Re: Und wüßt ich, dass ich bald sterben muss............. / @Krautl

Geschrieben von Johannes am 05. Februar 2004 00:53:35:

Als Antwort auf: Re: Und wüßt ich, dass ich bald sterben muss............. geschrieben von Krautl am 04. Februar 2004 11:57:

> habe die Überschrift etwas abgerundet...


Hallo Krautl,

keine Ahnung, warum Dein Name jetzt unsichtbar (schwarz) ist nach dem Freischalten. Aber bist Du nicht die Krautl, die hier und im Reli-Forum ein Paßwort haben müßte? Ich sende es Dir ggf. auch nochmal zu, dann erscheinen Deine Beiträge auch sofort.

> Denn mit genau diesem Thema muss ich mich momentan
> beschäftigen...mein Vater hat Krebs im Endstadium...

Oh, das geht bei Dir ja schon länger mit den Krankheiten. Weiß jetzt nicht mehr sicher, ob es damals Deine Mutter war, aber ich erinnere mich noch dunkel, daß Du mal etwas erzählt hast. "Gute Besserung" sagt sich zwar leicht, aber ich meine es trotzdem. Bzw., wichtiger, daß Dein Vater die innere Ruhe findet.

> Es ist so extrem schlimm, das tatenlos mit ansehen zu müssen...

Ich kenne es von meinem Vater, er hatte Parkinson. Und etwas Wirkliches kann man da auch nicht tun. Immer schlechter laufen, nachts nicht mehr aufstehen können, Erstickungsgefahr, ... (er ist letztes Jahr gestorben - zum Glück ohne ersticken!).

> Wie bereitet man sich vor? Klar, diese Reden: "Jeden Tag
> so leben, als könnte er der letzte sein"....na ja...das
> kann wohl nur ein gesunder Mensch faseln....

Das weiß ich nicht. Wer von den Gesunden lebt denn so, als wäre es sein letzter Tag? Dafür sind mir einige Beispiele in Erinnerung, wo Leute kurz vor ihrem Tod, auch wenn sie es noch nicht gewußt hatten, ihr Leben in Ordnung gebracht haben. So z.B. beim Vater eines Bekannten, der noch einiges für die Familie bzw. den Sohn gemacht hat, bis er dann für alle völlig überraschend einen Darmverschluß hatte (Krebs im Endstadium) und innerhalb weniger Tage starb.

Dieser Mann schien aber eine Vorahnung zu haben. Und statt in den Tag hinein zu leben, wie es doch die meisten tun, brachte er sein Leben in Ordnung, soweit ihm das möglich war.

"Jeden Tag so leben, als könnte er der letzte sein", das heißt ja nicht, daß Jubel, Trubel, Heiterkeit herrscht. Sondern es heißt, daß man sich bewußt ist, daß die Zeit hier bald für immer zu Ende sein kann und drüben die Ewigkeit wartet. Was ist noch wichtig? Ist vielleicht die Versöhnung mit jemandem wichtig, zu selten gesagte liebe Worte nachholen, ...? Und da denke ich schon, daß der Spruch stimmt. Denn schieben wir nicht oft die Dinge, die eigentlich getan werden müßten, gern auf, weil wir ja noch sooo viel Zeit haben? Sollten wir nicht lieber so leben, als wäre heute vielleicht der letzte Tag, wir könnte das wirklich Wichtie vielleicht nicht mehr nachholen?

> Ich persönlich bin (jetzt im Augenblick!) der Meinung,
> dass es Jesus/GOTT gibt, der "drüben" auf uns wartet...

Ja, das stimmt. Aber nicht nur drüben, sondern Er ist auch hier. Auch wenn ich jetzt nicht in der Lage bin, Dir das Leid zu erklären (und, sorry an die "Esos" hier, die Erklärung, die Betroffenen hätten sich das so ausgesucht, hilft meist herzlich wenig). Aber, auch wenn ich weiß, daß ich es menschlich nicht erklären kann, es gilt Römer 8:28 ("alle Dinge dienen denen, die Gott lieben, zum Besten"). Manchmal erkennt man das erst hinterher, viel später, aber es stimmt.

> Dachte immer, dass mein Dad das auch glauben würde...
> aber trotzdem hat er brutale Angst....ihm hilft scheinbar
> der Glauben jetzt - in dieser Notlage - nix...

Gerade deswegen ist es ja wichtig, mit dem Glauben nicht allein zu sein, sondern Leute zu haben, mit denen man beten kann. Die auch für einem beten können und einem besser tragen können, weil sie wissen, von wem sie im Endeffekt selbst getragen werden, nämlich von Gott (Du kennst bestimmt "Spuren im Sand"?)

Okay, etwas off topic, aber wir können es ja ggf. im Reli-Forum fortsetzen, Du hast dort das gleiche Paßwort. Wollte nur die beiden Gedanken für Dich loswerden (Römer 8:28 und Spuren im Sand).

Gruß

Johannes




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