Re: Die Grenzen der schulden

Geschrieben von detlef am 20. Juli 2005 00:36:02:

Als Antwort auf: Re: Die Grenzen der schulden geschrieben von BBouvier am 19. Juli 2005 21:18:07:

>>die hatten damals auch zinsen! aber was die sonst noch hatten, kaum schulden!""
>Hallo, Detlef!
>Zu obigem:
>1)
>Das Mittelalter hatte Naturalwirschaft,
>und nur wenige Prozent der Bevölkerung hat damals je im Leben
>einen Thaler auch nur gesehen.
>Insofern war "Geld" völlig irrelevant.
>"Zivilisation" (=>nachkulturell) ist:
>"Geld" plus Technik.
>Insofern leben wir unter völlig anderen Bedingungen.
>2)
>"Geld" war aus Edelmetall und diente so als (passiver) Wertspeicher.
>Und insofern lag auf "Geld" per se kein "Zins", es sei denn,
>Jemand lieh sich etwas....
>Im Gegensatz zu heute, wo Geldscheine umlaufende SCHULDSCHEINE sind,
>und per Definition mit Zinsforderung behaftet.
>(Was Johannes nie begreifen wird.
>Der meint nämlich, Alle könnten (z.B.) 5000.- im Portemonnaie
>haben, und bei gutem Willen damit Alle ein "Haben", dem kein
>Soll gegenüberstäde!*ggg*!:-))
>Irgenswann hat dann sogar NoParasan vor dessen Naivität
>kapituliert.)
>""""nicht zinsen, sondern schulden machen alles kaputt!"""
>Siehe oben:
>"GELD" => SCHULDEN ANDERER!

FALSCH! geld ist nicht schulden anderer, sondern geld sind (seit aufhebung der metallbindung der waehrungen) schulden des einzigen wirtschaftsteilnehmers, den niemand zur schuldtilgung zwingen kann.
andere, normale wirtschaftsteilnehmer haben schulden in form von kreditvertraegen, wechseln, schecks und schuldscheinen, die keiner gezwungen ist, anzunehmen.

>Und damit zinsbehaftet!

waehrend im normalfall alle privaten schulden zinsbehaftet sind, als risikoentschaedigung der glaeubiger, sind bei staatlichen schulden lediglich schatzbriefe, anleihen und konto/kreditschulden zinsbehaftet.
geld kostet den ausgebenden keine zinsen. nur bei zu starker emission dieser staatlichen schuldscheine (geldscheine) tritt wertverlust (inflation) ein.

dass alle anderen wirtschaftsteilnehmer, die sich gegenseitig diese staatsschuldscheine zuschieben, dass gegen zinsen tun, aendert nichts daran, dass der staat hier schuldscheine verteilt, die ihn (den staat) keine zinsen kosten.

>"""ist der zwang zu stetigem wachstum naemlich schon weg."""
>Der Zwang zum Wachstum ergibt sich aus der dem Geld=Schuldscheinen
>inhärenten Zinsforderung.

der zwang zum wachstum scheint mir aus einem anderen zwang zu entstehen. die fuer eine schuld x,00 zu gebende rueckzahlung von x,xx verlangt vom schuldner eine um 0,xx groessere leistung, als die, die er erhalten hat.

>"""das einzige was es braucht, sind menschen, die mit vollbrachter leistung bezahlen, statt mit versprechen auf zu vollbringende leistung."""
>Das klappt zwar,wenn Du erst ansparst, und dann eine neue Hose
>kaufst, jedoch bereits nicht mehr beim Hauskauf/bau.
>Geschweige denn, Du habest vor, ein Geschäft zu eröffnen,
>um Geld erst damit zu verdienen....

komisch, bei mir hat es geklappt. ich habe das in deutschland und uebersee verdiente geld groesstenteils gespart, und hier investiert. und nur mit gewinnen hab ich weiterinvestiert.
das geht recht einfach, bei etwas leistung, und vor allem ohne zinszahlungen.
der erste kredit ist der schlimmste!
egal ob ueberziehungskredit des kontos, oder abzahlungskauf, oder sonstwas: wenn man einmal seine finanzielle unschuld verloren hat, muss man mehr arbeiten, als der, der nur das kauft, was er schon vorher erarbeitet hat.

gruss,detlef


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