Re: EXPERIMENT: philosophieren - multipel

Geschrieben von BBouvier am 20. August 2005 15:54:57:

Als Antwort auf: Re: EXPERIMENT: philosophieren - multipel geschrieben von BBouvier am 20. August 2005 13:16:23:


Weiterführende Überlegungen:

Ein zentraler Punkt scheint mir dabei der Begriff:
„Determination“ zu sein.
Determination im Sinne von „abgedrehter Film“, der nur abgespult wird,
scheint mir nicht vorzuliegen.
Jedenfalls habe ich den Eindruck ich hätte statt
hier ein:“w“
auch einen anderen Buchstaben einfügen können, oder zwei,
oder eine beliebige Zahl.
Jedoch sieht es mir danach aus, eine Macht „fügte“ mittels „Zufalls“ Geschehen, so dass mittels „Hilfe“ oder „Widerstand“ ein vorgedachtes
Endziel erreicht wird.

Dazu zwei Begebenheiten:

1)
Im Frühjahr 1945 bricht Pfarrer X, dem Tode nahe,
in einsamer Gegend am Wegesrand zusammen.
Sein letzter Gedanke:
„Ohne Schuhe und etwas zu essen, sterbe ich nun!“
Da fährt (zufällig) ein US-Lkw an ihm auf dem Weg vorbei,
(zufällig) ist gerade dort eine solche Bodenwelle,
so dass der Lkw hochspringt und (zufällig)
über die Bordwand ein (zufällig genau ihm passendes!!) Paar Stiefel
sowie ein Karton mit Essens-Rationen vor die Nase fällt.

2)
BB stolpert im Alter von gut einem Jahr aus der Küche (Bauernhof)
durch die offene Luke des Kartoffelkellers Richtung (2,5 Meter)
dessen Betonfussboden.
Mutter, am Herd, macht einen verzweifelten Satz,
den Todessturz zu verhindern, stösst 8zufällig)
an eine dort (zufällig)
liegende Knolle weiche(!)
Rote-Beete, die (zufällig)
in ballistischer Kurve Richtung Luke segelt, die anschliessend (zufällig)
das kopfüber fallende Kleinkind überholt und die (zufällig)
und millisekundengenau sich an dem Punkt befindet,
an dem der Kopf auf dem Beton zerschellen wird.
=>Rübe zerplatzt,
BB hat roten Mus auf dem Kopf.

Worauf ich hinaus will:

A:
Die Willensfreiheit scheint überlagert zu werden durch eine höhere Macht, die „fügt“, und die sich hinter „Zufall“ verbirgt.
Hin, zu einem Endzweck/-ziel/-zustand.

B:
Hätte es eine Schau gegeben, die BB als Erwachsenen zeigt,
dann hätte seine Mutter im vorab wissen können,
dass ihm als Kleinkind kein tödlicher Unfall zustossen wird.
Was nicht bedeutet, so ein Unfall hätte sich nicht ereignen können.
Dann hätte es allerdings auch keine solche Schau gegeben.

Ebenso erscheint mir die Vorstellung,
die Impakte fänden rein "zufällig"
genau zu dem Zeitpunkt und zu Kriegsbeginn statt,
an dem dieser im Begriff ist, sich zu einem Weltkrieg
zu entwickeln, mit Einsatz massenhafter A-Sprengkörper,
diesen im Entstehen "abwürgend"
als wenig reflektiert.

BB

>>>Hallo!
>>>Ich gestehe, dass ich davon längst nicht soviel verstehe,
>>>wie ihr alle.
>>>Aus der Erdgeschichte meine ich, entnehmen zu können,
>>>dass die Sache weder linear verläuft, noch spiralisch.
>>>Sondern, dass es sich immer wieder um ruckartigen (gewollten?)
>>>Zusammenbruch/Abbruch handelt,
>>>mit radikalem Neubeginn, ungestüm drängend
>>>aus der Materie, und hin zum Geistigen sich entfaltend:
>>>"aufwärts zum Licht!"
>>>von unten her.
>>gut.
>>fuer dich, speziell und allgemein, streiche ich also die praeliminarien, und frage direkt auf den kopp zu: was sind prophezeiungen und schauungen? wie entstehen sie? weshalb entstehen sie?
>>bist du der meinung, dass sie per se eine relation mit den von dir angenommenen ruckartigen zusammenbruechen haben?
>>zeigen sie eine determinierte zukunft, oder zeigen sie moegliche gefahren?
>>begruendungen?
>>wir haben alle zur genuege bewiesen, dass wir kritisieren koennen. ich will jetzt herausfinden, ob wir auch konstruktiv denken koennen...
>>gruss,detlef
>
>Ahh!:-))Das gefällt mir!!
>ad 1:
>"was sind prophezeiungen und schauungen? wie entstehen sie?
>weshalb entstehen sie?"
>Da habe ich noch nicht einmal eine mir halbwegs einleuchtende
>Hypothese:
>Tut mir ja auch echt leid, Du!
>
>ad 2:
>"bist du der meinung, dass sie per se eine relation mit den von dir angenommenen ruckartigen zusammenbruechen haben?"
>Mich deucht, dass "gleichförmig" verlaufendes
>wenig/nicht "gesehen wird.
>Im Privaten eher Unfälle/Schicksalsschläge.
>Und hier hätten wir (Polverschiebung/Impakt) eine derart
>fette Klamotte,dass es dazu Berichte seit Anno Tobak gibt.
>Begründung:
>Erfahrungswissen.
>ad 3:
>"zeigen sie eine determinierte zukunft,
>oder zeigen sie moegliche gefahren?"
>Hier könnten 2 Schienen sich überlappen.
>A)
>"Gross":
>Mir scheint ein "Ziel" vorgegeben zu sein, das erreicht werden "soll".
>Der "Punkt Omega",wie Teilhard de Jardin ihn nennt.
>Was nicht bedeutet, es würde gewisslich auch erreicht.
>Jedoch scheinen eine Art Leitplanken regellose Varianten
>das Weltenschicksal zu begrenzen.
>Begründung:
>Das "Leben" überwindet die Entropie der platten Mechanik.
>Hier also determiniert.
>B)
>"klein":
>...hier könnten freie Entscheidungen des Einzelnen
>zu Konsequenzen führen, deren Folgen im vorab gesehen werden.
>Andere (sittliche) Entscheidung hätte auch andere Folgen.
>Keine Determination.
>Dieses Problem hat den mittelalterlichen Denker Moses Maimonides
>bereits an den Rand des Wahnsinns gebracht:
>"Wieso ruft Gott Herrn Müller zur Umkehr auf,
>wenn er doch weiss, er stirbt als unverbesserlicher Sünder?"
>BBs Lösung:
>Er weiss es eben NICHT!
>Gruss,
>BB


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