Ja, leider .....
Geschrieben von NoPasaran am 06. Mai 2005 21:54:39:
Als Antwort auf: über 40% der Österreicher sollen glauben, dass die Nazizeit nicht nur geschrieben von Georg am 04. Mai 2005 23:36:52:
Hallo Georg,
erst mal weiß ich nicht, ob Du Österreicher bist oder nicht - ich bin jedenfalls einer, wenn auch seit über fünfundzwanzig Jahren in Süddeutschland lebend.
Es gibt da ein Buch mit dem schönen Titel Österreich für Deutsche von einem deutschen Journalisten namens Norbert Mappes-Niediek, der sich Anfang der neunziger Jahre mitsamt Familie in Österreich niederließ, und zwar nicht urban, sondern im Dorf, irgendwo in der südlichen Steiermark, die - wie jeder, die sie kennt, wissen wird - eine ganz vorzügliche Gegend ist - einschlägige Anmerkung am Rande: Ich bin gebürtiger Grazer, stamme also in etwa aus der Gegend -, und nachdem er runde zehn Jahre lang immer wieder erstaunt war über die fundamentalen Unterschiede zwischen Österreich und Deutschland, Unterschiede, die man, unter anderem ob der gleichen Sprache, bei oberflächlichem Hinschauen leicht übersehen kann, schrieb er eben das genannte Buch.
Ich selber hab' erst beim Lesen dieses Buches ein paar fundamentale Dinge über Österreich wirklich kapiert.
Zum Thema Faschismus in Österreich schreibt der Typ - das ist jetzt frei aus dem Gedächtnis, aber sinngemäß komMt's hin -: Der Faschismus ist in Österreich so endemisch wie die Pest in Innerasien. Das flammt mal hier ein bißchen auf, mal da, aber eigentlich ist es nicht so wild, weil parallel mit dem Durchseuchungsgrad sind auch alle gut immunisiert dagegen. Erst wenn die Sache aus ihrem angestammten Habitat ausbricht, wird's gefährlich: Auch Hitler mußte erst nach Deutschland kommen, um groß werden zu können.
Nämlich: Die Österreicher sind nun einmal solche Schlawiner, daß sie es sogar geschafft haben, die Welt glauben zu lassen, Hitler sei Deutscher und Beethoven Wiener gewesen.
Die Österreicher sind eine Sache für sich ..... am besten daran zu verdeutlichen: Das, was in Österreich an politischen Veränderungen seit dem Regierungsantritt der unsäglichen schwarz-blauen Koalition im Jahr 2000 stattgefunden hat, ist schlichtweg zum Kotzen, so der gnä' Herr diese Ausdrucksweise goutieren möchtert - letztere Formulierung genuin österreichisch -, also wirklich - etwas gassenslangmäßiger - zum Bröckerlhusten oder ein Mosaik hinatmen, aber andererseits, speziell in den letzten Monaten, ist der Unterhaltungswert, den die ganz Sache hat, ein beträchtlicher: Da hat keine der zur Zeit in der Glotze gängigen Serien oder Sitcoms auch nur den Funken einer Chance dagegen. Auch Armin Assinger - Das Millionenspiel, österreichische Variante von 'Wer wird Millionär', ansonsten Abklatsch bis auf's letzte Detail des Studiodesigns, will sagen, beide Formate zahlen Royalties an den selben Typen irgendwo und sind vertraglich eingeschnürt bis zum er-geht-nicht-mehr - Armin Assinger schlägt, was Charme betrifft, Günther Jauch um Längen.
Andererseits war die Anteil, prozentuell bezogen auf die Gesamtbevölkerung der jeweiligen Herkunftsgegenden, der Österreicher bei den KZ-Wachmannschaften der bei weitem höchste, und der Gau mit dem prozentuell höchsten Anteil an Mitgliedern in NS-Parteiorganisationen war, zur Zeit vor dem Ausbruch des Weltkrieges, afaik Kärnten, jenes wunderschöne - definitv wunderschöne, no kiddin' - Land, in dem Jörg Haider Landeshauptmann, das österreichische Pendant zum Minsterpräsidenten eines Landes, ist - aber damit sind wir schon wieder beim Unterhaltungswert .....
lg Nopasaran
- politisch korrekter Raum Georg 07.5.2005 01:16 (0)