Garten und Familiengröße

Geschrieben von Andrea am 24. Oktober 2005 11:02:40:

Als Antwort auf: Re: Ökofundamentalist geschrieben von Gänseblümchen am 24. Oktober 2005 09:29:50:

Hallo Gänseblümchen,

ich weiß ja nicht wie groß deine Familie ist, allerdings sind wir bei einer normalen Verköstigung mit einem Garten von der doppelten Größe deinerseits als Großfamilie mit Besuch (also zwischen 3-5 Erwachsene und vier Kindern) immer gut zurecht gekommen. Mischkultur und Folientunnel bzw. Vorzucht und Nachzucht auf Fensterbrettern bzw. Abdeckungen für die Wintermonate versorgen einen schon reichlich mit Gemüse und Obst. Wir hatten eine Obstwiese mit ca. 15 Bäumen zu gepachtet. Beerensträucher und Küchen-bzw.Teekräuter sind sehr gut am Gartenrand nebenher zu bewirtschaften. Da die meisten hier eine Selbstversorgung anstreben, diese aber noch nicht richtig umgesetzt haben, denke ich mal bist du vom Ansatz her natürlich genau hier richtig.
Hühner und Hasen kann man sehr gut an Randflächen bzw. im versetztbaren Gehege halten. Und Ziegen sind bei ordentlicher Anpflockung bzw. der Klappzaunvariante auch kein Problem. Wenn man sich vorwiegend einfach ernährt sollte also auch ein Garten von 1000qm und einer nicht zu großen Personenanzahl seinen Mann bzw. Frau ernähren können. Mit gescheiter Vorratshaltung (Einkochen, Trocknen und Säuern oder auch Einlegen) ist die Gefriertruhengröße in einem überschaubaren Rahmen zu halten *ggg*. Aber man darf den Arbeitsaufwand nicht unterschätzen. Und daher haben wir nun doch einen Rückwärtsschritt gemacht. Um eine optimale Bewirtschaftung zu erreichen sollte einem das bewirtschaftete Grundstück möglichst mit nebenliegendem Haus gehören. Nur dann machen Umbau und Optimierungsarbeiten auch Sinn. Dies ist zumindestens die Erfahrung die meine Familie und ich gemacht haben. Zudem sollte ein kleiner Wald oder eine Schlag-Sammel-Berechtigung vorliegen. Denn wenn man mit Holzöfen die Vorratshaltung betreibt, dann sind die Unterhaltungskosten nicht mehr an die exorbitanten Strom oder Gaspreise gekoppelt. Ein Einkochen ist m.E. sinnvoller. Da die Speisen schon in den nächsten Zustand versetzt werden. Ein Aufplatzen der Zellwände im Gemüse und Obst ist somit nicht gegeben und gekocht wird es ja in der Regel auch nach dem Einfrieren wiederum. Ein erwärmen der eigenen Eintopfkonserve reicht dann auch aus. Und spart den Strom. Da wir nun die für uns unabdingbaren Vorraussetzungen für eine für uns optimierte Selbstversorgung kennen, sind wir nun auf dem Weg Geld in der Größenordnung zu verdienen um eine Eigenversorgung ohne große Bankahhängigkeit aufzubauen. Vermutlich werden wir uns auch noch mit anderen Menschen zusammentun, damit ein kleiner und geregelter Arbeitsaustausch stattfinden kann. Aber dies ist nicht Bedingung für ein funktionierendes Ganzes, sondern nur ein Wunsch der geträumt werden darf *g*. Denn ein Miteinander auf Gegenseitigkeit hat gerade in der heutigen kapialtorientierten Gesellschaft einen eigenen Nutzen und Stellenwert. Gegenseitige Hilfe ( und dies im Gegensatzt zu Tawas erhoffter einseitiger Hilfe) die in Achtung und Respekt erbracht wird, die zb Zeitaufwand und Wertaufwand gerecht und gleichwertig aufteilt führt zu einer nicht Gewinnorienterten Gemeinschaft. Gewinn ist dann der gegenseitige Nutzen, die erarbeitete Gemeinschaft und vor allem das gerechte Miteinander (huch ich schweife grade ab, aber ich wollte unser Lebensmodell mal kurz erklären)
Es kann funktionieren. Und ich hoffe immer noch sehr darauf, dass man so etwas auch leben kann. Aber da ich diese Welt kenne, rechne ich nicht unbedingt damit. Selbstversorung heißt nicht zwangsläufig alles alleine zu machen. Aber wir als Familie haben den Grundsatz, das meiste alleine tun zu können. Um somit im Zweifelsfall unabhängig zu sein. Und da wir mit unseren Kindern auch Verantwortung haben, legen wir dann doch Wert auf eine gewisse Sicherheit. Die sich eben im Selberkönnen ausdrückt. Egal ob Kleidung, Schuhe, Essen oder auch Lesen, Schreiben und Rechnen. Was man kann, das kann einem nicht genommen werden, auch wenn es u.U. nicht benötigt wird. Alleine die Befriedigung zu Wissen wie man es macht....na ja. Jetzt wirds doch noch Weltanschaulich, sorry.

Grüssle
Andrea

Antworten: