Re: Flausen im Kopf

Geschrieben von Tawa am 23. November 2003 16:01:32:

Als Antwort auf: Flausen im Kopf geschrieben von Ismael am 22. November 2003 20:35:44:

Servus Ismael, Luddit & Forum!

Bin grad retour gekommen von meinem "Wochenendausflug" und mußte natürlich schnell mal ins Forum schauen. Familie ist ja heut ausgeflogen.

Keine Bange Ismael, ich fühle mich mit dem Thread ganz sicher nicht auf den Schlips getreten. Ganz im Gegenteil... dafür seid Ihr ja da, einen anzufeuern oder zu bremsen. Habe auch gar keinen Grund, mich angesprochen zu fühlen - hab schließlich nichts schlimmes gemacht. Auf alle Fälle freute es mich riesig, daß Du dir "Gedanken" machst :-)).

Ismael - Du kennst mich mittlerweile ein wenig als jemanden, der zwar schnell für etwas Feuer und Flamme ist, dieses aber letztendlich versucht, aus allen Blickwinkeln zu betrachten. Bis ich dann tatsächlich etwas umsetze, vergeht schon ein Weilchen Zeit.

Im vorhergehenden, Deine Schutzinstinkte weckenden, Thread schrieb ich Luddit, von der Geschichte mit dem Muli begeistert zu sein und dieses auch umzusetzen zu versuchen. Bis es soweit ist, werden sicherlich noch mindestens 2-3 Jahre ins Land ziehen - mindestens. Derweil ist Zeit, augenblicklich wichtigere Dinge zu erlernen, auch Zeit, mich in einer ruhigen Minute ein wenig intensiver mit diesen (und auch anderen) Tierchen auseinanderzusetzen.

Du hast mit allem, was Du hier sagtest, uneingeschränkt Recht. Und wir warten sehnsüchtig darauf, daß Familie Ismael von Sumpfland *g die Begebenheiten hier (und die Familie Tawa) in Augenschein nimmt. Und dann hoffentlich nicht nur für eine Stippvisite zum Kaffeetrinken - Du weißt ja - der Kaffee muß bei uns immer erst mit Schweiß erkauft werden *ggg.

Auf eine Motorhacke / Einachser will ich auf gar keinen Fall verzichten. Bin mir sicher, daß ein solches Gerät mir Antitechniker dennoch viel Arbeitserleichterung bringen wird. Aber das weißt Du ja.

Der augenblicklich vorhandene Grund ist ausreichend für eine intensive Gartenbewirtschaftung und Kleintierhaltung (Hühner und Hasen). Für alles weitere müßte ich Futter hinzukaufen, logisch. Vergangenen Freitag bot mir der Nachbar, wann immer ich darauf zurückgreifen möchte, seine ungenutzte und sehr große Wiese zur Bewirtschaftung / Beweidung kostenlos an. Dies ist der Nachbar, von welchem ich schon häufiger hier im Forum sprach. Einen Grund, dieses Angebot rückgängig zu machen, gibt es nicht, und ist auch nicht typisch für diesen Nachbarn. Entfernung dieser Wiese zu der meinigen: ca. 50 Meter.

Warum war ich zunächst so begeistert von dem Esel- / Muli-Vorschlag? Natürlich habe ich damit die Möglichkeit, meinen Garten zu pflügen. Vor der Wende haben die Nachbarn hier alle mit der Kuh gepflügt. Des weiteren beeindruckte mich das Lebensalter dieser Tiere, und die Aussage, daß diese ihre Arbeit bis ins hohe Alter verrichten können. Letztendlich ausschlaggebend für den Muli als weiteren Punkt auf meiner langen Wunschliste war allerdings folgende Aussage: Bei RICHTIGEM Umgang mit dem Tiere würde es sehr auf den Menschen bzw. seinen Herrn fixiert sein. Dies schließt für mich - bei richtigem Umgang mit dem Tiere - auch ein, daß es ein guter Freund für die Kinder sein könnte. Der pädagogische Wert eines Esels / Mulis hat bei mir den Ausschlag gegeben, mich künftig einmal näher damit zu beschäftigen.

Laufenlernen vor dem Rennen ist gut - ich bin augenblicklich gerademal dabei, das Krabbeln zu erlernen. Aus diesem Grunde habe ich (trotz guten Willens) auch erst gar nicht damit angefangen, die Wiese von Hand umzustechen. Denn dann wäre absehbar, daß ich dies als Belastung empfinden und somit den Spaß verloren hätte. Muskeleinsatz dort, wo es nötig ist, wo es Freude bereitet - bei einer derartigen Fläche und Größe wäre es ins Gegenteil gekehrt worden - und wo es durchaus Sinn macht, auf entsprechende Technik zu verzichten.

Schau, im Wald mußte ich ranklotzen - hatte ich gar keine Wahl. Habe meine Arbeitszeiten aber dennoch so gewählt, daß ich keinen allzu großen Streß hatte. Hatte ich keine Lust, bin ich halt später rausgegangen. Motorsäge mußte sein - mit der Hand wäre ich immer noch zu Gange. Nach dem Ablängen kam aber das Spalten - und das machte ich von Hand. Habe ich viel bei gelernt und werde ich die kommenden Jahre auch beibehalten. Ungeachtet dessen, daß es gut für die Kondition ist. Nach erstmaligen Sägeversuchen des frischen gespaltenen Holzes mit der Handsäge (mangels Kreissäge und Strom) gab ich dieses Unterfangen ganz schnell wieder auf. Sinnlos ohne richtiges Werkzeug und Helfer. Zwischendrin bemühte ich für diese Arbeit dann die Motorsäge, bis ich vom Nachbarn die große Kreissäge für diese Arbeit bekam. Aber einen Holzspalter zum ofenfertigen Hacken des Ganzen wollte und konnte ich mir nicht zulegen / ausleihen. Es hätte auch keinen Sinn gemacht. Derzeit bin ich immer noch ein wenig mit Hacken beschäftigt, aber es bereitet mir mittlerweile eine ungeheure Freude. Auch da bin ich nicht bös drum, daß ich mich gegen die Technik entschied.

In diesem Sinne denke ich, sollte es in den kommenden Jahren zu einem Esel kommen, habe ich mich entsprechend vorbereitet und werde mit diesem auch meine Freude haben. Aber soweit sind wir ja noch nicht.

Also denn, einen schönen Restsonntag und vielleicht bis heute Abend...
lieben Gruß an Alle
Tawa

>Hallo,
>ohne einzelnen Leuten zu nahe treten zu wollen, bevor man rennen lernen will, sollte man erst mal laufen lernen!
>Die Tawas sollen sich einen Esel besorgen und damit ihre 500m² bewirtschaften, wirklich eine tolle Idee! Aber was frißt der Esel, wenn im Garten nurmehr Kartoffeln und Salat wächst? Eine Motorhacke stellt man in den Schuppen und fertig, ein Tier bedarf aber etwas intensiverer Pflege und wenn man das Futter nicht zukaufen will, braucht es auch entsprechende Weideflächen! Zu den 500m² Garten muß also nochjmal eine erklägliche Fläche als Weide und für Winterfutter zur Verfügung stehen!
>Wenn man dann noch ein paar Hühner und ein Schwein halten will, um sie zum einen zu nutzen und zum anderen die Erträge der Weideflächen zu erhöhen (ist besser, die Weideflächen mal vom Esel, mal vom Schwein abgrasen/durchwühlen zu lassen), hat man schnell einen Flächenbedarf von mehreren tausend m². Wer diese Fläche zur Verfügung hat und dort auch schalten und walten kann, wie es ihm beliebt, der mag von seinem Kleinstbauernhof leben können, wobei das alles andere als ein Zuckerschlecken ist! Wer solche Flächen nicht sein Eigen nennt, dürfte allerdings ziemliche Probleme bekommen.
>Ich möchte an John Seymours "Leben auf dem Lande" erinnern. Ein Morgen Land ist da als Ausgangsfläche angegeben. Das sind irgendwas zwischen 1500 und 2500m², wenn man alte deutsche Flächenmaße betrachtet. Wenn ich mir die Zeichnung des "ein Morgen Hofs" anschaue, würde ich allerdings schätzen, das es sich dabei um einen ganzen Hektar, also rund 4-6 Morgen handeln dürfte. Meine Familie besitzt ums Haus herum ca. 1800-2000m² Garten. Selbst wenn ich alle störenden Hecken und Bäume roden würde und mir Mühe bei der Anlage eines Kleinstbauernhofs geben würde, mehr als ein paar Hühner, Kanninchen und vieleicht ein zwei Schweine sind da nicht drin! Ein Esel oder Pony (von Pferden ganz zu schweigen), würde allein schon die ganze Fläche benötigen, ohne das ich dann noch Wiese übrig hätte, um Heu für den Winter zu machen!
>500m², das ist grade mal die oberfläche vom Schwimmerbecken im Hallenbad, sind eine kleine Koppel, mindestens drei davon würde ich für notwendig erachten, wenn man einen Esel oder ähnliches halten will und nicht für teures Geld Futter zukaufen will!
>Eine Motorhack macht Lärm und Gestank und außerdem geht sie andauernd kaputt. Man braucht Benzin und Öl und sollte möglichst auch nicht zwei linke Hände mit zehn Daumen sein Eigen nennen, aber ein wenig Geschick braucht es auch, wenn man Tiere halten will! Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob man einen Garten oder einen Bauernhof und sei er noch so klein, bewirtschaften will. Grade wer unerfahren ist, sollte erstmal klein anfangen und nicht von heute auf morgen auf 100%ige Autarkie setzen! Wenn der Garten erstmal angelegt ist und die ersten Mißerfolge verdaut, kann man sich Gedanken darüber machen, wie man sein vorgehen Optimieren kann und ob die zur Verfügung stehende Fläche geeignet ist, auch größere Tiere zu halten, die dann eine Motorhacke vielleicht überflüssig machen. Dabei sollte beachtet werden, daß es nicht damit getan ist, einen Esel zu kaufen! Selbiger wird wohl kaum allein auf die Idee kommen, den Garten umzupflügen! Auch das will erstmal gelernt werden und zwar von dem Esel vor, wie auch von dem hinter dem Pflug!
>Ismael
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