vielleicht haben die mal einen Tag der offenen Tür..

Geschrieben von offthspc am 26. Juli 2003 19:30:40:

Als Antwort auf: Öl pressen geschrieben von Österreich am 26. Juli 2003 16:45:07:

RME Treib- und Heizstofferzeugung Starrein
 
Ort
Starrein, Niederösterreich, Österreich


Kurzbeschreibung
400 Landwirte der Bezirke Horn, Hollabrunn, Zwettl und Waidhofen/Thaya beliefern eine bäuerliche Genossenschaft mit Raps, die diesen Rohstoff zu Biodiesel und Rapskuchen verarbeitet. Die Landwirte können gegen einen Unkostenbeitrag Eigentümer der hergestellten Produkte bleiben oder diese in Lagerhäusern abgegeben. Biodiesel eignet sich für nahezu alle Motoren als Alternativkraftstoff, der Rapskuchen kann, wegen des Verzichts auf Lösungsmittel bei der Herstellung mit einer Kaltpresse, als Viehfutter verwendet werden.


Projektstatus
Abgeschloßen


Projektbeginn
1995


Projektende
1999


Involvierte Personen und Gruppen
Ansprechpartner:
Hans Spitaler
2084 Starrein 45
Tel.: 02948/8744

Betreuer:
Ing. Franz Patzl
Amt der NÖ Landesregierung
BD 1 - Geschäftsstelle für Energiewirtschaft
3109 St. Pölten, Landhausplatz 1,


Finanzierung
im Rahmen der Regionalförderung der EU in Niederösterreich (5b-EAGFL-Projekt)
geplante Projektkosten: öS 1.250.000,-

RME-Alternativ Teib- und Heizstofferzeugung
Margit Stefan
A 2084 Starrein
Starrein 45
Telefon: ++43 2948 8744
Fax: ++43 2948 8745
rme.starrein@aon.at

Detail
Starrein ist eine kleine Ortschaft im Bezirk Horn und doch bei Fachleuten aus ganz Europa bekannt. Starrein besitzt eine RME (Rapsmethylesther)-Anlage zur Erzeugung von Raps-Biodiesel. Die vollständige Firmenbezeichnung lautet: RME-ALTERNATIV Treib- und Heizstofferzeugung Starrein registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung.

Bäuerliche Genossenschaft seit 1989
Begonnen hat alles mit der Überlegung, für die bestehende Brennerei eine zusätzliche Auslastung zu suchen. Der Geschäftsführer, Hans Spitaler, hatte im Jänner 1989 die Idee, aus Raps Biodiesel zu erzeugen. Bereits im Juni 1989 wurde eine bäuerliche Genossenschaft mit 226 Mitgliedern zur Erzeugung von RME gegründet, 500 Geschäftsanteile wurden gezeichnet. Nachdem diverse bürokratische Hürden genommen waren, konnte im März 1992 mit dem Bau der Anlage begonnen werden. Im Herbst 1992 wurde sie ihrer Bestimmung übergeben. Das Einzugsgebiet der Genossenschaft vergrößerte sich kontinuierlich. Inzwischen sind etwa 400 Landwirte aus den Bezirken Horn, Hollabrunn, Zwettl und Waidhofen/Thaya Mitglieder. Jeder Landwirt bleibt Eigentümer seines an die Genossenschaft gelieferten Rapses, lediglich die anfallenden Betriebskosten werden verrechnet.

Biodiesel und Rapskuchen
In der RME-Anlage in Starrein wird mit einer Kaltpresse gearbeitet, die einen Auspressungsgrad von 89,5 % erreicht. Bei diesem Verfahren bleiben zwar unbedenkliche Spuren von Restfett im Rapskuchen zurück, dafür kann auf Lösungsmittel verzichtet werden. Für 3.000 kg Raps (Durchschnittsernte pro Hektar) erhält der Landwirt ca. 1.100 Liter Biodiesel sowie 1.850 kg Rapskuchen. Das Service ist beispielgebend. Die Bauern können ihren Raps in einem von sechs Lagerhäusern oder bei drei privaten Händlern abgeben und bekommen den Biodiesel wiederum von der Genossenschaft direkt bis zur Hoftankstelle geliefert. Der Rapskuchen muß selbst abgeholt werden.

Vielfache Vorteile
Biodiesel hat sich als vollwertiger Kraftstoff etabliert und kann für nahezu alle Motoren verwendet werden. Rapskuchen wird in der Schweine- oder Rinderzucht gerne verfüttert. Auch reine Ackerbaubetriebe können profitieren, wenn sie den Rapskuchen an Tierhalter verkaufen.

Neben der errechenbaren Wirtschaftlichkeit waren für die Beteiligung der Bauern noch die Krisenvorsorge, die Umweltschonung und die Wertschöpfung der Region wichtig.

Antworten: