Re: sysiphosarbeit!

Geschrieben von Ismael am 05. November 2004 11:48:23:

Als Antwort auf: Re: sysiphosarbeit! geschrieben von pulpo am 04. November 2004 23:13:29:

>>Hallo,
>>dem märkischen sand etwas abzuringen ist wahrlich ein hartes brot. wie soll man da noch die kraft für ein forentreffen haben!?! ;-)
>>
>>braucht man als randberliner eigentlich ein visum für die hauptstadt, oder reicht es, den reisepaß dabei zu haben?
>>es wäre schon mal interessant, wie andere mit den problemen, die sand, trockenheit (im jahresmittel) und mickrige krume umgehen!
>naja, so schlimm ist es nun auch wieder nicht, auch wenn hier wirklich wenig Regen im Vergleich zum Rest des Landes faellt. Ich habe es, glaube ich, noch etwas schlimmer erwischt, wohne in der Naehe von Cottbus, hier regnet es definitiv noch weniger als direkt um Berlin herum. Liegt vielleicht auch an den zig-km² grossen Sandloechern, die hier zur Braunkohleförderung in den Boden gegraben werden, diese Miniwuesten scheinen im Sommer fuer Regenwolken eine regelrechte Sperre zu sein. Ansonsten habe ich mit dem Boden aber Glück, genau in meinem Garten scheint der liebe Gott eine Schaufel Lehm verloren zu haben, die sich noch bis zum Nachbar zieht, dort ist aber auf der Haelfte des Grundstuecks Schluss, der Rest ist Sandboden. Was die Umstaende angeht, muss man halt sehen, dass man Sachen anbaut, die hier gut wachsen. Für Tomaten und Paprika ist es gar nicht mal so schlecht, da hier mehr Sonnenstunden sind als anderswo, man muss natuerlich waessern. Fuer Zwiebeln habe ich leider einen nicht so guten Boden, aber Bohnen sind gut und Kartoffeln mit etwas Bewaesserung. Apropos Bewaesserung, habe viel Dachflaeche und fange den maessigen Regen auf, daneben gibts auch noch einen Brunnen, den ich aber nicht so oft nutzen will, da durch die letzen trockenen Jahre (auch dieses Jahr war bis auf den Oktober zu trocken) recht wenig Wasser drin ist. Aber wenn es nicht anders geht, muss ich davon waessern, das öffentliche Wasser kann man ja kaum mehr bezahlen. Daneben wird sogar der Abwasch in einer Schuessel gemacht, um das Wasser hinterher auf den Hofrasen zu schuetten, damit der im Sommer nicht ganz so vertrocknet ist.
>pulpo.
>ps: ein Visum fuer Berlin brachick nich, bin ja fast noch Berliner, wohn erst seit etwas mehr als einem Jahr nicht mehr in der Hauptstadt. Ich bin nach mehr als 10 Jahren Berlin wieder dahin zurueckgekehrt, wo ich herkam. Wenn nur noch gebuertige Berliner dort erlaubt waeren, wuerde nur noch 1/10 der Einwohner da sein.

hallo pulpo,

ob nun wenig regen oder noch weniger ist glaube ich nicht so wichtig. habe nur wenig zeit für gartenarbeit und so sind meine erfolge den boden ein wenig aufzuwerten doch eher bescheiden. einen vorteil hat die magere krume aber. sämtliche wurzeln liegen direkt unter der oberfläche und so ist es relativ einfach, die bäume, die hier ohne jeden sinn und zweck in den garten gesetzt wurden zu entfernen. ich spüle die wurzeln einfach mit dem hochdruckreiniger frei und kann sie im ganzen entfernen! wenn erstmal freie bahn ist, läst sich der boden dann auch mit maschinen (motorhacke/pflug) bearbeiten, was er bitter nötig hat.

das sinnvollste um dem boden etwas mehr krume zu geben dürfte gründüngung mit halmfrüchten (weizen, gerste, usw.) sein, ist allerdings ein recht langwieriges verfahren, aber billiger als mutterboden anfahren zu lassen.

regenwasser werde ich nächstes jahr wohl auch sammeln. zwar beziehen wir unser trinkwasser aus dem eigenen brunnen und können für den garten soviel abzwacken wie wir wollen, aber ohne frage ist der grundwasserspiegel in den letzten jahren ziemlich gesunken und wir müssen aufpassen, das wir uns nicht selbst das wasser abgraben.
brunnenwasser hat auch den nachteil, daß es nicht eben weich ist und der boden bei ausbleibendem regen langsam aber sicher versalzt!

insgesamt ist in dr vergangenheit viel unsimm im garten getrieben worden, so wurde die rasenmaht in die mülltonne gekippt, anstatt sie zu kompostieren. das kann ja nichts werden, wenn dem boden nichts zurückgegeben wird! seit zwei jahren nun kompostiere ich alles, was ich an biomasse auftreiben kann und langsam aber sicher bekommt der rasen auch wieder farbe, aber was über jahre hinweg dem boden entzogen wurde, muß erstmal wieder aufgefüllt werden.
leider besteht der kompost zum weitaus größten teil aus grasmaht und ist entsprechend einseitig. ein wenig mist vom nachbarn (geflügel und kanninchen) hilft da nur wenig. hätte ja gerne richtigen stallmist, aber in unserer gegend gibt es keine viehbauern, bei denen man etwas abstauben könnte.
solange der boden nicht mehr hergibt, verzichte ich auf gemüseanbau und begbnüge mich mit ein wenig obst. um die grasnabe auch im hochsommer zu erhalten bin ich mittlerweile dazu übergegangen, im frühjahr und herbst ein wenig kunstdünger auszubringen. gefällt mir zwar nicht, grade auch wegen des brunnenwassers das wir benutzen, aber im moment muß es einfach mal sein.

jede gegend hat ihre eigenarten. während tawa z.b. mit kälte und kurzer vegetationsphase zu kämpfen hat ist es bei mir der sand und daraus resultierend die trockenheit, denn auch bei ausreichendem regen hält der boden keine feuchtigkeit. interessant ist es zu erfahren, welche strategien andere verfolgen, um mit den problemen fertig zu werden.

Ismael

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