Re: Auctoritas

Geschrieben von JeFra am 17. Februar 2004 08:44:43:

Als Antwort auf: Auctoritas geschrieben von franke43 am 16. Februar 2004 15:19:22:


Jedenfalls bin ich der Auffassung, dass es wichtiger und humaner ist, jeden Menschen dieser Erde mit genügend sauberem Trinkwasser zu versorgen, als aus dem für uns alle notwendigen Lebensmittel Wasser eine knappe Handelsware zu machen.

Das sehe ich auch so, aber ich finde dieses Problem besser bei Parteien wie der NPD oder den schweischen Nationaldemokraterna aufgehoben, die ja auch eine globalisierungskritische Politik verfolgen.

Nein, erst wenn man sie verbietet, z.B. mit Malverbot belegt wie unter Hitler oder Stalin.

Das kann schon sein, aber es gilt in die entgegengesetzte Richtung auch. Man hört und liest ja viel über die Dominanz der Serialisten nach 1945, die praktisch alle anderen Ansätze erstickt haben sollen. Siehe dazu etwa das Beiheft zur 1. Sinfonie von Richard Wetz bei cpo: »Eine ganze Komponistengeneration wurde systematisch aus dem Bewußtsein gedrängt«, wobei sich der Kommentator E. van den Hoogen nur deshalb traut, so zu schreiben, weil er gleich noch drei jüdische Komponisten als Opfer dieser Politik anführt und beteuert, es gehe ihm selbstverständlich um die »Vergangenheitsbewältigung«. Ich tendiere zu der Annahme, daß die Intoleranz der Modernisierer bereits in der Zeit der Weimarer Republik zum Problem wurde und daß die Kulturpolitik des dritten Reiches ein Pendelschlag in die entgegengesetzte Richtung war. Wobei die Nazis ihrem Modernski W. Egk anscheinend viel weniger Probleme gemacht haben, als sie Schostakowitsch in der Zeit des Machtwechsels in der SU hatte.

Es ist nämlich immer noch Sache des Künstlers, was er mit seiner eigenen Farbe, seinen eigenen Pinseln und seiner eigenen Leinwand anstellt.

Das stimmt, aber welche Kunst soll der Staat fördern? Oder soll der Staat gar keine Kulturpolitik betreiben?

Ich habe hauptsächlich "Agree" oder "Disgree" gewählt und nur selten die gesteigerte Form.

Ich auch, weil die Fragen ja sehr allgemein gehalten waren. `Agree' war für mich zum Teil `im Grundsatz ja, aber es hängt von den Umstanden ab'.

Die ganze Art der Fragestellung hat gezeigt, dass dem Ganzen ein stramm neokonservativer amerikanischer Wertegrund zugrunde lag.

Das ist mir nicht aufgefallen, aber es kann schon stimmen.


Gruss
JeFra


Antworten: