Re: Die Film ist längst abgedreht - kein Spielraum!
Geschrieben von Hans am 21. Januar 2004 17:57:34:
Als Antwort auf: Re: Die Film ist längst abgedreht - kein Spielraum! geschrieben von HotelNoir am 21. Januar 2004 15:18:26:
Hallo Hotel Noir,
"Es gibt etwas, das sich nicht in Worte fassen lässt, das weit über den Glauben, wie man ihn gemeinhin definiert, hinausgeht. Es ist eine tiefe Gewissheit. Erst diese Gewissheit gibt dem Glauben wirklich Sinn. Wer kann sich schon ernsthaft vorstellen, dass er mit seinem Glauben Berge versetzen kann, wie Jesus gepredigt hat? Ich *weiss* dass es so ist, ich weiss aber auch, dass mein Glaube zu klein ist, dass ich es vollbringen könnte. Wer also davon spricht an etwas zu glauben oder nicht zu glauben meint in Wahrheit nicht Glauben, sondern eine vernuftmässige und/oder konditionierte Annahme."
Und ich dachte schon du hättest das alles nur irgendwo gelesen.
Ist es die selbe feste Gewißheit die Zeugen Jehovas haben, gäubige Moslems, Katholiken, Scientologen, fromme Hindus, tiefgläubige Atheisten, Buddhisten ... ?
Das trifft sich gut, die selbe tiefe Gewißheit habe ich nämlich auch. ;)
Ich nehme das nicht ernst, es geht mir nur darum, Selbstverständlichkeiten in Frage zu stellen. Mir selbst ist es schnuppe, da ich Gewissheit habe.
>Wenn ja warum nimmst du dann die momentanen Zwischenergebniss der
>Hirnforschung (die ja bekanntlich an alles andere glaubt nur nicht an eine
>Seele im Menschen) so ernst.
Ich verstehe. Alles und jeden in Frage stellen, nur die eigene Gewißheit nicht.
Und ... was bringt das? Ich meine irgend einen Sinn muß das In-Frage-Stellen der Erkenntnisse anderer ja haben.
"Es geht darum, den Willen, den man verkörpert, zu tun."
Warum hast du dann mit dem Rauchen aufgehört? Das war doch dein Wille Zigaretten zu rauchen. Sonst hättest du es nicht getan. Jetzt hast du aufgehört diesen Willen zu verkörpern.
"Dieser Wille ist individuell, aber er ist gegeben. Du hattest nie eine Wahl, doch je bereiter Du bist, Dich selbst zu erkennen, umso mehr wirst Du diesen Deinen Willen tun - und wirst Dich von niemandem mehr daran hindern lassen."
Das sehe ich anders. Ich weiß zwar zugegebenermaßen oftmals nicht warum ich etwas will (warum schmecken mir Bananen besser als Äpfel? *schulterzuck*, ist nun mal so) aber nur weil ich nicht weiß wie etwas funktioniert bedeutet das noch lange nicht das es deshalb nicht funktioniert.
Mit dem freien Willen ist es wohl so wie mit dem Führerschein. Den Lappen haben und auch wirklich Autofahren können sind zwei paar Stiefel. Aber dazu ist die Erdenschule ja da, nicht wahr?
Ein von Ursachen unabhängiger, also wirklich freier Wille ist, wie es Schopenhauer ausdrückt, ein undenkbarer Gedanken. Eine Wirkung ohne Ursache die man sich in einer kausalen Welt nur schwer, besser gesagt garnicht, vorstellen kann.
Weil sich etwas der raumzeitlichen Logik entzieht bedeutet das nicht das es dieses etwas - die Transzendenz - nicht gibt. An dieses unsichtbare Etwas hinter dem Vorhang kann man nur glauben. Hinter diesem "Ereignishorizont" der Wahrnehmung ist die Heimat der Seele mitsamt ihrem freien Willen. So zumindest meine Auffassung.
Hans