Re: Astro-Prognosen von St. Clair - und wer hat die größte Chance durchzukommen?

Geschrieben von Wizard am 12. April 2005 03:53:56:

Als Antwort auf: Re: Astro-Prognosen von St. Clair - und wer hat die größte Chance durchzukommen? geschrieben von detlef am 12. April 2005 01:27:33:

Hallo IT Oma, hallo Detlef

Logisch, bei Leuten die NOCH eine Job haben, ist es besser so lange wie möglich zu warten. Wer keinen Job mehr hat, sollte eine Gelegenheit ergreifen, wenn sie sich bietet. Wie lange jemand wartet, ist ganz alleine seine Sache. Wenn es zu lange war, Pech gehabt.

>Auch ist die Miete am neuen Ort fast immer erheblich teuerer, als am alten, wo man schon 10 Jahre in der Wohnung war.

Muss nicht unbedingt sein. Netzwerk und dessen Planung mal außen vor gelassen, ist es ja das Ziel in eine möglichst sichere und dünn besiedelte Gegend zu gehen. Wenn man dann noch ein paar kleine Abstriche bei der Wohnqualität macht, dürfte die Miete gleich oder sogar noch günstiger sein. Ein Altbau, z. B. mit Holz- oder Kohlefeuerung ist nun mal billiger als ein Neubau mit Zentralheizung. Das Ziel ist es ja, nicht nur aus der Schusslinie zu kommen, sondern auch so zu wohnen, dass man auch nach einem eventuellen Knall noch klar kommt. Wer natürlich meint, er müsse von Hamburg oder Bremen nach Frankfurt oder Köln ziehen, muss sich nicht wundern, wenn es dort teurer ist. Man ganz von der Sicherheit abgesehen.

>Und man hat das ganze Umfeld verloren, was einem früher durch die Krisen geholfen hat.

Hm ...
So ganz spontan fällt mir nichts ein, was ich hier an Umfeld zu verlieren hätte. Auch bei längerem Nachdenken kommt nichts heraus, was das hier bleiben lohnend machen würde. Jedenfalls nicht so lohnend, dass ich dafür meinen Kopf riskieren würde.

>Kurz: unter nicht ganz so günstigen Umständen kann ein Umzug jetzt den Verlust von Arbeit und preiswerter Wohnung, und (bei der notorischen Unzuverlässigkeit der Prophs in Bezug auf Zeitpunkte) auch jahrelanges Elend bedeuten. Es will also sehr gut überlegt sein.

Von unüberlegt war ja nicht die Rede. Zumindest nicht bei mir.

>Was mir auch nicht gefällt an St. Clair's Forderungen: er propagiert die Lösung aus allen gewachsenen freundschaftlichen und verwandschaftlichen Bindungen zugunsten einer nebulösen Netzstruktur von Gleichgesinnten. Das kann m.E. nicht funktionieren, denn es fehlt diesem Netz jegliche Verbindlichkeit. Das Resultat sind wurzellose einzelne Nomaden, die nach Belieben manipulierbar sind, da sie nur noch von diesem unverbindlichen weltanschaulichen Netz getragen werden.

Was er da nun fordert oder nicht, ist mir im Grunde egal, da ich mich nie nennenswert mit ihm beschäftigt habe. Ich ziehe es vor, mir über solche Sachen meine eigenen Gedanken zu machen. OK, Anregungen sind schon in Ordnung. Aber jeder muss im Grunde erst mal für sich selber planen und für seinen eigenen Grundstock an Ausrüstung sorgen. Ein Netzwerk an sich ist nicht schlecht, es kommt immer darauf an, was und wie man es macht. Wie schon erwähnt, jeder erst mal für sich selber das Wichtigste beschaffen, es könnte ja auch sein, dass es mit einem Netzwerk trotz bester Planung nichts wird. Zum Beispiel, weil sich alle mit der Zeit verplant haben und es doch früher los geht als erwartet.

Bei dem Netzwerk, so wie es sich momentan im Netzwerk-Nord abzeichnet, sieht es gar nicht so übel aus, was die bisherige Planung anbelangt. Wenn da alles so weiter läuft wie ich es bisher mitbekommen habe, wird das durchaus kein Start ins Ungewisse Es ist weder nebulös, noch ohne jede Verbindlichkeiten.

Wenn natürlich jemand einfach so alles liegen und stehen lässt, ist er durchaus ein Nomade. Aber ob und in wie weit er dann nach Belieben zu manipulieren ist, lasse ich mal dahingestellt, weil das von der jeweiligen Person abhängt. Da braucht man nur einen Blick auf die "Berber" zu werfen. Sicher, die meisten von ihnen sind gescheiterte Existenzen, Alkoholiker und sie hängen an Bahnhöfen herum. Aber eben nicht alle. Ich habe mittlerweile einige kennen gelernt, die zwar auf den ersten Blick sind wie die anderen, aber sie sind weder gescheiterte Existenzen noch Alkoholiker. Sie bereisen ganz Deutschland, und Teile von Europa, manche kommen sogar noch weiter. Quasi jahrelang als Rucksacktourist unterwegs. Mit Blick NUR auf den Chip und allem das da noch dran hängt, hatte ich mir sogar selber schon überlegt dieses mit samt der Familie zu machen, wenn se nötig werden sollte. Lieber ein freier Mensch und betteln als ein Sklave mit Chip.

>Sowas wünschen sich Globalisierungsfreaks und diverse andere Kräfte schon seit langem, fürchte ich.

Wünschen wahrscheinlich, umsetzen vielleicht. Stellt sich nur die Frage, was ist für sie leichter und angenehmer zu beherrschen, Nomaden ohne Wurzeln und Habe, die nichts zu verlieren haben oder angepasste Otto Normalbürger die sich nur auf Befehl bewegen und sich vor Angst ihre paar Habseligkeiten zu verlieren in die Hosen machen?

>ich kann dir da aus eigener erfahrung voll zustimmen. ein kompletter/weiterer wechsel des wohnortes, unter verlust der sozialen bindungen, ist ein tiefer einschnitt. erst wenn man diesen schritt selbst gemacht hat, merkt man, wie sehr man an diese bindungen gewoehnt war. und einen teil dieser bindungen kann man nie ersetzen. (beispiel: ehemalige klassenkameraden hat man in der neuen umgebung nie wieder.)

Da kann ich dir nur zustimmen. So ein Schritt ist alles Andere als leicht, aber in meiner Familie nichts unbekanntes. Klar, jemand der sein ganzes Leben am gleichen Ort verbracht hat, wird daran schwer zu kauen haben. Meine Mutter sagt immer, "Zu Hause ist dort, wo man sich zu Hause fühlt". Ich habe diesen Ort bisher noch nicht gefunden. Sicher, es gibt Orte, wo sich dieses Gefühl bemerkbar macht wie z. B. Harz, Schwarzwald, Spessart, Hunsrück usw. Mir ist es aber bisher nicht gelungen dort Fuß zu fassen. Das könnte sich aber jetzt im Hinblick auf das Kommende und das Netzwerk schnell ändern.

>manchmal mag es ja ganz nett sein, wenn die eigene mischpoke allesamt unter "entfernte verwandte" faellt, aber ab und zu fehlen einem doch menschen die durch das blut verbunden/verpflichtet sind.

Da hast du durchaus Recht. Aber derartige Trennungen sind in meiner Familie nichts neues. Ein nicht unerheblicher Teil lebt schon seit längerem in anderen Ländern und von dem was noch hier ist sind die, die mir noch relativ nahe stehen kurz davor sich aus Deutschland zu verabschieden oder sie wohnen ohnehin so weit weg, dass man sich nur noch alle paar Jahre sieht. Ich würde mich hier also von niemandem unter Tränen trennen müssen. Mal von Schwiegereltern abgesehen, die wohnen in Bremen und das auch noch in einem Stadtteil, wo die Plünderer mit als Erstes auftauchen. Die Trennung würde in erster Linie meine Frau und die Kinder betreffen und das Thema ist schon weitgehend geklärt. Wenn es brenzlig wird, können sie nachkommen. Wobei ich da wenig Hoffnung habe, wie sie viel zu lange warten werden und es dann nicht mehr schaffen. Bei mir selber würde es sogar so sein, dass ich bei einem Umzug in eine der genannten Regionen erheblich dichter an Verwandten wäre als jetzt. Wie dicht, hängt von der Gegend ab.

MfG

Wizard


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