Re: Rußland besteht aber aus Individuen!
Geschrieben von HJH am 26. Oktober 2005 02:25:44:
Als Antwort auf: Rußland besteht aber aus Individuen! geschrieben von Mümmelmann am 26. Oktober 2005 00:43:
N´abend Mümmelmann
Die jungen Leute in RU wollen (wie du schreibst) konsumieren und leben wie...die Leute im Westen. Und das kann nur ein geringer Teil der Russen sich leisten, nämlich jene die das "Vorbild" Kapitalismus mit all seinen negativen Auswüchsen praktizieren gelernt haben. Man gebe die Parole aus: Geht dort hin wo der Tisch (noch) gedeckt ist, bevor auch im Westen nichts mehr über ist. Propaganda ist doch überall die gleiche, denn überall sind Menschen zu beeinflussen und zurechtzubiegen (gerade beim Militär).
Oder mit anderen Worten, den Worten eines russischen hohen Militär in Sachen "Vogelgrippe" diese Woche in einer Zeitung gelesen (sinngemäß):"Die Vogelgrippe ist eine Erfindung der Amerikaner, die wollen, dass wir unser Geflügel töten, damit sie uns ihre gefrorenen Hähnchenschenkel verkaufen können."
Russland braucht für die Sicherung und Bewahrung seiner nationalen Identität nach innen wie außen (auch militärische) Erfolge (man verweise nur auf das Trauerspiel Tschetschenien...) sonst läuft es weiter Gefahr neben Ländern wie USA, China usw. an Gesicht und Substanz zu verlieren. Die innenpolitischen Probleme bieten und fordern geradezu Russland in die Offensive zu gehen...bevor es innerhalb seiner Staatsgrenzen weiter verottet.
Du nimmst an, der Westen sei ein Vorbild für "den Russen"? Das mag oberflächlich betrachtet stimmen, und doch waren dieser verblendeten Ansicht auch "unsere" Ostdeutschen Brüder und Schwestern, bis diese den Honig als klebrig schleimige Kapitalistenschmiere um die Mäuler der aufgedunsenen Verakter und ihrer Buckler aus der Nähe betrachten durften, und die Milch nichts weiter war als die Pisse aus Vorstandsetagen, die zuvor Champagner zum Toast und Prost auf Tausende Arbeitslose mehr bedeutete!
Individuen? Jeder Einzelne im Kampf mit sich selbst? Da braucht es schon die starke Hand die sich erhebt und übers Land streichelt, um einzusammeln (die Faust zeigt sich immer erst später...). Ein Übermensch also. Und den kann ich mir in Russland besser vorstellen, denn dort ist man Genügsamkeit gewohnt-hier beginnt sie ja erst noch. Aber wer wollte sich nur Genügen, wo er doch ein Mehr an Lebensraum, und all die schönen Dinge darin, haben könnte?
Es sind die einfachen Dinge, die einem einfachen Soldaten genügen, das Wagnis einzugehen, für "sein Land" in den Kampf zu ziehen. Den Gedanken hatten doch sicher auch die gebündelten Individuen aller Armeen bisher, wenn es darum ging, anektiertes und erobertes Gebiet zu plündern, um sich selbst die Bäuche vollzuschlagen, und dem Mütterlein einen saftigen Schinken in die Heimat zu schicken. Daran hat sich nichts geändert. Heute sind die Verlockungen bunter und glänzender, doch die Motive sind die gleichen.
Wer sollte daran zweifeln?
Gruß
Jörg
>Mit welchen Soldaten soll Rußland eigentlich den Krieg gegen Westeuropa führen? RU hat eine Wehrpflichtarmee. Viele Rekruten versuchen sich zu drücken oder sich vom Dienst loszukaufen. Keiner will in die Armee. Dazu kommt, daß 2007 oder 2008 der dann aktuelle Jahrgang niemals bewußt die UdSSR wahrgenommen hat. Wie will man all die jungen Rekruten in ein kommunistisches System zwingen? Die jungen Leute in RU wollen konsumieren und leben wie die jungen Leute im Westen. Sie wollen Freiheit, Aufschwung, Geld, Autos, aber sicher keinen Kommunismus. Wie will man sie dazu bringen, in Uniformen zu steigen und den Westen (ihr Vorbild) anzugreifen? Mit einem Einberufungsbefehl ist es nicht getan, vor allem dann nicht, wenn sie wissen, was sie in der Armee sollen (Überfall auf den Westen).
>Irgendwelche Anmerkungen dazu?
>Gruß
>MM
- Nö offthspc 26.10.2005 05:01 (0)