Re: Sind genveränderte Lebensmittel schädlich ? Ja!
Geschrieben von Discoverer am 23. Januar 2004 17:12:24:
Als Antwort auf: Sind genveränderte Lebensmittel schädlich ? geschrieben von Optimist am 19. Januar 2004 08:54:32:
Hallo Optimist
hallo an alle,ihr müßt Euch darüber im Klaren sein, daß hier Organismen und Substanzen unkontrolliert freigesetzt werden, die es so in dieser Form noch nie auf diesem Planeten gegeben hat. Wenn z. B. ein Unternehmen oder dessen Sprecher diese "Lebensmittel" und Saaten als unbedenklich einstuft, zeugt dieses nur von einer völligen Abgehobenheit und einer nicht mehr zu überbietenden Arroganz und Ignoranz.
Der Mensch hat sich (wie auch alle anderen Lebewesen eines Biotops) im Laufe der Entwicklungsgeschichte an die ihn umgebenden und inkorporierten, unterschiedlichen Stoffe gewöhnt und Strategien entwickelt, damit umzugehen. Dieses betrifft nicht nur den Verdauungstrakt sondern den gesamten Organismus Mensch.
Eine Abschätzung der Folgen über die Wirkung auf den menschlichen Organismus aber auch auf das gesamte Umfeld sind wissenschaftlich betrachtet nicht nur nicht möglich, sondern entspringt einer ins unermessliche gesteigerten Technikgläubugkeit und menschenverachtenden und naturfeindllichen Grundüberzeugung! Das einzige was hier berechenbar ist, ist der Profit der mit solchen Technologien erzielt werden kann. Einzig das ökonomische Kosten-/Nutzenverhältnis ist berechenbar; nicht jedoch die ökologischen Risiken! Die Wechselwirkung auf einen derart komplexen Organismus wie den des Menschen (aber auch die noch komplexere Umwelt) sind heute mit den existierenden Modellen seriös weder "berechenbar" noch sonstwie abschätzbar.
Die Perversität der Technokraten gipfelt darin, daß ganze Bevölkerungen, - wie die Deutsche - zum Versuchskaninchen degradiert werden, denn als Verbraucher haben wir keine Nachweismöglichkeit für das Vorhandensein eines genetisch veränderten Moleküls in unserer Nahrung und sollen noch nicht einmal via Produktinfo über das Vorhandensein dieser Stoffe und Organismen aufgeklärt werden. Uns wird also die Wahlmöglichkeit absichtlich vorenthalten ! Denn diese Stoffe sollen ja nur dann deklariert werden müssen, wenn sie einen bestimmten Prozentsatz am Gesamtvolumen der Verpackungseinheit überschreiten. Werden Endprodukte jedoch mit Rohstoffen, welche ganz oder teilweise aus genetisch veränderten Organismen und Stoffen unter einem definierten Prozentsatz bestehen hergestellt, entfällt die Deklarationspflicht. Wir werden also im Prinzip entmündigt und zum Spielball der ökonomischen Interssen einer geld-und machtgierigen Industrie, deren einziges Interesse das Profitstreben ist ! Und der juristische Beweis, daß jemand durch Gentechnik krank wurde ist schwierig zu erbringen. Die gleiche Industrie welche uns von der Harmlosigkeit der Ware überzeugen möchte, wird sich im Zweifelsfall ähnlich den Conterganfällen in den 60igern verhalten. Auch hier wurde die Öffentlichkeit jahrelang schlichtweg belogen, bis die negativen Folgen dieser Technologie durch unabhängige Studien nicht länger unter dem Teppich gehalten werden konnten. Aber es dauerte eben sehr lange bis die Verstümmelungen mit Contergan in Verbindung gebracht werden konnten und von der Justiz entsprechend geahndet wurden. Jedes Medikament muß daher eine genau definierte Kette von Versuchen und Nachweisen durchlaufen (Phase I - IV), bis es seine Zulassung erhält. Warum denn wohl ? Weil hier ein neuer Stoff in Umlauf gebracht wird, den es so in dieser Form bisher nicht gab und die möglichen Risiken den möglichen erwünschten Wirkungen gegenübergestellt und kritisch beurteilt werden müssen! Und für eine andere Stoffgruppe, die der genetisch veränderten aber im Organismus gleichsam wirksamen Stoffe der Lebensmittel, soll dieses nicht oder nur in sehr eingeschränkter Form gelten ? Ein Schelm, der jetzt böses denkt.
Politisch betrachtet: ein solches System der Lebensmittelerzeugung mittels kaum erforschter Stoffe, deren Wirkung auf den Organismus wissenschaftlich nicht einmal im Ansatz dargestellt werden kann, kann also nicht mit der demokratischen Grundordnung dieses Staates vereinbar sein ! Es ist in diesem Zusammenhang interessant, daß ausgerechnet eine Frau Künast, ihres Zeichens Verbraucherschutzministerin, als Mitglied der Grünen, welche sich jahrelang GEGEN die Gentechnik gewandt haben, nun plötzlich ihre Zustimmung zur Einführung genetisch veränderter Organismen gibt! Welch ein Sinneswandel. Was soll man/frau davon halten ?
Also noch einmal: wer behauptet, das genetisch veränderte Lebewesen und/oder Substanzen, die in ein komplexes System eingebracht werden, welches sich in hunderttausenden von Jahren auf einander eingespielt hat, keine Auswirkungen haben, hat keine Ahnung. Oder er/sie hat Ahnung und verheimlicht diese Erkenntnisse ! Ansonsten möchte ich als Biochemiker gerne den positivistischen/behavioristischen Beweis sehen und ich bin gerne bereit, mich auf -wissenschaftlicher- Ebene auseinanderzusetzen.
Diese Beweise aber erhalten wir von der Industrie bisher nicht. Warum eigentlich ? Wenn dieses Zeugs tatsächlich so ungefährlich wäre, dann hätten wir es, in wissenschaftlichen Publikationen sowieso, aber längst auch und vor allem in den Massenmedien davon gehört und gelesen. Denn es geht diesen sauberen Damen und Herren ja vor allem um eines: Umsatz und Profit ! Es sollte daher im Intersse dieses Industriezweiges liegen, "entlastende" Beweise für ein positives Wirken der Gentschnik zu erbringen um die breite Masse der zahlenden Verbraucher zu überzeugen und massenhaften Kauf dieser Shore zu animieren. Aber das einzige was ich zu diesem Thema bisher gelesen habe deutet jedoch genau in die Gegenrichtung!
Abgesehen davon: was den Landwirten zugemutet wird ist doch vor allem eines: ein weiterer Ausbau der Monokulturen, welcher gegen "Schädlinge" nur noch mit einem gesteigerten Aufwand eines -natürlich patentierten- Insektizides und Saatgutes aufrecht erhalten werden kann. Die ökonomische Abhängigkeit der Landwirte von einem einzigen Anbieter wird damit noch weiter forciert. Landwirte die einmal auf eine bestimmte Produktionslinie "abgerichtet" wurden, können nicht einfach auf andere Produktionstechniken umschwenken. Die entsprechenden Verträge mit der Agrarindustrie verunmöglichen dies!
Discoverer
>Hallo Vorsorge-foris :-))
>in Kürze gibts nun Genveränderte Lebensmittel zu kaufen.
>Z.B. Corn-flakes aus Mais der sich selbst gegen Schädlinge schützt.
>Ist es für uns gefährlich soetwas zu essen ? Immerhin hat Frau Künast bewirkt, daß wir durch die Kennzeichnungspflicht die Wahl haben.
>Aus meiner Sicht wird bei diesem Thema jedoch an der falschen Stelle das Scheinwerferlicht hingerichtet.
>Wenn ich alles richtig verstanden habe, sind die Probleme eher beim Anbau
>als beim Verzehr zu suchen, da die Bauern sich
>- jedes Jahr neues Saatgut kaufen müssen
>- regelmäßg "Spezialdünger" beim Saatguthersteller kaufen müssen
>Unglücklicherweise gibts nicht sonderlich viele Anbieter !
>Das wirkt dann wohl wie eine jährliche Abgabe an den Hersteller.
>M.E. ist das auch der Grund warum sich die afrikanischen Staaten mit Händen und Füßen gegen diese Lebensmittel gewehrt haben.
>Da die Entwickelung recht teuer ist werden schlußendlich wohl die Verbraucher zahlen müssen, darf also mit mittelfristig steigenden Lebensmittelpreisen gerechnet werden.
>Möglicherweise verschwinden irgendwann in der Zukunft die "natürlichen" Saatgüter der Kartoffel, Mais, Reis und Getreide weitesgehend.
>Daher halte ich es für eine wichtige Vorsorgemaßnahme etwas davon im Garten zu haben, was ohne Dünger auskommt.
>Natürlich bewirtschaftet muß ein Feld überhaupt nicht mit Chemie bestreut werden :-)
>Wir werden jedenfalls die Fläche für Kartoffeln mal wieder etwas vergrößern und auch mal eine Handvoll Mais anpflanzen.
>Da Kartoffeln ja zu meinen Lieblingspflanzen gehören :-)) hier noch ein Tip vom Schwiegervater, der super funktioniert : wenn man ein Wiese umgräbt um sie urbar zu machen, als erstes Kartoffel drauf; nach der Ernte ist der ganze Boden schön krümelig und das Gras ist auch gut "verdaut".
>Beste Grüße --Optimist