Vorsorge - mal etwas realitätsbezogen

Geschrieben von Dow Jones am 14. Juni 2003 13:24:30:

Trotzdem ich langrfristiger Zukunftsvorsorge relativ skeptisch gegenüberstehe (lange Bindung, unsichere Gewinnbeteiligungen, höhere Beträge), gibt es mittlerweile in Österreich ein ziemlich unspektakuläres, dafür aber recht interessantes Modell.

Das österreichische EStG stellt nämlich Beträge bis zu 25 €/Monat steuerfrei, wenn diese vom Arbeitgeber zur Zukunftssicherung des Arbeitnehmers verwendet werden. Versicherungen haben sich dies nun zunutze gemacht, und bieten Verträge an, bei denen der Arbeitgeber monatlich 25 € vom Bruttolohn (also recht wenig, mehr ginge auch gar nicht) an das jeweilige Versicherungsunternehmen überweist (sog. Gehaltsumwandlung).

Diese werden nun akkumuliert und gelangen inkl. einer (natürlich unsicheren) Gewinnbeteiligung (wobei allerdings eine Mindestgewinnbeteiligung garantiert wird) beim Mann mit 62, bei der Frau mit 57 Jahren als Einmalbetrag zur Auszahlung.

Der Clou dabei ist nun natürlich nicht die Gewinnbeteiligung, sondern die Ersparnis an Einkommensteuer je nach Steuerprogression.

Dies bedeutet nichts anderes, als daß man eigentlich nie die vollen 25 € tatsächlich einzahlt, sondern eben entsprechend weniger, bei einem Grenzsteuersatz von zb 21 % eben nur 19,75 €, bei einem von 41 % nur mehr 14,75 €.

Schließt nun etwa eine Frau mit 40 Jahren (Laufzeit hier 17 Jahre) mit einem Steuersatz von 31 % (also tatsächliche Zahlung von 17,25 € pro Monat * 204 = 3.519,00 €) einen solchen Vertrag ab, bekommt sie am Ende der Laufzeit garantierte 5.622,00 € heraus.

Haut zwar keinen um, aber die paar Euro/Monat merkt keiner und am Ende macht man halt ne Kreuzfahrt oder sonstwas damit, was einen freut.

Im Ablebensfall werden die Beträge an einen Begünstigten ausbezahlt, vorzeitige Kündigung ist ebenfalls möglich.

Obs in Deutschland auch sowas gibt, müßte man uU mal überprüfen.

Have a nice day

d.

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