Re: Wieviel Fläche braucht man zur Selbstversorgung?
Geschrieben von Ahlfi am 29. Juni 2004 00:31:03:
Als Antwort auf: Wieviel Fläche braucht man zur Selbstversorgung? geschrieben von Johannes am 23. Juni 2004 13:20:26:
Hallo Johannes
Das lässt sich pauschal nicht beantworten. Klima- und Bodenbedingungen spielen dabei eine entscheidende Rolle. Zudem gibt es „Hilfsmittel“, z.B. Gewächshaus. Meine Schwester hat ein Gewächshaus in etwa 20 m/2. Mit der Ernte konnte sie sich tot schlagen und zwischenzeitig sogar meine Mutter und meinen Bruder mit frischem Gemüse versorgen. Klar, Kartoffeln und Gewächshaus?:-))
Ich selber hatte mit meiner damaligen Frau ca. 500 m/2 zum Gemüseanbau bearbeitet. Zudem hatten wir mehrere Obstbäume und Stauden. Die gesamte Grundstücksfläche betrug ca. 1.400 m/2. Fliederbeeren gab es in der freien Natur, ebenso die Nahrung für unsere Kaninchen. Getreide, Milch (frisch vom Bauern) und sonstiges Fleisch kauften wir zu. Eier gaben unsere Hühner. Tauben besaß ich ca. 16 Jahre (-> mit dem 8. Lebensjahr angefangen). Es reichte alles, um eine wertvolle Ergänzung unseres Speiseplanes zu erreichen, war jedoch nicht völlig autark. Klar, von Energiequellen wie Wind-, Wasser- oder Sonnenkraft ganz abgesehen.
Mein Opa bearbeitete nach dem Krieg eine Fläche von ca. 4.000m/2, vorwiegend mit Kartoffeln. Wahnsinn, früher alles per Hand. 2 Schweine standen im Stall, zudem noch Kaninchen und Hühner. Den Schweinewurf verkaufe er, zusätzlich überschüssige Kartoffeln. Damit konnte er andere Dinge auf den Speiseplan setzen, die er selber nicht hatte. Holz gab es im Wand, Wasser kam von oben:-)
Man muss nicht ALLES abdecken. Man kann auch tauschen. Wenn das, was man erwirtschaftet reicht, um Güter zu erwerben, die man selbst nicht hat, ist das für mich auch schon Autarkie. Ein Morgan Land dürften für eine kleine Familie ausreichend sein, wenn Bedingungen wie Klima und Bodenbeschaffenheit stimmen, vielleicht sogar viel weniger. Das kommt dann aber auf die Spezialisierung drauf an. Für mich wären primär Gemüse (-> auch mit Gewächshaus und Aufzuchtsbeete), Kaninchen (Nahrung in der freien Natur) und Dinge aus der freien Natur angesagt. Damit kann man sicher entscheidend die zu bearbeitenden Fläche verkleinern, vielleicht reicht dann auch ein Grundstück von 1.000m/2. Tauschhandel ist aber vonnöten.
Viele Grüße
Ahlfi