Re: (off topic) Rheinwiesenlager
Geschrieben von Guerrero am 30. Januar 2004 17:18:11:
Als Antwort auf: (off topic) Rheinwiesenlager geschrieben von Johannes am 30. Januar 2004 14:03:01:
>> Auf jedem Fall haben die Amerikaner die Gefangenen am besten behandelt.
>> Das mit den Reinlagern war auch für die Amerikaner ein Problem.
>> Millionen Gefangene innerhalb kurzer Zeit unterzubringen und zu verpflegen
>> war nicht besser zu machen.
>
>Hallo Guerrero,
>ich habe den Betreff mal umbenannt, damit er klarer wird für die Mitleser, die die Threads nach Themen auswählen.
>Zu den Rheinlagern: Nein, es scheint mir keine Überforderung bei der Organisation gewesen zu sein, sondern eher Absicht. Dem Roten Kreuz wurde verboten, zu helfen, obwohl es genug Lebensmittel hätte bringen können und angeboten hatte.
>Hier ein Auszug:
>Die Gefangenen hausen trotz Kälte, Regen, der z. T. in Schneeregen übergeht, ohne Obdach auf nacktem Boden, der sich mit der Zeit in eine unergründliche Schlammwüste verwandelt. Unterkünfte zu errichten, ist verboten. Zelte, die in den von den Amerikanern erbeuteten Depots der deutschen Wehrmacht und in denen der US-Armee in reichlichem Maß vorhanden sind, werden nicht ausgegeben. Die Gefangenen graben sich Erdlöcher, um vor der schlimmsten Kälte geschützt zu sein. Auch das wird immer wieder untersagt, so daß die Gefangenen oft gezwungen sind, die Erdlöcher zuzuschütten.
>Nahrung gibt es während der ersten Zeit so gut wie nicht, obwohl die erwähnten deutschen und amerikanischen Depots überreich mit Vorräten gefüllt sind. Die deutschen Depots werden der Bevölkerung zur Plünderung überlassen.
>Später erhalten die Gefangenen aus den US-Vorräten: Eipulver, Milchpulver, Kekse. Blockschokolade, Kaffeepulver, jedoch kaum Wasser, so daß zu dem Hunger schwere Darmerkrankungen hinzukommen.
>Die Gefangenen haben keinerlei Verbindung zur Außenwelt, Postverkehr findet nicht statt. Der Bevölkerung ist bei Todesstrafe verboten, die Gefangenen mit Nahrung zu versorgen, s. Dietersheim.
>Das Internationale Rote Kreuz hat keinen Zutritt zu den Lagern. Nahrungsmittel und Hilfsgüter, welche das Schweizer Rote Kreuz in gewaltigen Mengen an den Rhein transportieren läßt, werden zurückgeschickt.
>Schwerkranke und Sterbende werden unzureichend oder überhaupt nicht versorgt, während nahegelegene Krankenhäuser und Lazarette ungenutzt bleiben.
>Lagerpolizei besteht zum Teil aus ehemaligen Häftlingen der Wehrmacht und aus entlassenen Fremdarbeitern. Willkürlichen Mißhandlungen der Gefangenen wird kein Einhalt geboten.
>Auch heute noch wird eine Untersuchung der Geschichte und die würdige Bestattung der Toten mit meiner Ansicht nach fadenscheinigen Gründen verhindert. Zum einen darf dort nicht nach den vermuteten abertausenden Toten gegraben werden, denn das wäre Stören der Totenruhe. Andererseits läßt man die für Kriegsgräber/-pflege zuständigen Stellen nicht graben bzw. verweigert Gelder, da dort keine Toten seien, der Einsatz also unnötig. Somit darf niemand, ob privat oder von der Kriegsgräberfürsorge, dort forschen und die gefundenen Toten dort wie alle anderen Kriegstoten bestatten. Auch der Versuch, diverse Schicksale durch das Finden der Namensplaketten zu klären, wird somit unterbunden.
>Mein Fazit: Dort ist dermaßen viel Schreckliches von Seiten der Amis passiert, da soll nie wieder jemand dran rühren. Nur war es nicht organisatorische Überforderung bei der technischen Verteilung von Lebensmitteln etc., sondern eher bewußtes Handeln aus Haß und Rache. Daß dies geschehen ist, mag in gewisser Weise nachvollziehbar sein. Daß wir, als die betroffene Nation, dem ganz freiwillig nicht nachgehen, zeigt, daß die Geschichte von den Siegern geschrieben wird. Eine sachliche Untersuchung bzw. Bestattung der Toten durch die Kriegsgräberfürsorge würde ich dagegen für angemessen halten. Gibt es aber nicht.
>Gruß
>Johannes---------------------------------------------------------------------------
Estimado Johannes.Vor einigen Monaten gab es einen Bericht im Fernsehen über die Rheinlager.
Das sprachen deutsche ehem. Soldaten die dort gefangen waren
und auch amerikanische Bewacher über ihre Erlebnisse und
der Situation und den Hintergründen.
Da gab es auch interessante Filmaufnamen von den Lagern.
Die Zustände waren wirklich schlimm.
Was ich nicht verstehe ist es,
warum die vielen deutschen Soldaten des Afrikakorps so gut behandelt wurden,
und die Soldaten in den Rheinlager so schlecht.
Einer der amerikanischen Zeitzeugen sagte in etwa aus,
der oder einer der verantwortlichen hohen Offizier der Lager hasste die
Deutschen wie die Pest und unterband Hilfe wo er konnte.Gruss
Guerrero
- Es gab Unterschiede. JeFra 30.1.2004 23:15 (1)
- Re: Es gab Unterschiede. Swissman 31.1.2004 01:20 (0)