Re: Eine Anmerkung zur Sexualität

Geschrieben von Hinterbänkler am 08. Juni 2005 14:12:50:

Als Antwort auf: Eine Anmerkung zur Sexualität geschrieben von Allanon am 08. Juni 2005 11:11:

Hallo Alla,

zwischen dem was Du schreibst und dem was der Papst/die Kirche da macht ist ein himmelweiter Unterschied. Es sind genaugenommen zwei verschiedene Menschenbilder, die da zugrundegelegt sind.

Das was Du befürwortest ist ein Verhalten aufgrund eigener Erkenntnis und das Ergebnis von eigener Erforschung des eigenen Körpers und des Geistes. Wenn es denn so ist, daß Menschen verschieden sind und mit den ihnen zur Verfügung stehenden Energien verschieden haushalten können, dann ist geradezu eine selbständige, private Forschung zwingend nötig, um die persönlichen Grenzen zu erkennen. Dabei ist auch dringend notwendig mal über die Grenzen zu gehen, um diese wirklich zu erfahren.

Die Kirche dagegen schreibt vor was genau zu tun ist, was von Gott gewollt sei. Die Kirche möchte nicht, daß man aufgrund eigener Erfahrungen zu Erkenntnissen gelangt, sondern daß man sich einfach der Autorität beugt und damit die festgesetzten Grenzen akzeptiert.

Bereits im Alter von 4 Jahren habe ich meinem Sohn (m)einen Lehrsatz mitgegeben: "Jeder Mensch muss verbotene Dinge tun, auch Du!" Er und ich sind dabei bestens gefahren, wie ich detaillierter beschreiben könnte. Es gab für uns überhaupt kein Autoritätsproblem mehr. Ich bin mit ihm an der Hand über die rote Ampel gegangen, ohne irgendwelche Konflikte (außer mit den Umstehenden). Er hat ohne schlechtes Gewissen, aber voller Verantwortung für sein Leben, auf dem Bahndamm gespielt...

Hab schon mal hier im Forum was zu einem verwandten Thema geschreiben. Möchte das nochmals wiederholen:

Wenn Du schreibst, daß der "Ansatz der Kirche eher spiritueller Natur ist" so möchte ich da meine allergrößten Zweifel anmelden. Ginge es der Kriche um spirituelle Erfahrungen, so würde sie genau das kommunizieren und einen Rahmen schaffen, der solche Erfahrungen zulässt. Aber ihr Gott ist offensichtlich und vornehmlich ein strafender/richtender/zürnender Gott und die Priester sind seine willigen Werkzeuge dazu.

So sieht man es auf der Hinterbank!
Gruss Hinterbänkler



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