Re: Dreschen für den Hausgebrauch

Geschrieben von Andrea am 28. Juli 2004 06:48:59:

Als Antwort auf: Re: Dreschen für den Hausgebrauch geschrieben von Zwobbel am 27. Juli 2004 08:24:22:

>Bitte viel mehr zu diesem Thema hier schreiben.
>Ich habe keine Ahnung davon, aber es ist ein Thema wo ich zumindest mein Allgemeinwissen vergrößern möchte.
>Was ist spelzen, was ist dreschen?
>Wie werden wir ohne Strom zu Mehl kommen?
>Ich habe im Urlaub in so einem "Heimatmuseum" eine kleine Handmühle gesehen. Das war ein Stein zum Drehen mit einem Loch in der Mitte für das Korn und das Mehl kam außen raus.

Hallo Zwobbel,

mehr zu diesem Thema schreiben könnte schwierig werden. Denn im allgemeinen haben wir ja nicht unbedingt den Platz um Getreide in vernünftiger Menge anbauen zu können.

Spelzen sind die Hüllen die um die Körner als Schutz drumherum sind. Bei manchen Getreidesorten reicht ein quasi über den Stuhl ausschütteln und die reifen Körner fallen heraus.
Bei anderen Getreidesorten wie z.B. Dinkel sitzen die Häutchen so fest am Korn, daß ein draufhauen (dreschen) notwendig ist um die Hülle zu lockern und das Körnchen lose zu erhalten.

Es gibt kleine Dreschtrommeln. In diese wird das Getreide hineingegeben und durch inwändige Klopfer die sich durch drehen der Trommel auf das Getreide fallen lassen lösen sich die Hüllen. Da die Spelzen leichter sind als das Korn kann man dann das Korn an einer unteren Öffnung rausholen. Die Spelzen werden gerne zur Kissenfüllung und zur Puppenherstellung verwendet. Auch Matrazen werden damit gefüllt.

Ohne Strom Mehl herzustellen ist nicht schwer. Falls du Spaß daran hast solltest du dich mal mit den "Einfällen statt Abfällen" eine Buchreihe beschäftigen. Dort wird das Prinzip des Mahlen und der Kornquetsche sehr anschaulich erklärt.

Ich vermute es muß eine elsässer Handmühle gewesen sein. Diese ist heute auch noch erhältlich. Ich will hier keine Werbung machen, aber LUBA hat in ihrem Katalog auch andere Handmühlen. Schau da einfach mal nach. Sind allerdings nicht grade billig. Doch für nur eine kleine Familie reicht in der Regel sogar eine alte Kaffeemühle.

Wusstet ihr daß es im Mittelalter bei Strafe verboten war als Bauer eine Handmühle zu besitzen?

Grüssle
Andrea


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