Re: Obstbäumchen pflanzen

Geschrieben von Tawa am 22. Dezember 2003 19:35:15:

Als Antwort auf: Re: Obstbäumchen pflanzen geschrieben von Kuddel am 22. Dezember 2003 19:04:34:

Grüß Dich, Kuddel :-)


>habe gerade auf einer Seite gelesen, dass der "Veredelungsknubbel eine Handbreit über dem Boden liegen soll.
>Übrigens gibt es jetzt doppelt aufgepfropfte Stämme,d.h. auf den "Pfropfen" kommt später noch mal einer drauf-die technik macht halt nirgends halt.

Hier kann ich nicht mitreden... durfte halt wie gesagt vor ca. 3 Wochen beim Pflanzen von 6 Bäumchen mithelfen. Die hatten alle noch einen Pfropf. Und bei einem Bäumchen hätte ich glatt den Falschen (eine zweite verdickte Stelle - aber keine Veredelungsstelle) Pfropf genommen, hätte mich der "Lehrer" nicht korrigiert :-)).


>Anstatt die Bäume anzupflocken habe ich bei den vorigen Bäumen ein paar Monate abgewartet, in welche Richtung sie kippen und die Hochstämme dann mit einem kurzen Eichenpflock und einer Schnur mit weiter Schlaufe in die Senkrechte gezogen.
>Das Anpflocken stelle ich mir etwas kompliziert vor.
>Schlägst Du den Pfahl schräg ein, sodass er oben den Stamm berührt?
>Oder pflanzt Du den Baum schräg und ziehst ihn mit der Hanfschnur gegen den Pflock?
>Ein gerader Stamm und ein gerader Pflock mit einer lockeren Schnur dazwischen würde doch dem Stamm recht viel Spiel bieten, meine ich mal so blauäugig.

Wir haben ein riesiges Loch gegraben (bzw. die waren schon da - uff, Glück gehabt), dann einen Pflock leicht im Loch eingetrieben, so daß dieser von alleine hält. Eine Waagerechte mit Hilfsmaterial (z.B. Schaufelstiel) hergestellt und daran den Veredelungspropf ausgerichtet (knapp oberhalb). Seitlich hielten wir ein paar Fingerbreit Abstand zwischen Stamm und Pflock. Dann Erde eingefüllt und wechselweise mit Wasser leicht festgestampft. War das Loch zugefüllt, wurde notfalls der doch etwas verfüllte Knubbel/Pfropf mit den Fingern Zweifingerbreit freigelegt. Ein zweiter Mann ist anzuraten beim Auffüllen des Loches, damit einer den Stamm in der entsprechenden Höhe und auf Abstand vom Pflock halten. Anschließend (dies tat der Baumschullehrer bzw. sein Gehilfe) wurde der Stamm am Pflock ziemlich weit oben angebunden. Durch das Anbinden ist der Stamm schon einmal daran gehindert, in Richtung der dem Pflock entgegengesetzten Seite abzuhauen. Um zu verhindern, daß er sich gegen den Pflock lehnt, wird das ganze Bindekunstwerk (manche lernen´s nie, einen Knoten zu machen) entsprechend mit der Schnur verzwirbelt und verflochten! Nimmt man nicht gerade Häkelgarn, dann sitzt der Stamm bombenfest auf Abstand und senkrecht. Jetzt gilt es nur noch, das Bäumchen gegen evtl. Wildverbiß zu schützen. Wir (ich sah aus der Ferne zu) strichen den Stamm erst mit einer Kalklösung (frag mich heut bitte nicht nach der genauen Zusammensetzung) und wickelten das ganze Gebinde in Kleintierzaungeflecht ein. Fertig.

Liebe Grüße
Tawa

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