünne,
>>trockene Scheibe Brot über besagten Hering
>>und gab ihm den als Essen mit.
>>Hiess:
>>"Mit Heringsgeschmack!:-))"
>>Am Sonntag wurde der Hering dann gegessen.
>>Und für die folgende Woche ein neuer aufgehängt.
>>Wenn ich mich recht entsinne, hat eine Molkerei
>>den Männern der siegreichen Deutschen Fussballmanschaft
>>der Weltmeisterschaft (1952?) ein Jahr lang
>>einen Liter Vollmilch gestiftet.
>>Jedem!!
>>Die Spieler waren begeistert!
>>Bis auf den „Direx“ meiner Schule kamen in Bonn 1962 alle Lehrer (Regierungsräte/Oberregierungsräte)
>>meines Gymnasiums zu Fuss, mit der Strassenbahn oder dem Rad
>>(=>die berühmte „Spange“ am Hosenbein)
>>zum Dienst.
>>Mein Vater (Regierungsdirektor) fing so 1958 an,
>>mächtig zu sparen.
>>Als erstes hatten wir ein Radio.
>>Mit 2 (!) Lautsprechen und weissen Plastiktasten,
>>die aussehen sollten, wie echtes Elfenbein.
>>Ich meine, es konnte gar diese neuen „UKW-Sender“ empfangen.
>>Anfassen, - für mich streng!! verboten!!
>>Natürlich hatten wir keinen Kühlschrank.
>>Und meine Mutter stand über eine Zinkwanne gebeugt
>>und schrubbte mit Lauge auf einer Art Wellblech mit Holzrand.
>>Ich weiss aber nicht mehr, bis wann.
>>Kann auch schon eher zuende gewesen sein.
>>Dann stand 1962 ein Käfer vor der Tür.
>>Mit 87.000 Kilometern auf dem Tacho.
>>Mein Vater erzählte, im Ministerium habe sich ein Regierungsrat
>>einen NEUEN!! geleistet.
>>In Rot.
>>Und wiederholte diese Geschichte mehrmals.
>>Ich höre es heute noch wie damals, aber ich glaube diese Geschichte
>>bis heute nicht so recht.
>>Deutschland war schuldenfrei, hatten mittlerweile Goldreserven,
>>und ich meine, wir hatten sogar Rücklagen für schlechtere Zeiten.
>>Und Vollbeschäftigung.
>>Und dann kamen die Volksbeglücker.
>>Stellt Euch nur mal vor, einem 19-jährigen böten dessen Eltern
>>ein Auto an mit 30 PS, Spitze 108, 7 Jahre alt,
>>und knapp 90.000 Kilometer gelaufen!
>>Stellt Euch mal einen Sozialhilfeempfänger vor, der bekäme nicht
>>GRATIS!
>>einen Farbfernseher.
>>Etc, etc, etc...
>>Hallo!...=>hier gehts lang, bis weit hinter den Horizont...==>
>>Das Schöne bei alledem ist:
>>=>Ist alles auf Kredit!:-))
>>BB


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