Re: Die Wahnproblematik

Geschrieben von Tawa am 02. Juli 2004 12:03:26:

Als Antwort auf: Re: Die Wahnproblematik geschrieben von Ahlfi am 02. Juli 2004 11:21:44:

Hi Ahlfi!


>Manno, ich habe Dich doch gar nicht gemeint, müsste
>mich ja dann an die eigene Nase fassen:-))

Tu´s doch! Tu´s doch! *ggg Na, dann bin ich jedenfalls beruhigt, wenn Du mich nicht meintest :-))).


>Ne, mal ganz im Ernst, könnte echt zu einem Problem
>werden. Was können wir tun, wenn wir uns mit einem
>Menschen mit "übermäßigen" Wahn konfrontiert sehen?
>Sollen wir den Menschen umarmen und mit ihm
>schmusen? *gg*

Dies wäre eigentlich die richtige Lösung. Doch wer auf dieser Erde besitzt so schier unendlich viel und vor allem unerschöplich diese Liebe, die vonnöten ist, solchen Menschen zu begegnen? Ist es nicht eher so, daß die Nerven und die Geduld irgendwann nicht mehr mitspielen?

Ignorieren ist eine Möglichkeit, jedoch ist auch dies nur eine begrenzt lange Zeit möglich. Und Voraussetzung dafür ist, daß der vom Wahn betroffene Mensch in jeder Beziehung harmlos ist. Doch wie entscheidet man das? Wer ist dazu in der Lage? Und wo sind die Grenzen zwischen harmlos und gefährlich zu ziehen? Erst bei körperlicher Gewalt? Oder schon bei psychischem Terror / Gewalt?

Sperren wir solche Menschen weg, lösen wir das Problem nicht, wir verlagern es nur. Nur die Allgemeinheit oder die Betroffenen können vielleicht etwas ruhiger schlafen. Die bedauernswerten Kreaturen jedoch erfahren dadurch keinerlei Hilfe. Und ein immenser Aufwand ist auch damit verbunden. Also Euthanasieprogramm erneut auflegen? In einer Gesellschaftsform wie heute ist dies inakzeptabel. Bei den von Dir angesprochenen Wirrungen muß man sich diese Lösung dann zumindest einmal überlegen. Ich hoffe, daß die Entscheidung eines jeden Betroffenen gegen die Holzhammermethode ausfällt. Denn sie ist auch keine Lösung.

Nachdem ich kein Wissenschaftler der entsprechenden Fachrichtung bin, kann ich nur Vermutungen anstellen. Diese gehen dahin, daß verschiedene Formen des Wahns aufgrund der Gesellschaftsform indiziert sind. Härtere Auswahlverfahren durch andere Umgebungsvariablen - und eine natürliche Auslese könnte u.U. wieder funktionieren. Womit ich keineswegs das Recht des Stärkeren damit andeuten will.

Künftige soziale Unruheverstärkung wird das Problem, wie von Dir angesprochen, gewiß noch deutlich steigern. Wobei viele dieser Fälle evtl. nur vorübergehend oder minder schwach ausfallen dürften. Problematisch für uns sind die Fälle, welche aufgrund vorangegangener Altlasten (möglicherweise in vorhergehenden Zeiten) völlig überdreht sind, heute durch das psychologisch-medizinische Netz durchrutschen und künftig vermutlich gänzlich alleine dastehen werden. Wie kann man ihnen helfen?

Ich sehe da keinerlei akzeptable Lösung, nicht einmal im Ansatz. Leichten Fällen kann mit Geduld und Liebe im Kreis der Familie begegnet werden. Doch wo dieses familiäre Netz nicht mehr existiert, ist wirklich nur noch beten angesagt.

Lieben Gruß
Tawa



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