Bericht aus Johannes-Land

Geschrieben von Johannes am 03. Juni 2004 00:25:49:

Hallo Forum,

so schön geschriebene Berichte wie die von Tawa bekomme ich leider nicht hin, aber dafür hatte ich einen wunderschönen Abend in "Johannes-Land II".

"Johannes-Land I", das ist mein Kleingarten: 300 m2, mit Hütte, Wiese, Blumenrabatten, Wegen, etc., eben wie man sich einen Kleingarten so vorstellt. Im Gegensatz zu den meisten Nachbarn in der Kleingartenanlage setze ich den Schwerpunkt allerdings auf den Nutzgarten. Und scheine da derzeit noch mehr mit Unkraut zu kämpfen haben als Thorsten, denn den Spaten kann ich derzeit noch nicht aus der Hand legen. Auch kommen morgen erst die restlichen Tomaten und Zuchinis in den Garten sowie die nächsten Salatpflanzen. Der wächst zumindest schon reichlich, aber ich brauche ihn ja kontinuierlich.

Heute war ich auf "Johannes-Land II", das ist eine Gemeinschaftsobstanlage, in der ich eine Parzelle mit 480 m2 mit Spalierobstbäumen (5 Birnen, ca. 70 Äpfel) habe. Es sind eher kleine Bäume, die Höhe begrenzen wir auf 2,20m, damit sie gut geerntet werden können. Diese Parzelle habe ich erst seit diesem Jahr und ich bin schon gespannt, wie das mit der Ernte werden wird und was ich damit mache, denn ich kann mit ca. 1.000 kg Obst rechnen. Außer den Äpfeln und Birnen habe ich noch je einen kleinen Süß- und Sauerkirchbaum.

Auf "Johannes-Land II" zu sein, das ist einfach herrlich. Nur 4,5 km von meiner Wohnung entfernt, aber außerhalb jeder Bebauung inmitten von Feldern völlig ruhig gelegen, bis auf einzelne Flugzeuge (je nach Wetterlage). Ich kann es gar nicht richtig wiedergeben, wie entspannend es wirkt, dort von Baum zu Baum zu gehen, auch wenn es ja eigentlich Arbeit ist. Einzelne Bäume haben etwas Mehltau, und da bin ich am Schneiden, bevor er weiter um sich greift.

Die Obstanlage hat sich bereits länger dem Gütesiegel "Integrierter Anbau" angeschlossen, so ein Mittelding zwischen biologischem und konventionellem Anbau. Wir versuchen aber am unteren Ende des erlaubten Spritzens zu bleiben, um so gutes Obst wie möglich zu haben. So spritzen wir auch nicht gegen Mehltau, sondern bekämpfen ihn nur durch Schneiden: Jetzt durch Abschneiden der befallenen Zweige, ansonsten durch gutes Auslichten der Bäume, damit alle Früchte viel Sonne haben und der Baum nach Regen auch schnell wieder abtrocknen kann.

Ich habe dabei noch nicht viel Erfahrung. Mit dem Garten schon, aber nicht mit den Bäumen, denn die waren immer etwas mein Sorgenkind, weil ich das Schneiden nie gelernt hatte. Jetzt ging es mit dem Schnittlehrgang und Tips von anderen Vereinsmitgliedern aber schon mal recht gut (Winterschnitt, der war natürlich schon im Februar), auch wenn das bei mir wie das derzeitige Schneiden gegen Mehltau natürlich noch etwas länger dauert als bei den anderen.

Aber obwohl es Arbeit ist - es ist einfach enstpannend, dort in der Anlage zu sein, fast wie Urlaub. Von Baum zu Baum gehen, ein wenig mit ihnen reden, sie da bewundern und dort etwas Mehltau wegschneiden - was soll ich lange erzählen? Wer es nicht kennt, der hat etwas verpaßt und sollte es unbedingt einmal probieren.

So, und nun werde ich noch ein wenig Rhabarberkompott essen, das ich mir gestern aus meiner Ernte im Garten gekocht habe. :-)

Gruß

Johannes

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