Tawa-Land

Geschrieben von Tawa am 29. Oktober 2004 06:23:35:

Guten Morgen,

Schnee liegt immer noch keiner, was bin ich froh! Heute war es richtig mild und trocken in der Früh. So macht das Arbeiten Spaß.

Im Wald warten noch einige Kubikmeter Holz darauf, abgefahren zu werden. Auf die Schnelle schlugen wir noch ein paar (viele) Bäume von größtenteils recht stattlichen Abmessungen. War aber nicht schlecht, da ich mich endlich einmal auch so richtig in der Kunst des Baumfällens üben konnte.

Der Garten ist dann auch fast soweit: Topinambur ernte ich heute noch die letzte Reihe. Schon beeindruckend, welch Unterschiede es zwischen den einzelnen Sorten gibt. Manche klein, rund, rot und gleichmäßig - wie Radieschen; andere wiederum schneeweiß, lang wie Rettiche; und wieder andere rosa und völlig unförmig und verwachsen. Und die Streuung ist auch so unterschiedlich wie Männchen und Weibchen: Während manche direkt am Wurzelwerk unterhalb des Stiehles festhängen, kann man bei anderen Sorten einen weitgefaßten Ring um das Wurzelwerk herum graben und findet immer noch nicht alle Knollen. Die Sorte mit der geringsten Ausbeute (in Größe und Menge) hat als einzige geblüht - im Hühnergehege. Nun stehe ich vor der Entscheidung, die Topinambur-Knollen zu essen oder aber aufzubewahren und im nächsten Jahr weiter zu vermehren. Dazu müßte ich allerdings wiederum ein weiteres Stück Wiese urbar machen... und das will gut überlegt werden. Vermutlich ackere ich jedoch noch einen schmalen Streifen entlang der Pferdekoppel um. Stellt sich mir die Frage, wie ich die frisch geernteten Knollen richtig als Steckgut aufbewahre?

Die Wiese ist noch einmal gänzlich abgemäht und das Schnittgut verwendete ich zum Teil für das neue (3.) Hochbeet. Mit dem überwiegenden Teil deckte ich gestern große Teile des Gartens ab - als Erosionsschutz des Bodens. Säuberungstechnisch bleibt mir jetzt noch die hintere Reihe Beerensträucher und im Vorfeld des Gartens der Frühbeetbereich. Was soll ich mit den Beeten machen, auf denen wir Winterfrucht ausbrachten? Weizen (ob der was wird, ist fraglich), Erbsen, Spinat, Feldsalat, Wermuth und noch so einiges Saatgut, dessen Name mir jetzt nicht einfällt. Abdecken mit Plane? Offenlassen?

Unserem Schweinchen scheint es so richtig gut zu gehen, es fühlt sich wohl, möchte ich behaupten! Mittlerweile rund 9 Wochen alt, jedoch ziemlich leicht für sein Alter, da es beim Züchter von den anderen Ferkeln gemobbt wurde. Ja, auch bei Schweinen gibt es scheinbar Mobbing :-). Jetzt habe ich eine größere Menge Kartoffeln und Getreide geordert, die wohl reichen wird, es auch groß und fett zu bekommen.

Auf eine Arbeit heute freue ich mich ganz und gar nicht, da mir die Zeit dazu fehlt: die Hasengehege ausmisten! Doch heute Nachmittag bekommen wir noch 6 neue Häschen, damit wir genügend Spielraum für die künftige Zucht (und vor allem keine Inzucht) haben.

Unsere Hühner haben wir jetzt doch noch in diesem Jahr aufgestockt, insgesamt sind es mit Hahn nun 16 Hühner. Die fünf Neuen machen mir allerdings große Sorgen!!! Sie scheißen mir grundsätzlich in die Nester! Und ihre Eier legen sie überall hin, nur eben nicht in die Nester. Eines fliegt gar in den abgesperrten Futterraum, um im hintersten und dunkelsten Eck ihr Ei abzulegen. Was kann ich tun?

Die Kamerun-Schafe sind mir für März/April nächsten Jahres avisiert worden, können bei Bedarf jedoch noch ein paar Wochen in einem Wohnheim des Bundesgrenzschutzes Asyl bekommen. Was ist besser? Die Tiere bei ihrer Ankunft hier gleich auf die Wiese zu lassen, oder aber doch eher noch einige Zeit im Stall zu lassen? Im März sind sie auf jeden Fall auf den Stall angewiesen.

In den kommenden Wochen stehen noch zwei Gürtelprüfungen im Judo sowie vier Wettkämfe, der Größte in Gera, an. Diesesmal nimmt auch unser großes Mädel an zweien der Turniere teil. Für den Hof bedeutet dies wieder einen großen Zeitverlust.

Unsere neue Haustüre ist immer noch nicht geliefert worden - die Handwerker heute sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Und auch der Schornsteinfeger läßt uns warten: Er müßte unsere Öfen im Obergeschoß noch abnehmen. Nun warte ich tagtäglich von 17.00 - 18.00 Uhr daheim und kann nichts unternehmen, weil der Herr Schornsteinfeger dann kommt, wenn es ihm in den Kram paßt!

Eine Arbeitsunterbrechung täglich zu ungünstiger Zeit bin ich ab 1.11. allerdings los: dann muß unsere Jüngste nicht mehr um 11.15 vom Kindergarten abgeholt werden, sondern erst am Nachmittag. Somit ist die Mittagszeit wieder auf ein normales Maß beschränkt und nicht, wie bisher, aufgrund der dämlichen Uhrzeiten sinnlos künstlich verlängert.

Aus der Tschechei holte ich kürzlich probeweise 2 Zentner Kohle für 5,- den Zentner. Werde ich wohl noch ausdehnen. Brennt ganz gut das Zeugs, obgleich doch etwas schwefelhaltig.

Nun denn, jetzt gehts in den Kindergarten und anschließend ein paar Kartoffeln kochen, so daß ich gegen 8.00 Uhr die Tiere füttern kann.

Liebe Grüße
Tawa

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