Re: Verletztenversorgung im Katastrophenfall
Geschrieben von Roger am 11. Oktober 2005 19:10:
Als Antwort auf: Verletztenversorgung im Katastrophenfall geschrieben von Taurec am 11. Oktober 2005 12:54:23:
>Ist hier irgendjemand aus der Branche zugegen, der das bestätigen, Stellung zu nehmen könnte?Wie es in Deutschland ist weiss ich nicht. Ich weiss nur wie es bei meinem Wohnort in der Schweiz ist. Es hat knapp 10 000 Einwohner und ein Spital.
Es hat 2 Ambulanzfahrzeuge und dafür immer 5 Leute auf Bereitschaft, jedoch normalerweise nur ein ausgebildeter Rettungssanitäter. Die anderen sind Transporthelfer mit einem "Schnellkurs".
Die Notaufnahme im Spital hat Platz für 4 Patienten. Es steht dafür eine Krankenschwester und ein Chirurg zur Verfügung. Auf Bereitschaft ist jemand vom Röntgen und vom Labor. Im Katastrophenfall könnten noch mehr Pflegepersonal und auch noch 1-2 Ärzte hinzugezogen werden.
Die Kapazität der spitalinternen Apotheke ist auf eine Woche normalen Verbrauch ausgerichtet.
Die Anfahrt vom nächsten Spital dauert normalerweise (also ohne Blaulicht) rund 45 Minuten. Dort sind jedoch auch nur 2 Ambulanzfahrzeuge stationiert.
Schon bei einem Autounfall mit 2 Schwerverletzten wird es kritisch. Was darüber geht ist faktisch eine Katastrophe. Dann hilft nur noch beten und warten.
Andernorts wird es auch nicht anders sein.