Re: @Henry und @Ismael

Geschrieben von Ismael am 28. Januar 2003 21:00:43:

Als Antwort auf: @Henry und @Ismael geschrieben von schlafgnom am 28. Januar 2003 20:23:00:

>Die Message ist wohl nicht ganz angekommen ;-)
>Also nochmal: Getreide und daraus resultierende Produkte gehörten damals wie heute zu unserem Leben, sind deswegen aber noch lange nicht lebensnotwendig!
>Ohne jetzt eine Debatte über das Pro & Contra bestimmter Ernährungsweisen entfachen zu wollen, lässt sich doch eines mit Sicherheit sagen: Man kann sein ganzes Leben ohne Getreide auskommen, ohne irgendwelche Mangelerscheinungen davonzutragen. Vor 15.000 Jahren sind auch schon Menschen über diesen Planeten gelaufen - ohne Getreide (war damals noch nicht kultiviert, daher lohnte ein Anbau nicht). Das die Lebenserwartung niedriger lag als heute, liegt dabei aber sicher nicht am Getreidemangel.
>In warmen Jahreszeiten gibt es Beeren und Obst. Im Herbst kann man sich von Eicheln und anderen Nüssen ernähren. Über das ganze Jahr hinweg gibt es zudem die Möglichkeit der Jagd oder der Insektenkost(für den kleinen Hunger zwischendurch *g*).
>Was ich also mit dem vorhergehenden Posting ausdrücken wollte: Sicher werden viele von einer Hungersnot sprechen - aber eben nicht, weil es nichts zu essen gibt. Sondern weil ihr Weltbild so starr ist, das sie sich weigern, all die essbaren Alternativen richtig zu schätzen.
>schlafgnom

nun schlafgnom,

die lebensweise als jäger und sammler läßt sich nicht so ohne weiteres auf die neuzeit übertragen! die jäger und sammler hatten weitaus größere gebiete zur verfügung, als die menschen in modernerer zeit. für eine jäger und sammlerkultur ist europa schon mindestens seit dem frühen mittelalter überbevölkert! um mal einen vergleich zu bieten, in nordamerika lebten in prekolumbianischer zeit grade mal 1 mio menschen und dort war ackerbau und viehzucht schon lange bekannt! schon im mittelalter waren die menschen auf das angewiesen, was sie angebaut haben, viel das aus, wurde gehungert! die landbevölkerung im 18. jahrhundert wußten sicher um allerlei narhaftes, das es in wald und feld gab, aber das reichte einfach nicht um den grundbedarf zu decken! oder meinst du, die haben katzen, ratten, igel und maulwürfe gegessen, weil es so toll schmeckt?
es ist eine ziemliche fehleinschätzung zu glauben, man könne von dem leben, was die natur uns zu bieten hat! wenn es notwendig wird, werden alle bekannten ressourcen auch genutz werden (wohl dem der sich auskennt) und es wird trotzdem nicht reichen! ein zusammenbrechen der nahrungsmittelproduktion in heutiger zeit hätte neben dem ziemlich baldigen ableben breiter bevölkerungsgruppen (viele, aber nich genug) eine ungeheuere ökologische katastrophre zur folge, da so ziemllich alles, was einigermaßen eßbar aussieht gepflückt, gejagt, gerupft oder gesammelt würde. innerhalb kürzester zeit würden sich wälder in wüsteneien verwandeln, da zum zubereiten der mahlzeit auch ein feuer ganz nützlich wäre! die bilder aus ex-jugoslawien, wo jeder baum und jeder strauch, der erreichbar war, zu brennmaterial verarbeitet wurde, sprechen da für sich!
es hat nichts, aber auch garnichts mit einem starren weltbild zu tun, sondern nur damit, das die ressourcen nich reichen! wenn hier und vorallem in bw's forum leute meinen, sie könnten sich im fall der fälle in deutschland in die wälder zurückziehen, dann sind sie auf dem holzweg! es mag funktionieren, wenn man einigermaßen mobil ist und sich immer dorthin verzieht, wo grade keiner ist, die deutschen wälder sind aber sicher nicht in der lage, auch nur eine bevölkerung, die von der anzahl der menschen der des 18. jahrhunderts entspricht, zu ernähren!

Ismael

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