@Hinterbänkler: Matriarchat: Vom Regen in die Traufe...!

Geschrieben von Adriano am 04. September 2005 10:38:

Als Antwort auf: Re: Zukunft geschrieben von Hinterbänkler am 03. September 2005 14:28:44:

... Die meisten unter uns verstehen Nichts von Matriarchat. Sie denken Matriarchat ist die Herrschaft/Machtausübung durch Frauen. Das ist eine saudumme Verdrehung und Argumentation, mit dem Ziel das Matriarchat ad absurdum zu führen. Im Matriarchat geht es eben nicht um Machtausübung. Das tut dort keine/r. Dort wird eben immer der gesellschaftliche Konsens gesucht und erarbeitet. Niemals verordnet! Und die Frau, die die größte Fähigkeit hat Konsens zu schaffen, wird als Vorbild gewählt. ...


Hallo Hinterbänkler

Deine Ausführungen zuvor klangen noch sehr interessant und man hatte teilweise sogar das Gefühl, dass das eine oder andere was für sich haben könnte. Du schienst Dinge zu beschreiben, welche losgelöst von irgendwelchen zwanghaften Schemata den Kern der Lebenswirklichkeit zu treffen vermögen.

Umso enttäuschender ist es aber, wenn Du jetzt schliesslich auch nur in den Klischeevorstellungen einer beliebigen Theorie und damit eben auch nur einer weiteren, irreführenden Ideologie, in diesem Falle dem Matriarchat, endest und in dieser "Verblendung" nur das eine gegen das andere ausspielst.

Weil das Patriarchat nicht ideal sein soll, heisst das doch noch lange nicht, dass es das Matriarchat sein muss. Eher im Gegenteil sogar, denn das Matriarchat ist im Grunde eine noch viel subtilere und verdächtig selbstgerechte, alles andere verachtende und schlecht machende Ideologie. Aber sowohl Patriarchat wie auch Matriarchat sind einseitig und damit unausgewogen. Hingegen kann man mit Bestimmtheit sagen: Weder männliche Eigenschaften sind per se schlecht, noch weibliche per se gut. Das wäre ein viel zu einfaches Strickmuster.

Jede Vorherrschaft und jede Dominanz schafft Unterdrückung und Leid. Nicht jedoch eine faire, aufs nötigste beschränkte, zivilisierte Ordnung mit denselben elementarsten "Grundrechten und Grundpflichten" für alle. Danach, und nicht nach einer neuen, ausbeuterischen Ideologie, wie auch immer diese geartet sein mag, dürstet sich jede anarchische, sich noch im Chaos befindliche Menschengruppe.

Die Zukunft gehört dem selbstbewussten Menschen, welcher in erster Linie über ein gesundes Selbstvertrauen verfügt, welcher selber zu denken wagt und sich nicht ständig von neuen, zu Fremdbestimmung und Selbstverleugnung führenden Ideologien abhängig macht. Meines Erachtens wird sich also der aufrichtige, beherzte Mensch mit scharfem Geist und einem Mindestmass an Zivilcourage je länger je mehr durchsetzen können!

Herzliche Grüsse
Adriano


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