Re: Meine Anti-Motivation

Geschrieben von Allanon am 12. Mai 2005 14:21:

Als Antwort auf: Meine Anti-Motivation geschrieben von Saurier61 am 12. Mai 2005 01:44:57:

Hallo, hier eine, leider sehr versimpelte, Antwort von mir:

Meiner Meinung nach gibt es die wirklich aktiv "Gläubigen" und die passiv Gegläubigten. Erstere schrecken weder davor zurück sich selbst, noch ihren Glauben, noch ihr Gottesbild ( sogar wenn es keines ist, denn auch NICHT an Gott zu glauben ist ein Glaube, so einfach überwindet man die Dualität nicht :P ), noch "ihre" "heiligen" Schriften zu hinterfragen. Diese Menschen sind meisst von sehr erträglicher Natur. Zweitere sind im Prinzip nur ein Abklatsch jeder anderer oberflächlichen Strömung die unsere Menschheit so hervorgebracht hat. Meisst hineingerutscht in die Denkweisen anderer, unverschuldet konditioniert und gebrandmarkt leiern und wettern sie, nicht selten getrieben von der eigenen Unzufriedenheit, ihre Tiraden und Missionierungen herab, die auf tönernen Worthülsen basieren, anstelle von Individualität und Denkarbeit. Und hier, genau bei diesen Menschen, verkommen die eigentlichen Werte über die sie reden zu bloßen Worten, Worten in ihrer ureigensten Form, nämlich als Beudeutungshülsen, ohne jegliche Aussagekraft dahinter. Denn sie kennen nichts anderes.

>Denn wenn es euren Gott gibt und der sich das, was auf der Welt geschieht, so anschauen kann, ohne zu helfen, muß er ein fürchterlicher Perversling sein.

Wie ich schon in der Einleitung schrieb, die wahrhaft Gläubigen haben wie ich meine ihren Frieden mit jener Frage geschlossen, egal welche Antwort sie für sich(!) gefunden haben. Ich bin mir sicher das dich eher die zweite Gruppe, die Gegläubigkten hier aufregen, da sie, mehr oder weniger immernoch in ihrem System der bloßen Worte und schnellen Lösungen nichts zustande bringen, hinter dem sie auch wirklich stehen können. Wie auch ? Wenn mir ein Leid geschieht, ich in meinem (im Fall der Gegläubigkten nun) indoktriniertem Glauben nach einer Antwort danach suche, es mir einfach ausreicht gesagt zu bekommen: "Ja das ist so, weil es eine Art Prüfung ist." und ich nur diesen SATZ "lerne", mir weder Gedanken darüber mache wie das gemeint sein kann, noch was das für mich bedeutet, und ich diesen Satz dann jedem als Weiseste aller Weisen Antworten entgegenschleudere, was habe ich daraus wirklich gewonnen, und was können andere von diesen Impulsen lernen ? Und wie zufrieden bin ich wirklich damit ? Leider wird die Unzufriedenheit dann in anderen Bereichen des Lebens kanalisiert, wenn man in einem Bereich nicht weiterkommt.

Und hier kommt vorallem das Problem der Beschränktheit der Sprache zum Tragen. Worte allein bedeuten nichts, garnichts. Wer sich mit leeren Worthülsen zufrieden gibt lebt in einem Gefängnis dessen Wände er sich selbst erschaffen hat. Wenn ihm andere Menschen von den grünen Wiesen und weiten Tälern fernab dieser Mauern berichten, kann dieser Mensch nur müde lächeln, denn er weis doch das es im Leben nicht mehr gibt als ihm die Sprache, seine Sprache, vermitteln kann. Somit unterscheidet einen Gläubigen nicht seine bloßen Worte von einem gegläubigten, sondern immer die Intention, die Denkarbeit, die "Erkenntnis" dahinter.

"Der Mensch sah Dinge und wies ihnen Worte zu, um die Kommunikation zu erleichtern. Doch es macht mir den anschein als meinten heutzutage viele Leute, das die Worte schon vor den Dingen da gewesen wären, versuchen sie oft gar angestrengt den "Worten die Dinge zuzuweisen" und nicht mehr umgekehrt. Aber wie soll dies gelingen, wenn sie dazu doch auch nur Worte zur Verfügung haben? Lasst euch nicht von den Worten knechten, sie sind ein menschengeschaffenes Instrument und kein höheres Wesen dem es zu gehorchen gälte oder dessen ( augenscheinlichen ) Prämissen man unbedingt zu erfüllen hätte."

Und somit ist es eigentlich unnötig sich zb über die Antwort: "Dies sei eine Prüfung" aufzuregen, da es so und so jeder 1. anders interpretiert und man 2. schlecht die Intention des Antwortgebers allein an diesem Statement herbeiführen kann. Dieser Satz könnte von beiden Gruppen stammen. Die Antwort an sich scheint dir nun nicht einzuleuchten, denn wenn du einen Gott hättest würde er wahrscheinlich eingreifen ? Nein, du hättest keinen Gott. Aber andere glauben an einen Gott, und somit ist es ihr Recht sich gegenüber den, meisst von nicht gläubigen hervorgebrachten, "Anschuldigungen" eines nicht eingreifenden Gottes erwehren. Und das diese "Anschuldigung" meisst von Atheisten gebracht wird sollte maßgeblich zu bedenken geben! Die Antwort nund, also das er nicht eingreift, darf für dich weder Grund sein ihren Gott als Perversling noch ihren Glauben als lächerlich darzustellen, denn vorallem wenn sie zur ersten Gruppe gehören kann man sich sicher sein das sie selbt eine harte Zeit haben oder hatten ihre Antwort hierauf zu finden. Hier mussst du aufpassen nicht in die Doppelmoral zu verfallen, vorallem wenn man sieht das diese Frage allein oft ja schon darauf abzielt sich nach der Antwort darüber eräußern zu können. Ich weis das du es ein wenig anders gemeint hast. Das Problem hierbei ist das ein nicht glauben vs. ein glauben, ebenso ein Glaubenskrieg ist. Und deine Argumente in deinem Text meiner Meinung nach zum Teil nichts anderes waren als die sich ereifernden Waffen manch eines Gläubigen, der in seiner eigenen Unzufriedenheit den Drang verspürt, seine Wut und seine Ohnmacht auf andere hinauszuschleudern. Oh ich glaube das gut zu kennen, nur irgendwie bringt das die Menschheit auch nicht weiter. Man muss bedenken: Was liefere ich jemandem der an einen rachsüchtigen und zürnenden Gott glaubt wenn ich ihn forsch und aggressiv bedränge ? Ich halte dich für so klug zu erkennen das deine Verantwortung darin liegt verständnisvoll und aufklärend zu sein. Deine ERkenntnisse lassen sich nicht mit der Keule vermitteln, Erkenntnissse lassen sich GARNICHT vermitteln. Das ist das Problem. Du musst im anderen den Impuls wecken sie selbst entdecken zu wollen. Und jemand der dies in der heutigen Zeit praktizierne kann, seinen Mut nicht verliert und Liebe ausstrahlt, ja das muss wirklich ein Heiliger sein. Und ich kann es niemandem verdenken sojemanden als Vorbild zu nehmen, auch nicht wenn es Jesus von Nazareth sein muss.

Oft stelle ich mir vor das viele dieser "Götter" nur bemitleidenswerte, weil von Minderwertigkeitskomplexen heimgesuchte, Ausserirdische waren die die Menschen mit ihren Spektakeln zu beeindrucken wussten. Sie konnten fliegen, Leben schaffen, Leben zerstören, im Prinzip alles was wir heute auch so können. Was kann die Menschheit von Göttern lernen die erzürnen, die Vernichten, die Richten ? Im Prinzip all das was wir hier veranstalten. Aber es gibt und gab auch Götterwesen die anders waren. Die nicht von Zerstörung sondern Versöhnung berichteten, die Wissenschaft und Weisheit vermittelten. Dies und das Wissen darüber, das viele Kulturen unter Gott und Götter ganz was anderes verstehen als andere, soll heissen: Wesen mit besonderen Eigenschaften ( und nicht alleinerscahffer der Welt ) bringt mich zu der annahme das dieses Thema viel zu wichtig genommen wird und deshalb so gefährlich ist. Wenn es einen "Alleinigen GOTT" gibt dann können weder wir noch andere etwas daran ändern und man könnte sich einfach damit zufrieden geben. Ja nichtmal das müsste man, man bräuchte nichtmal darüber reden oder nachdenken. Aber welcher alleinige Gott hat es dann nötig den Menschen Rache und Urteil anzudrohen, wozu ? Und welcher alleinige Gott hat es nötig die Menschen zu seinen Instrumenten der Rache und der Urteile zu machen ? Andererseits muss man sich fragen welcher alleinige Gott es nötig hat die Menschen zu seinen Instrumenten der Liebe zu machen. Um ehrlich zu sein kann ich mit beidem wenig anfangen und oft kommt es mir so vor als entspringen diese Dinge eher der Gruppe der Gegläubigten. Obwohl ich eine Art des "Ureinsseins" glaube. Aber hier bewege ich mich schon wieder an den Grenzen der sprachlichen Übermittelbarkeit und es geht einfach sovieles verloren was ich eigentlich sagen will. "Die Aspekte Gottes zeigen sich in jedem und allem" ist hier vielleicht wirklich das treffendste, aber ich bin sicher ein Gegläubigter Fundamentalist ( das schlimmste was es geben kann, denn er Verbindet das nicht hinterfragende mit dem Antrieb der Leidenschaft ) würde mir dies ganz ganz anders auslegen als ich selbst.

Ich persönlich habe schon manches erlebt was mir weder Wissenschaft noch 90% der Menschheit irgendwie erklären könnte, Dinge die ich selbst noch nicht verstehen kann. Allein deshalb halte ich mich weder für die Krönung der Schöpfung noch für besonders Weise. Wer diesen Egoboost braucht, der soll ihn bitte Konstruktiv einsetzen, und dazu gehört es nunmal sich selbst und sein Handeln zu hinterfragen. Mehr kann man schlicht und ergreifend nicht tun, und wenn dann immernoch schlechtes dabei herauskommt, dann ist dies wohl wirklich Teil eines "höheren Plans".


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