Re: Hellinger - Familienaufstellungen
Geschrieben von Evi am 18. November 2004 19:47:25:
Als Antwort auf: Re: Hellinger - Familienaufstellungen geschrieben von Erntemond am 18. November 2004 17:38:21:
Hallo Erntemond,
schade, daß Dir das nichts gebracht hat, ich bin 1000 Schritte weitergekommen.
Ich denke, es hängt sehr davon ab, WER eine solche Aufstellung macht. Leider gibt es, wie auf jedem Gebiet, zu viele Quacksalber, die sich mal schnell ne Mark verdienen wollen und die sind leider mittlerweile die Mehrzahl.
Wir hatten mal das Vergnügen an unserem Stammtisch mit einem Gast von sehr weit hergereist. Die Dame ist 23 und macht das ganz INTUITIV! ohne Ausbildung, verlangt aber 130 Teuro, egal wie lang die Aufstellung dauert. Als Statisten sind 3 bis 5 Hanseln zugange..... Nun denn.
Eine "richtige" Aufstellung, das heißt nicht im Rahmen einer Therapie bringt grade deshalb soviel, weil sich die Leute untereinander nicht kennen und somit nichts hineininterpretieren. Es gibt profimäßige Statisten, die sind weniger gut, als die gaaaaaaaanz frischen und unbefangenen Leute, die noch gar keine Ahnung haben.
Bei wem warst Du denn ????
Empfehlen kann ich Dir die Mechthild Felkel, eine ca. 70 jährige Frau, die bei Hellinger gelernt hat. Das System hat sie die Jahre über verfeinert, da Hellinger nach wie vor sehr radikale Ansichten vertritt. Aber was will man von einem Pfarrer anders erwarten.
Ist hier so ähnlich wie mit dem guten alten Sigmund. Der war auch sehr radikal, trotzdem kann ihm niemand absprechen, der Begründer der Psychoanalyse zu sein. Beide - Hellinger wie Freud haben uns Rohlinge in die Hand gegeben, die durchaus gehobelt und geschliffen werden dürfen, nur wie gesagt, die Quacksalber von den echten Therapeuten rauszufiltern wird von Tag zu Tag schwieriger, weil einfach derzeit damit viel Kohle gemacht werden kann.
Ich persönlich kann nur jedem eine Aufstellung empfehlen, egal ob selber Aufsteller, Statist oder Zaungast. So kann man sich am besten ein Bild von der Thematik machen und für manch einen mag es auch die falsche Therapieform sein, weil sie sehr an die Nieren geht und einen Haufen Eigenverantwortlichkeit und Erhlichkeit abverlangt. Soviel auf einem Haufen verträgt nicht jeder.
Dir wünsche ich alles Liebe und würde mich sehr freuen, wenn wir Euch mal wieder beim Stammtisch begrüssen könnten. Auf dem Verteiler seid ihr ja drauf.+
Viele Grüße
Evi
>Hallo Röde!
>Ich habe auch schon zwei hinter mir, muss aber sagen, dass es für viele nicht das gelbe vom Ei ist, manchen würde ich auch dringendst davon abraten. Dieses "heute stellen wir mal auf" ist ja ganz groß in Mode gekommen, mit 5 Euro ist man dabei.
>Familienstellen sollte nur innerhalb einer Therapie stattfinden. Nur mal so aus Neugierde würde ich es nicht machen. Da habe ich schon viel zu viele dabei psychisch den Bach runtergehen sehen.
>Ich für mich habe festgestellt, dass ich mir das Geld für die Familienaufstellung hätte sparen können. Für die begleitenden Therapeuten kam ich doch tatsächlich aus einer "intakten Familie". Heute muss ich über soviel "Urteilsfähigkeit" anhand von Hellingers Methoden herzhaft lachen.
>Einer der Knackpunkte, um den es bei mir geht, kam nach einer Reise zu meinem "inneren Kind" raus. Und von Reise zu Reise kommt bei mir mehr raus. Und wenn ich heute wieder eine Aufstellung machen würde, käme wieder das Gleiche raus wie das letzte Mal vor zwei Jahren - nämlich nichts. :-)
>Viele Grüße,
>Erntemond
- Re: Hellinger - Familienaufstellungen Erntemond 22.11.2004 09:29 (0)