Mücken / Seife / Fragen, Fragen

Geschrieben von Mario am 09. September 2005 10:38:24:

Hallo Foris,

Wenn man sich auf etwas vorbereitet, kann man sich hier sehr gute Tips holen. Hätte ich dieses Forum vor ein paar Jahren gekannt, hätte ich viele Sachen vermeiden können.
Wir hatten ja in der Vergangenheit genug über Flucht mit oder ohne Rucksack/Auto/Fahrrad geredet oder nur einfach über das „richtige“ zu Hause bleiben.
Auch die Lebensmittelbevorratung kam nicht zu kurz.

Um was es mir eigentlich geht, dass man sich gegenseitig austauscht und jeder gute Erfahrungen einbringt.

Als ich vor 5 Jahren damit anfing, mal 1 Woche von Familie, Beruf und Haus loszuziehen - und für 1 Woche im Wald verschwinden wollte, machte ich bittere Erfahrungen.
Ich nahm damals einen Gaskocher für 10,-DM und 2 Gaskartuschen mit. Ebenso einen guten Schlafsack für 20 Mark und Streichhölzer.
Das Ende vom Lied kam bereits nach 2 Tagen.
Der Schlafsack war naß, die Streichhölzer auch und meine Kartuschen vom Gas waren alle. Gut das an dem Kocher ein Henkel dran war, damit konnte ich ihn besser in die Mülltonne werfen, da das dünne Blech ausgeglüht war und rostete.

Aus heutiger Sicht hat sich nun die Sache deutlich gebessert. Ich habe einen guten Kocher, den ich mit Gas/Benzin/Petroleum und Diesel befeuern kann.
Einiges von der Ausrüstungssache entnahm ich aus den Büchern von Rüdiger Nehberg.

Wenn ich jetzt an die Menschen in Orleans denke, die niemals damit rechneten – obwohl da immer noch die Gefahr bestand , hin und wieder mit einem Sturm konfrontiert zu werden – kann ich mir sehr gut ausmalen, was bei uns in einem vielleicht schlimmeren Fall passieren würde.
Natürlich können wir darüber Spekulieren – ich half auch den Menschen beim Elbe-Hochwasser, aber das war je nur eine begrenzte Sache.
Falls es doch –unerwartet von den Anderen, nicht vorbereiteten – zu gesellschaftlichen Zusammenbrüchen kommt, ist es nach meiner Meinung schnell so, daß es in eine Anarchie ausartet.

Zur Zeit besitze ich 2 Notfallausrüstungen. Zum einen die Überlebensausrüstung mit wasserfesten Streichhölzern, Angelhaken, Rettungsfolie und diversen anderen Kleinigkeiten und dann noch eine große Tasche, in denen ich und meine Familie gut und gerne 1 Jahr über die Runden kommen.
Was ich für wichtig finde, mag vielleicht den einen oder anderen zu wundern, aber geht mal nur so in den Wald – ich tat und tue dieses um einfach mal richtig Abzuschalten, der Zivilisation zu entrinnen, mal keine Menschen um mich zu haben und um mich zu regenerieren – und versucht mal 1 Woche oder „nur“ 3 tage diese Sache auszuprobieren. Es ist erstaunlich, wie man sich umgewöhnen muß und das einfache Dinge schon schwierig werden.
Gerade in dieser Zeit machte ich mir manche Gedanken. Zum einen hatte ich 1 Jahr mal eine Treibjagd um mein Lager und letztes Jahr hatte ich Nachts dampf vor den bei uns im Gebiet ausgesetzten Wölfen (Lausitz) – von denen hatte ich aber nicht 1 gesehen – aber die haben schon genug Schafe gerissen.
Die weitere Sache ist, dass wir nicht kontinuierliche Pflanzenesser sind und wir auf Eiweiß angewiesen sind.
Das hatte natürlich zur Folge, dass ich rohen Fisch probierte, den ich mir vorher angelte, es ist aber immer wieder erstaunlich, wie viel Zeit ich für die Nahrungssuche (Angelei/Kräutersuche) aufwenden mußte. Und trotzdem nehme ich in dieser 1 Woche ca. 3 kg ab.

Da ich ja jedes mal nur 1 Woche weg bin, habe ich keine Langzeiterfahrungen. Einige Probleme habe ich immer noch, was mache ich gegen die Mücken. Ich habe natürlich geschummelt und nehme jedes mal Mückenspray von Autan mit und ich habe in meiner großen Notfalltasche auch T3 Djungel Deo mit Zitronenduft (Globetrotter) dabei.
Ich habe da mal was gehört, daß bestimmte Tone oder Erden helfen sollen, aber wenn ich das probiert hatte, wurde es nur noch schlimmer mit den Mücken (denn irgendwann ist das Autan-Zeug ja alle und meine Kinder sind dann ja die Leidtragenden).
Hat jemand von euch damit Erfahrung?
2.Problem – Seife -.
Da ich ein reinlicher Mensch bin, nehme ich die natürlich auch mit. Bewährt hatte sich bei mir Kernseife. Diese geht auch zum Haare waschen und hilft bei Verstauchungen, wenn ich meine Knochen darin einweiche.
Wenn die alle ist – schönen Dank auch. Ich hatte versucht, an jungen Birken herumzuschneiden und mittels eines Glases Flüssigkeit aufzusammeln. Geht aber nur im Frühling und dauert 2 Tage bis ein Näpfchen voll ist. Zu Haare waschen geht das nicht. Eine weitere Möglichkeit habe ich versucht: Haare mit Flußsand zu waschen. Ein zufrieden stellendes Ergebnis erhielt ich auch nicht.
Vielleicht kann mir jemand mal einen Tip geben.
Existenziell sind die Sachen natürlich nicht so wichtig, aber für Infos bin ich allemal dankbar.

Seife zu kochen ist nicht einfach. Mann kann zwar versuchen Knochen auszukochen aber man benötigt Säuren und Laugen für die Herstellung von Seife - und könnte diese noch mit Kräutern vermengen. Aber Säuren und Laugen fehlen mir im Notfall.

Mit freundlichem Gruß, und Danke schon mal für die Antworten

Mario


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