Re: arten der vorbereitung

Geschrieben von detlef am 07. Juni 2005 01:30:27:

Als Antwort auf: Re: arten der vorbereitung geschrieben von Zweifler am 07. Juni 2005 00:34:

>In den wesentlichen Punkten hast du nicht unrecht, Detlef. Wir dürfen trotzdem gespannt sein, wie sich Menschen mit ihren selbstgebastelten Campingausrüstungen und deren Derivaten gegen Naturereignisse schützen wollen, die wir in der Form, in der sie dann auftreten werden, noch nicht erlebt haben. Überflutungen, die halb Europa betreffen, mit Wasserströmungsgeschwindigkeiten von 400 - 500 km/h, sowie letztendlich die Folgen eines Asteroidenimpaktes mit Schockbebenamplituden von 5 m Höhe und mehr stellen Herausforderungen an das Überleben, wie sie durch unsere technischen Mittel nicht bewältigt werden können.

ich stimme mit dir ueberein, dass die gewalten, die auf uns zukommen unser vorstellungsvermoegen in wirklichkeit uebersteigen.
nehmen wir mal die ueberflutungen, mit wahnsinnigen geschwindigkeiten.
(wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob wasser sich 500km pro stunde schnell bewegen kann)
wenn da jetzt zwei typen in den fluten umhergewirbelt werden, einer mit schwimmweste, und einer ohne, dann gehen die chancen beider sehr gegen null.
trotzdem wuerde ich in der situation eine schwimmweste anhaben wollen. nach dem motto, vielleicht hilfts ja doch.als traeger einer schwimmweste waere ich ja nicht verpflichtet, aufzuhoeren mit beten.

>Wer diese Szenarien lediglich als reine Naturkatastrophen begreifen will, gefällt sich sicherlich in der Rolle, technisch vorbereitet zu sein - Survival als Hobby, vielleicht sogar als wichtiger Lebensinhalt oder -mittelpunkt. Eine ganze Industrie verdient an den Ängsten jener Aspiranten, die sich mit Hilfe geeigneter Ausrüstung und Kenntnisse vor den kommenden Gefahren wappnen wollen.

wenn etwas hoeheres, fuer mich gott, geplant hat, dass niemand, oder dass ich nicht ueberlebe, hat meine vorbereitung nichts genutzt. stimmt. aber auch nichts geschadet.

>Meine Vorstellung geht in eine andere Richtung: Das Überleben wird davon abhängen, inwieweit jeder sich einer geistigen Führung anvertrauen kann. Die Herausforderungen werden überwältigend sein, und alle noch so sorgfältigen Vorbereitungen dürften in einem Augenblick hinfällig werden.
>Klingt das wie pessimistischer Fatalismus? Wie religiöse Schwärmerei? Ja, es klingt so. Aber es steckt mehr dahinter: Viele Menschen werden im Augenblick der Gefahr erkennen, dass sie auf sich selbst gestellt - sowohl allein als auch in der Gruppe mit Gleichgesinnten - keine Chance zu überleben haben. Es wird für viele Menschen eine spirituelle Erfahrung sein. Es wird für viele Menschen der Augenblick sein, da sie vielleicht zum ersten Mal im Leben ihre Hoffnungen in einen Schöpfer investieren, der sie dann leiten könnte. Für einen Atheisten ein abstoßender und für das eigene Überleben kontraproduktiver Gedanke, hat er doch gelernt, dass verlassen ist, wer sich auf andere verlässt - aber wieviele Dinge der Anschauung und eines zusammengezimmerten Weltbildes relativieren sich im Augenblick der höchsten Gefahr!

als ich deine stellungsnahme las, viel mir ein, was mir mal jemand mit einer kurzen (negativbeispiel)geschichte verdeutlicht hat.

wird ein altes muetterlein interviewt: na, muetterchen, was erhoffen sie sich denn so fuer die zukunft?
ach, sagt die, ich bete immer zum lieben gott, dass er mir einen lotto gewinn schicken soll.
So, so, dann spielen sie also fleissig lotto?
nein, junger mann ich spiele nicht lotto.
ja, aber, wenn sie nicht spielen, wie wollen sie dann gewinnen??
junger mann, wenn der liebe gott will, dass ich im lotto gewinne, dann findet er schon einen weg.

erkennst du in dieser geschichte ein bisschen deinen standpunkt?
meiner ist da anders: hilf dir selbst, dann hilft dir der himmel! - bzw.: wenn man will, dass gott einem hilft, sollte man ihm dazu eine chance geben.
(dies will ich sowohl geistig als auch materiell verstanden sehen)

gruss,detlef


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