Re: Schierling

Geschrieben von Bonnie am 29. April 2003 13:57:18:

Als Antwort auf: Schierling geschrieben von Mchai am 29. April 2003 08:12:44:

Hallo Michael, jetzt habe ich ein wenig über Schierling und Wiesenkerbel recherchiert und einen Wiesenkerbel (hoffe ich doch !!!) von der Weide gepflückt und begutachtet.. Ich muß zugeben, die Info, beide Arten seien schwer zu unterscheiden (Hundspetersilie, ebenfalls giftig, scheint auch ähnlich zu sein), habe ich mehrmals gefunden.
ABER.. Schierling hat doch einen glatten, braungefleckten Stengel, der Wiesenkerbel ist grün (mit Rillen). UND: Die zerriebenen Blätter des Schierlings, und auch der Hundspetersilie riechen unangenehm nach Mäusen / Mäuseharn. Diese Info findet man immer wieder. Ich finde sie äußerst "nützlich", da ich nicht weiß, wie Mäuse, geschweige denn Mäuseharn, riecht. Ich orientiere mich jetzt mal am "unangenehm". Mein Wiesenkerbel (ich hoffe, es ist einer :-)) riecht recht angenehm, eben würzig (Todesmutig habe ich Blatt zerbröselt !!). Noch ein Gedanke: Wenn Pferde oder Kühe die Pflanze fressen und hinterher nicht tot umfallen, müßte es sich doch eigentlich um Wiesenkerbel handeln ??
Schierling ist eine interessante Pflanze, auch ein interessantes Gift. Die letale Dosis beträgt allerdings 4-5 Kilo Frischpflanze. Das ist nicht wenig. Allerdings soll es Pflanzenteile geben, die das Gift zu bestimmten Jahreszeiten konzentrierter enthalten. Das war dann wohl der Inhalt des berühmten Schierlingsbechers. Die Lähmung erfolgt von unten nach oben. Man stirbt, wenn das Gift die Atemwege erreicht, das kann schon nach 30 Minuten der Fall sein. Man erstickt bei vollem Bewußtsein - armer Sokrates! Fast alle Giftpflanzen sind hochwirksame homöopathische Mittel mit breitem Wirkungsspektrum. Es gibt Homöopathen, die der Ansicht sind, Conium (Schierling) sei gerade in der heutigen Gesellschaft ein sehr verbreitetes Mittel. Wenn Interesse besteht, setze ich mal einen Link zu der Arzneimittelbeschreibung. Logischerweise wird Conium bei Lähmungen eingesetzt, vorzugsweise, wenn sie sich von unten nach oben entwickeln.

Von der geistigen Beschäftigung mit dem Schierling habe ich schon ganz taube Füße gekriegt, ich höre mal lieber auf ;-)
Liebe Grüsse, Bonnie



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