Re: Brauchwasser-Anlage und deren Umsetzung?

Geschrieben von E-Techniker am 12. Mai 2003 10:41:31:

Als Antwort auf: Brauchwasser-Anlage und deren Umsetzung? geschrieben von Tawa am 10. Mai 2003 19:14:32:

Hallo Tawa,

> [..] Es geht so halbwegs in die Richtung, welche Bonnie mit ihrem
> Beitrag über die Holzhaushexe in Schwaben ebenfalls angeschnitten hatte.

Holzhaus? Hexe? Schwaben? Welchen Beitrag meinst Du?

> Augenblicklich überlegen wir uns, eine primitive Regenwasser-Klospülung
> zu realisieren. Die jährliche Wassernachzahlung bringt mich regelmäßig
> an die Grenze zum Herzinfarkt.

Also Trinkwasser ist ja eigentlich recht günstig. Abwasser ist teuer.

> Eine richtige Anlage ist natürlich nicht möglich, da uns das Anwesen
> hier nicht gehört - und für den Vermieter auch nicht zur Debatte steht.

Informiere Dich erst mal über die in Eurer Gemeinde angewandte Berechnung
der Abwassergebühr. Möglicherweise brauchst Du einen zusätzlichen Zähler
zur Erfassung des Toiletten-Regenwassers, dann kommst Du über eine
feste Installation nicht herum, und der Spareffekt ist auch nicht groß.

> Leider funktioniert es mit einem Eimer, der neben dem WC steht, nicht,
> da die Familie dann mit Sicherheit streiken wird - ganz abgesehen von
> den ständigen Überschwemmungen durch die Kleinen. Daher dachte ich mir,
> wir stellen einen - manuell mit Regenwasser aus dem Faß im Garten zu
> befüllenden - Wasserkanister ins Bad, versehen das Ganze mit einer
> Tauchpumpe

Wie groß soll der Kanister sein? Der Spülkasten hat normal 9 Liter.
Wenn der Kanister nicht sehr viel größer ist, macht die Pumpen-Lösung
keinen Sinn. Dann kannst Du das Wasser gleich in den Spülkasten statt
in den Kanister schütten. Ideal wäre es, gleich einen Schlauch nach
draußen zu legen.

> 12 V oder besser noch geringer

Woher nimmst Du die 12 V? Und warum noch geringer?

> und verbinden das Ganze irgendwie mit dem Wasserzulauf. Ein wenig Druck
> sollte auch noch auf die Leitung kommen, und spätestens da beißt es mit
> meinem Know-How aus.

Wenn das ganze über den normalen Zulauf funktionieren soll, brauchst Du
eine Pumpe, die über den Druck gesteuert wird. Solche Pumpen gibt es für
230 V als "Hauswasserwerk" und teilweise auch für 12 V zum
Reisemobil-Ausbau. Die Pumpen haben einen Druckbehälter, in dem der
Wasserdruck nach dem Ausschalten der Pumpe aufrechterhalten wird. Wenn der
Spülkasten entleert wird, öffnet sich dessen Einlassventil und das Wasser
fließt zunächst durch den vorhandenen Druck in den Spülkasten. Wenn der
Druck unter einen bestimmten Wert sinkt, schaltet sich die Pumpe ein.
Dadurch steigt der Druck wieder, und nach einer gewissen Zeit schaltet die
Pumpe aus.

Dieses System ist relativ teuer. Günstiger wäre es, eine "normale" Pumpe
zu verwenden. Deren Zu- und Abschaltung muß man dann aber irgenwie selbst
basteln. Vielleicht über einen Mikroschalter an der Betätigung des
Spülkasten-Einlaßventils.

In beiden Fällen sollte man an einen Trockenlaufschutz denken. Die
Pumpe darf nicht anlaufen, wenn der Versorgungstank leer ist. Also
ein zusätzlicher Pegelschalter unten im Versorgungstank.

> Ach ja, das Regenfaß und den Eimer für den Wassertransport vom Garten
> ins Bad könnt Ihr auslassen - sind bereits vor Ort. :-))))

Wie groß ist Dein Regenfaß? Sagen wir mal 500 Liter? Reicht bei 9 Liter
pro Spülvorgang für 55 Spülvorgänge, also wahrscheinlich höchstens für
wenige Tage. So oft regnet es auch wieder nicht. Für solche Anwendungen
brauchst Du schon einen entsprechend großen Wassertank. Zähl mal mit,
wieviele Spülvorgänge Du pro Tag hast.

Falls nicht ohnehin vorhanden, würde ich erst mal einen neuen Spülkasten
mit geringerer Wassermenge und Spül-Stopp einbauen, damit kommt man dann
mit 3-6 Liter pro Spülvorgang aus. Oder zumindest einen Ziegelstein in den
Spülkasten legen, damit die Wassermenge kleiner wird.

MfG
Thomas



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