Re: Ergänzt und bearbeitet
Geschrieben von Siegfried am 03. Dezember 2003 18:39:07:
Als Antwort auf: Re: Ergänzt und bearbeitet geschrieben von Tawa am 03. Dezember 2003 17:36:31:
>Servus Siegfried,
>Dein Wort in Gottes Ohr... :-). Treibende Kraft? Von wegen! Weder tatsächlich noch gewollt. Aber als das ständige "schlechte Gewissen der Fories" darfst Du mich gerne bezeichnen *g.Grins... na ja, hier bin ich ja nicht so aktiv, obwohl dann und wann auch was von mir zu lesen ist, wenn ich von irgendwas wirklich Ahnung habe.
>"Und überhaupt... und sowieso..." tät mich mal interessieren. Es ist natürlich mal schön, im Mittelpunkt zu stehen - das was ich möchte, ist allerdings etwas ganz anderes. Du, Siegfried, kannst das höchst wahrscheinlich nachvollziehen. Denn Du denkst im Prinzip nicht viel anders.
Stimmt mit Sicherheit. Ich bin in der Forenwelt ja auch nicht gerade tatenlos, sondern mehr als nur aktiv dabei, du heißt das sicherlich. Das große Problem dabei ist, die Leute aus der virtuellen Welt zu reißen, um dann nicht nur immer zu schreiben, sondern auch zu handeln. Klar, es gibt absolute Vorbilder auch außerhalb der virtuellen Landschaft, z.B. Odin, der sehr aktiv für eine gesündere Welt waffenlos kämpft. Du hast den Mut was völlig Neues anzufangen und versuchst jetzt den Weg als Selbstversorger. Wäre es damals nicht zur Trennung von meiner Frau gekommen, ich würde immer noch Gemüse anbauen, Kaninchen in Ställen laufen haben und am meinem damaligen Reetdachhaus von 1680 basteln und sanieren. Die Umstände verlangten eine Neuorientierung und ich versuche das Beste daraus zu machen. Damit habe ich jetzt einen anderen Weg eingeschlagen. Der Anfang bedeutete Verlust im seelischen und materiellen Bereich, das schon sehr schmerzlich war. Heute geht es mir jedoch viel besser, als noch vor einigen Jahren, ein Paradoxum (oder auch nicht), aber ich sollte einen Arschtritt im Leben bekommen, um eine neue und gesündere Ausrichtung für mein Inneres einzuschlagen. Wenn man schon nicht den Mut hat, muss man vielleicht ja zum Glück gezwungen werden, grins.
>Es ist absolut richtig, daß der Tawa versucht, Nägel mit Köpfen zu machen. Das war mit Norge so, mit dem Hof jetzt... das war mein ganzes Leben lang so. Aber es ist auch ziemlich frustrierend, wenn man allein auf weiter Flur steht. Ich bin furchtbar naiv, und darauf bin ich ebenso furchtbar stolz. Diese Eigenschaft hat mich mehr als nur einmal davor bewahrt, den Verstand zu verlieren. Und meine Naivität ist es, welche immer noch glaubt, man könne hier über die Foren eine wirkliche "Truppe" zusammenschweißen, welche gemeinsam durch dick und dünn geht. Im übertragenen Sinne heißt das für die aktuelle Situation: Ich hoffe, daß sich einige mehr als nur sporadisch für zwei Stunden zusammenfinden und in gemeinsamer Arbeit eine Zukunft auf dem Lande aufbauen.
Ich habe meine Naivität leider durch ganz viele Schicksalsschläge in den letzten Jahren völlig eingebüßt. Damals, so vor 10 und mehr Jahren war ich auch super naiv, dachte die Welt zu verbessern, wenn ich mit Kuhfuß und Vorschlaghammer bewaffnet meine 200m/2 (bis zu 30cm stark) Betonauffahrt per Hand abtrug, damit der Boden besser atmen kann und die Tiere mehr Nutzfläche haben. Alles weg, null Naivität mehr und das finde ich mehr als schade. Eine Truppe zusammenschweißen wollen ist ein guter Ansatz. Probleme kommen aber meist, wenn die zwischenmenschlichen Aspekte mit ins Spiel kommen. Dieses geschieht spätestens dann, wenn die virtuelle Grenze überschritten wird. Zuerst sind es Telefonate, dann das erste Zusammentreffen. Es ist fast so wie die erste Verabredung mit einer Frau. Dann wird beschnuppert, passt es, könnte es funktionieren, oder ist es gleich zum Scheitern verurteilt. Nach weiteren Treffen wird das Bild, dass man vom anderen hat, gefestigt. Erst dann kann man eigentlich sagen, ob er in der Truppe passt, oder ob man mit ihm eine Truppe gründen kann. Ein Problem von mir ist, ich weiß was ich kann, also kann ich mich beurteilen und mir auch trauen. Wenn du 100x verarscht wurdest, geht Stück für Stück der Glauben an anderen verloren. Nein, keine Panik, ich bin nicht verbittert oder so (grins), ganz im Gegenteil. Heute weiß ich, wen ich trauen kann und bei anderen bin ich erst einmal vorsichtig. Es gibt wenige noch mit edlem Gemüt, denen man sein Leben anvertrauen kann, mit denen man Berge versetzen kann, Menschen mit Gewissen, die Verantwortung übernehmen und Handeln ohne rein egoistischen (im negativem Sinne) Beweggründen. Es gibt sie aber noch, dass weiß ich. Mit solchen Menschen würde ich ohne weiteres eine Gemeinschaft gründen können, da ich niemals die Sorge haben muss bis aufs Blut ausgenutzt zu werden, wie früher einmal. Tawa, es ist ein schwerer Weg deine Naivität aufrecht zu erhalten und am Ende auch noch die Bestätigung zu bekommen, mit Früchten am Baum, das Richtige getan zu haben. Ich drücke dir die Daumen.
>Einzelgängertum ist ja recht schön und auch oftmals sinnvoll. Niemandem Rechenschaft ablegen, niemandem auf den Keks gehen. Aber ich bilde mir ein, ich tät ein paar gleichgesinnte "Helferlein" finden, die sich hier oder auch anderswo was eigenes aufbauen wollen. Bestimmte Dinge gemeinsam aufbauen, kann gewiß nicht die schlechteste Idee sein.
>Aus all diesen Gründen versuche ich halt, obgleich es die Kasse ganz und gar nicht erlaubt, mich ein klein wenig hier reinzuhängen und das ganze soweit zu fördern, als es mir irgend möglich ist.Mal sehen, ob ich hier auch noch mehr mitspielen kann, obwohl ich ja schon genug um die Ohren habe, auch in der virtuellen Welt, zwinker. Ja, eigentlich bin ich wirklich ein Einzelgänger, das unterscheidet uns Beide. Es gibt da so ein tolles Sprichwort: „wenn du dich auf andere verlässt, dann bist du verlassen“. Ich bin unter dem Gesichtspunkt dieses Sprichwortes erzogen worden alles „auch“ alleine zu können, damit man nie in Abhängigkeit anderer gerät. Ich wäre weit damit gekommen, wäre da nicht der Schicksalsschlag vor 3,5 Jahren gewesen, aber gut. Diese „große“ Unabhängigkeit auf vielen Gebieten wird mir sicher mal gute Dienste erweisen. Leider hat diese tolle Seite auch eine andere. Ich bin schon ein bisschen ein Eigenbrödler, was natürlich bei „echten“ Freunden nicht gegeben ist. Es gibt ja auch das Sprichwort: „gemeinsam ist man stark“. Vergessen darf man dabei nicht, dass die Gruppe nur so stark ist wie sein schwächstes Glied. Wenn du der einzig Starke bist, musst du nicht nur für dich sorgen, sondern unter Umständen die komplette Gruppe noch mit durchschleppen. Vergiss dabei nicht, ohne dich ist die Gruppe nichts, aber du bist immer noch was ohne Gruppe (Beispiel bei nur einer starken Persönlichkeit). Wenn die Zeiten aber weiterhin schwieriger werden, wird man sich auch ganz zwangsläufig zusammenschließen müssen, führt „fast“ kein Weg daran vorbei. Dein Gedanke ist prima, wenn man dieses schon heute schaffen kann, denn Vorbereitung ist alles. Wenn jemand aus dem hohen Norddeutschland Interesse hat sich mit einem fröhlichen und positiven Eigenbrödler zu dem Thema auch persönlich auszutauschen, kann er/sie sich ja bei mir melden.
Viele Grüße
Siegfried
- Wünsche und Ansichten, die Zweite Tawa 04.12.2003 06:52 (0)