Der so segensreiche Mulch ...

Geschrieben von Dow Jones am 13. Oktober 2005 00:39:31:

Als Antwort auf: Re: Welcher Mist ? - Am besten gar keiner ;-) geschrieben von NKM am 12. Oktober 2005 12:13:30:

... ist selbstverständlich eine reine Erfindung von Leuten, die wenig Ahnung haben.

Sämtliches Leben (ob jetzt tierisch oder pflanzlich) hat ein Ablaufdatum und wird danach wieder dem Nährstoffkreislauf zugeführt. Mich fasziniert zB. die Vorstellung der einzig für mich akzeptablen Unsterblichkeit, daß mein eigener Körper samt und sonders aus Molekülen aufgebaut ist, die schon mal mindestens einmal jemandem andern gehört haben, das kann jetzt schmeichelhafterweise mal vom Hirn Einsteins gewesen sein oder auch nur aus dem Darm jener Katze, die voriges Jahr mal auf mein Winterrettichbeet geschissen hat.

Somit finden unzählige Tiere und deren Exkremente ihr Ende in meinen Gartenbeeten, bei Pflanzen ists nat. genauso.

Betrachtet man allerdings jetzt meinetwegen die saisonale Entwicklung von Dactylis glomerata (Knäuelgras), Symphytum officinale (Beinwell) oder von mir aus auch Ajuga reptans (Kriechender Günsel), so wird man unschwer feststellen können, daß nach mehrmonatiger Wachstumsphase die Reste dieser und sämtlicher anderer Pflanzen nach der Blüte langsam vertrocknen und erst im kommenden Winter unter der Schneedecke - keineswegs aber ganzjährig - wieder als komplett dürres Gesträuch dem Boden zur Verfügung gestellt werden.

Ganzjährige Bedeckung des Bodens mit verrottenden Pflanzenteilen (Mulchen) gibts aufgrund der jeweiligen Beschaffenheit also höchstens im Laub-, Misch- oder Nadelwald, nicht jedoch auf Wiesen oder Äckern, und auch nicht im Garten.

Gruß

d.

PS: Amüsant finde ich übrigens die Ausführungen derjenigen, die allein aus Faulheit am Jäten ihre unkrautüberwucherten Beete nach Vorbild Sepp Holzners so gerne als letzte Weisheit naturgemäßen Gärtnerns darstellen.



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