Tawaranch - Wochenbericht 26.10. - 7.11.03

Geschrieben von Tawa am 07. November 2003 13:24:03:

Hallo liebe Freunde,

das Grauen geht um! Der Nebel kommt heimlich vom Walde herübergekrochen... wie in "The Fog". Ist wirklich beeindruckend, wie der Nebel hier allmählich die Herrschaft übernimmt. Heute Morgen war es zwar bedeckt, doch ansonsten soweit alles klar. Am Vormittag schob sich dann ganz allmählich der Nebel vor - ich konnte das sehr schön beobachten, da ich hinten auf der Wiese arbeitete - und mittlerweile hat er den Innenhof erreicht. Die Pferdekoppel am anderen Ende der Wiese ist kaum noch zu sehen.

Nun bin ich - nach einer wärmenden Suppe zu Mittag - richtiggehend müde. Die Augen halte ich mit Ach-und-Krach auf. Ein heißer Kaffee und mal schauen, was es so Neues gibt in der (Foren-)Welt... und dann gehts weiter.

Die vergangenen zwei Wochen waren vom Projekt her gesehen weniger effektiv, aber gewaltig stressig - muß ich leider zugeben. Ständig irgendwelche Pflichttermine (Kindergarten, Schule, Friseur, etc.), mehrere Tage München (Umzug), und dann auch noch elf (11) Leute hier nächtigen und verköstigen. Uff... da kommt man dann auf dem Zahnfleisch daher.

Gott sei Dank ist jetzt aber die Mami für immer hier. Die ersten Tage waren wirklich heiß. Chaos hoch drei ist nichts dagegen. Immerhin, ganz langsam finden wir unseren ruhigen Fluß hier wieder... die Mami gewöhnt sich ebenso langsam ein. Ist halt eine gewaltige Umstellung für sie. Wir konnten die Ruhe hier ja schon ein Viertel Jahr länger finden und genießen. Die Kinder kämpfen auch noch ein wenig mit der Umstellung. Ich habe den Eindruck, daß ihnen die vorher genossene Ruhe und Gleichmäßigkeit sehr gut tat. Gut, wir werden da allmählich wieder anknüpfen.

Heute nachmittag ist wieder Judo angesagt - Holz wird zwischendrin aber immer noch gehackt. Der Holzstapel ist gewaltig geschrumpft, ein Ende ist allerdings noch nicht in Sicht. Ich werde vermutlich vor Langeweile sterben, wenn ich kein Holz mehr hacken darf :-)).

Das gestrige Kaffeetrinken bei den Nachbarn war - abgesehen von den riesigen Kuchenblechen, die wir anschließend heim schleppten - nicht ganz so ergiebig. Wir wurden leider zwischendrin immer wieder gestört - der Güllewagen mußte sein Werk vollbringen und hat uns gerade für gestern auserkoren. Wird auch sein Gutes haben... künftig wird der Eingangsbereich bei schwülwarmem Wetter nicht mehr so ländlichen Duft von sich geben.

Gestern haben wir begonnen, das erste von drei Kompostsilos zu planen und zu bauen. Heute vormittag stellte ich es fertig... anschließend gleich mit unserem vorhandenen Material angesetzt. Es handelt sich um eine einfache Holzkonstruktion, welche vorne und zur einen Seite mit entnehmbaren Wänden versehen ist. Leider war kein geeignetes Imprägnierungsmittel vorhanden, so haben wir das unbehandelte Holz halt einfach so der Natur überlassen. Und die ganze Konstruktion ist - nach Tawa-Manier - natürlich krumm und schief wie immer, aber dennoch sehr schön anzuschauen. .

Vor der Umzugsaktion vergangene Woche half mir unser Sohn zwei Tage lang bei einem wichtigen Platzprojekt: dem Selbstbau eines Kleiderwohnschrankes im Mädchenzimmer aus Abfallholz (Material von verschiedenen alten Schränken). Diesen haben wir in einer Dachschräge zusammengeschustert. Ist wirklich wahr - ohne ordentliches Werkzeug ist eine solche Betätigung ein wahres Abenteuer. Schrauben und Nägel sind uns mittlerweile auch komplett ausgegangen. Damit findet die Bauwut hier ein jähes Ende.

Sonst ist hier alles beim Alten... die Ferien sind vorbei und es wird in der Frühe wieder um 5.00 Uhr aufgestanden. Mittlerweile hat sich 20.00 Uhr als Bettgehzeit für die Erwachsenen eingependelt. Die Zimmer sind schön warm, das letzte Ofenrohr paßten wir am vergangenen Samstag ein. Die alte Kaminöffnung zu verschließen, war richtig interessant. Sollte mir meine "Spezialmischung" patentieren lassen: Modellbaugips mit Baufliesenkleber vermischt. Eine absolut narrensichere und hartnäckige Mischung.

Tja, wir lassen uns hier nicht unterkriegen - auch wenn dies vielleicht in einer Mail an einen Freund vergangene Nacht so geklungen haben mochte. Die momentanen verläßlichen positiven Einkünfte belaufen sich im Monat auf 307,- Euro für die gesamte Familie. Alle anderen Einkünfte einzuplanen, wäre absolute Spekulation. Aber ich möchte nochmal versichern... wir sehen der Zukunft (und auch den nächsten äußerst harten Monaten) relativ gelassen und frohgemut entgegen.

An dieser Stelle möchte ich einem speziellen Freund noch für seine Hartnäckigkeit danken, mit welcher er mich immer wieder an ein gegebenes und bisher nicht eingelöstes Versprechen erinnert. Es freut mich immer wieder, mit welcher Ausdauer er mein Versprechen einfordert. Der Zeitpunkt, da ich es wahr mache, ist nicht mehr fern!

Nun muß ich wieder raus - diesesmal eine unangenehme Arbeit - nämlich Benzin aus dem defekten Wagen abpumpen und für die Fahrt zum Judo in den funktionstüchtigen Wagen einfüllen.

Liebe Grüße
Euer Tawa

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