Re: Erschreckend desillusionierend?

Geschrieben von RMuktananda am 05. April 2003 17:28:46:

Als Antwort auf: Erschreckend desillusionierend? geschrieben von Dow Jones am 05. April 2003 16:52:02:

>
Ich habe das keineswegs erfunden und finde das auch nicht unbedingt ok, aber man muß sich da eben leider anpassen.

Ach - das muss man???? Wieso??

>>Viele der Foris hier und besonders im Hauptforum stehen nicht nur deshalb im reellen Leben als Sonderlinge da, weil sie Ideen nachhängen, die eher als abstrus zu bezeichnen sind,

für wen?

sondern auch deshalb, weil sie permanent mit Alltagsproblemen gerade materieller Natur kämpfen.

Ach? Ich hab zwar auch kein Geld, aber ich kämpfe nicht mit materiellen Problemen. Ich löse sie. Interessanterweise habe ich dabei erfahren, dass das bißchen Geld, das ich dazu habe, absolut ausreicht.

>Die Schwierigkeit, sich anpassen, unterordnen oder durchsetzen zu können - aus welchen Gründen auch immer - führt eben einfach zu Problemen mit Job und Einkommen und endet deshalb nicht selten in der Flucht in eine Scheinwelt und im Frust vor dem PC-Schirm.

Ich passe mich nicht an, ich ordne mich ganz gewiss nicht unter und ich habe keinerlei Veranlassung, mich bei irgendwem durchzusetzen.

>Manch selbsternannter Krieger und Survivalspezialist täte im eigenen Interesse vielleicht besser daran, sein Durchsetzungsvermögen im Berufsleben einzusetzen, anstatt in heimischen oder nordischen Wändern Räuber und Gendarm zu spielen.

Auf wessen Kosten ginge das dann?
Wenn das eigene Gewissen baden geht - wer holt es wieder raus aus dem Sumpf des " wer hat bezahlt für dein Wohlergehen?"

>Zur Vorsorge im engeren Sinn gehört gerade auch ein finanzieller Background, der halt eben, von Erbschaften oder Lottogewinnen einmal abgesehen, nur durch Erfolg im Geschäftsleben geschaffen werden kann.

Dachte ich auch mal. Bis das Leben mir zeigte, dass ganz andere Dinge wichtig sind.
Am 1. des Monats kaufe ich alles, was meine Tiere brauchen, schaue nach, was nach Energiezahlungen, Versicherungen, Miete und ähnlichen Dingen noch bleibt und lebe davon...
Es reicht immer. Was ich für mich nicht mehr habe, brauche ich auch nicht.
Ich hab´s egalweg satt, warm und trocken.
Was, denkst du, braucht man mehr???

>So nett und befriedigend die Beschäftigung mit Eigenanbau im Garten (auch diesen muß man erst einmal haben!), die Kleintierzucht oder etwa das Sammeln von Beeren oder Pilzen ist, so sinnlos wäre dies im Extremfall (mit dem ich allerdings nicht rechne).

Balkon reicht in weiten Teilen und mit dem entsprechenden Hintergrundwissen auch.
Eben - was für ein Ernstfall sollte das sein? Dass mich wer aus dem Körper pusten will? Na und? Leben ist unkaputtbar...

Denn bei großräumiger atomarer Verstrahlung (s. Tchernobyl) gehören Salat oder Tomate aus dem Garten genauso wie das Schwammerl aus dem Wald nicht mehr auf den Tisch, sondern eher in ein Endlager. Und bei sämtlichen konventionellen Konflikten gibts die Sachen nach wie vor am Markt (s. Bagdad).

Des sind Sorgen, die man sich aus der Zukunft in die Gegenwart holt und schon mal in quasie vorhereilendem Gehorsam darunter zu leiden anfängt.
Ich kann nicht mehr tun als ich tun kann - das aber mit allem, was ich zu bieten habe.
Übervorteilung eines anderen gehört da aber nicht in mein Repertoire. Mit welchem Recht hätte ich mehr Anspruch auf was auch immer als jemand anders??

>Die tatsächliche Vorsorge wird sich also nach wie vor auf Bankkonten, im Safe oder in Form von Immobilien abspielen.

Nee - das ist Angst vor dem Leben - das man zu kurz kommen könnte, dass einen das Leben nicht mehr trägt.
Und wenn man dann noch bereit ist, das auf dem Rücken eines anderen auszutragen... ist weltlich und üblich aber bitte - nicht mein Ding!
So will ich nichts, aber auch schon garnichts haben. Nicht mit diesen Mitteln!!

Und um daran zu kommen, brauche ich keinen "grünen Daumen"

Warts ab - bis dir eine Pflanze, die du liebst, Nahrung gibt..

und keine selbstgebastelte Armbrust,

ich benutze keine Waffen

sondern muß mich schlicht und ergreifend im Alltag durchsetzen

auch dazu kann mich keiner zwingen. Ich habe alles, was ich brauche. Weit unterhalb von Luxus, nach hiesigen Maßstäben... aber den brauche ich auch nicht.

- auch mit nicht ganz fairen Mitteln.

Das ist ein Preis, den ich niemals bereit wäre zu zahlen. Weil ich dann mein "gutes Leben" auf Kosten eines anderen, dem ich das dann gerade nicht ermögliche, ergaunern würde.

Nee du - lass man. Ist nicht meine Welt, die du da darstellst.
Lieber weniger, aber das mit fairen Methoden. Ich gebe, ich nehme. Und im Zweifelsfall geb ich immer noch einen drauf... weil ich gemerkt habe, dass man eigentlich immer noch sehr viel weniger braucht, als man dachte. Denn das Leben erhält sich selber. Immer und sowieso.

In diesem Sinne - werd glücklich. Wenn ich auch nicht denke, dass das mit unfairen Mitteln dauerhaft geht. Und wenn doch, kostet auch das seinen Preis. Möglicherweise nicht unmittelbar, aber ganz sicher setzt auch du das Gesetz von Ursache und Wirkung nicht außer Kraft.

Ich wünsch dir was Liebes,
Mukti


>Schönes Wochenende
>d.


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