Tawa-Land

Geschrieben von Tawa am 13. Mai 2004 06:15:42:

Guten Morgen,

draußen nieselt es wieder und das Wetter ist insgesamt dermaßen unbeständig, daß eine konsequente Bodenbearbeitung kaum möglich ist. In den vergangenen zwei Wochen ging eine ungeheure Regenmenge hernieder. Über Wassermangel können wir uns jedenfalls nicht beklagen.

Der Boden hier ist zumindest bezüglich der Wasserspeicherung erwähnenswert. Sicherlich sind auf der Wiese einige kleinere Flächen, in welchen sich das Wasser sammelt, doch insgesamt versickert es sehr rasch im Boden. Auch die umgeackerte Gartenfläche leidet nicht unter Staunässe - da sorgen wohl schon die vielen vielen Steine und Gras- / Wurzelgeflechte für. Sehr schön zu beobachten ist, daß der Garten recht schnell bearbeitungsfähig abtrocknet, bei längerem Sonnenschein bildet sich eine helle staubtrockene Oberfläche. Beim Fühlen mit den Händen durch diese hauchdünne Schicht hindurch bemerkt man aber, wie schön der Boden die Feuchtigkeit speichert - aber wie gesagt, keine Staunässe bildet.

In den vergangenen Wochen ist viel geschehen, doch hinken wir der Arbeit dennoch ungemein hinterher. Allein der Garten ist bereits ein Vollzeitjob. Wir legten bis jetzt zwei Beete an, auf welchen bereits etliche verschiedene Kohlpflanzen unter Tunnelfolie wachsen. Heute sollten eigentlich weitere aus der Voranzucht folgen. Die Frühbeete wachsen und gedeihen recht schön - leider ist z.B. der Kopfsalat nicht aufgegangen.

Aus dem Bau eines Gewächshauses wird dieses Frühjahr vermutlich nichts mehr werden, einiges Material dafür ist jedenfalls schon da. Ist also fraglich, wie sich die Tomaten hier in Freiland entwickeln werden. Bedauerlicherweise müssen wir noch ein paar Stauden kaufen - die vorgezogenen sind sehr klein und mickrig. Vermutlich zu große Temperaturunterschiede im Haus und nicht ausreichend gegossen.

Die vorbereiteten Beete hatte ich noch einmal umgegraben und säuberlichst von Steinen und Wurzelwerk / Grasnarbe entfernt. Dennoch ist noch ausreichend Material darinnen enthalten. Steine wachsen hier wie andernorts die Blaubeeren. Davon haben wir hier in der freien Natur sehr viele - oben auf dem Berg bereits mit angesetzten Früchten dran. In die obere Deckschicht der Beete arbeitete ich noch guten Kompost mit ein.

Schwarzwurzel, Zwiebeln (Direktsaat) - die erste Vorzucht ist mißglückt, ein paar wenige Steckzwiebeln vom Nachbarn, Möhren und Radieschen sind gestern noch schnell ins zweite Beet gekommen. Dann bereitete ich am entgegengesetzten Gartenende ein größeres Stück Erde grob vor: Steine absammeln (es hat gelangt, um die Hofeinfahrt auf die Schnelle noch Auspuffsicher hinzubekommen) und oberflächliches Wurzelwerk abharken sowie ein wenig geradeziehen. Anschließend kamen ans äußere Ende Sonnenblumen hinein, danach verschiedene Sorten Topinambur sowie Helianthi. Nur eine Sonnenwurzelsorte hebe ich für´s Hühnergehege zur Begrünung auf. Heute kommen dann auf dieses vorbereitete Beet die Kartoffeln raus - vier Sorten, drei gekaufte und eine vergangenes Jahr hier selbst gerodete. Insgesamt muß ich sagen, daß dies Jahr nur ein unwesentlicher Teil des Saatgutes ausgebracht wird - eben da wir sehr spät dran sind und kaum Zeit vorhanden ist. Übrig bleibende Brachflächen werden mit verschiedener Gründüngersaat bedacht.

Bei den bestellten Hühnern schaut es ähnlich - noch nicht alles fertig - aber doch wesentlich besser aus: Hühnerstall und Scharrraum sind bis auf den fehlenden Kies/Sand fertiggestellt. Die noch nicht angeschlossene Elektrik unterschlage ich jetzt einfach einmal. Der Zaun für den Auslauf ist dank der Hilfe eines lieben Freundes aus dem Forum soweit fertiggestellt, daß nur einzelne Stellen noch zum Boden hin "dicht" gemacht gehören. Aus zeitlichen Gründen habe ich den Wildschutzzaun nicht eingegraben und Bodenunebenheiten nicht ausgeglichen. Das Gatter zum Gehege muß ich noch basteln, ansonsten fehlen halt nur noch die Hühner, ein wenig Stroh, Weizen, etc. - unwichtige Kleinigkeiten halt :-).

Das Nebengelaß dürfte jetzt auch regensicher sein - hatte schließlich drei Tage lang die Dachdecker zur Neueindeckung der rückwärtigen Seite hier. Die Vorbereitungen dazu nahmen - bei ströhmendem Regen - auch noch zwei Tage Zeit in Anspruch.

Eine kleine Wiesenfläche habe ich mir jetzt in Gedanken reserviert - dort möchte ich in den nächsten Jahren zwei Schäfchen halten.

An handwerklichen Dingen sind noch zu nennen: Bin gerade dabei, einen der vorhandenen Bollerwagen wieder herzurichten. Räder wässern, damit die Ringe ordentlich sitzen und neu aufnageln, grundsätzlich mal reinigen und defektes Holz erneuern. Aus einem künftigen Abbruchhaus gegenüber besorgte ich mir alte Mosaik-Bruchfliesen, welche in der künftigen Naßgarderobe nach Einbringen des Fließestriches als wildes Mosaik verlegt werden. Als erste Maßnahme zur Einrichtung der neuen Naßgarderobe (auch als Isolierraum und Schleuse zum Haus hin gedacht) baute ich nach provisorischer Garderobeneinrichtung eine organisierte Holz-/Glastüre (Verandatüre) ein. Während des Einschlagens der Scharniere in den Balken stand ich vor der Frage, wonach ich die Türe ausrichte: nach der Wasserwaage oder nach der Scheune. Jetzt ist die Entscheidung absolut salomonisch gefällt: weder noch sondern dazwischen. Also schief, wie sie es in beiden anderen Fällen unweigerlich auch gewesen wäre :-).

Meine Frau arbeitet jetzt in Nachtschicht Vollzeit, und da muß ich nachts irgendwann zwischen 1.00 Uhr und 3.00 Uhr meinen Schönheitsschlaf unterbrechen, um sie von der Arbeit abzuholen. Die Haushalts- und Kinderarbeit bleibt somit weitestgehend wieder mir überlassen.

Mit dem Holzproblem zeichnet sich bis jetzt keine Lösung ab.

Sicherlich gäbe es noch viel zu erzählen - aber jetzt muß ich die Kinder für Schule und Kindergarten fertigmachen. Unsere Jüngste (knapp 2 Jahre) geht jetzt auch in den Kindergarten, vorerst von 8.30 Uhr bis 10.30 Uhr. Somit fällt der Vormittag für die Haus- und Hofarbeit wegen der ständigen Umzieherei und Fahrerei auch wieder flach.

Liebe Grüße
Tawa

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