Re: Christentum und Reinkarnation ?

Geschrieben von Dunkelelbin am 10. Januar 2004 00:59:44:

Als Antwort auf: Re: Christentum und Reinkarnation ? geschrieben von Johannes am 10. Januar 2004 00:06:06:

Hi Johannes,

ich habe mich nur oberflächlich mit dem Buddhismus befasst und kann deshalb sicher nicht ins Detail dieses Glaubens und seiner Lehren gehen. Mir ist diese Art der Darstellung der östlichen Reinkarnationstheorie jedoch zu platt und oberflächlich.

> es ist merkwürdig, dass stets die östliche Lehre der Reinkarnation inkl.
>> Karma als Beispiel angeführt wird.

>Hallo Dunkelelbin,
>naja, so merkwürdig ist das nicht, es ist schließlich so ziemlich die bekannteste Art der Lehre, die Einfluß auf ein ganzes Volk bzw. weite Teile davon hat.
>Welche Beispiele würdest Du anführen, um zu sehen, wie sich die Lehre in der Praxis auswirkt? Möglichst aktuell und die Lehre sollte schon ein paar Generationen der allgemeine Glauben sein, um wirklich mit seinem Einfluß alles zu durchdringen.

Nein, auf diesen rethorischen Schachzug antworte ich nicht, weil eine Argumentation völlig vom Thema fortführt und nur wieder endlos-Diskussionen über *richtig* und *falschen* Glauben nach sich ziehen würde, an denen ich mich nicht beteilige weil ich nicht missioniere.


>> Vielmehr sucht sich demnach die Seele freiwillig jene Prüfungen aus, die
>> sie erfahren will um sich zu vervollkommnen.

>Die Frage, wer sich Hitler oder Stalin ausgesucht hat, lasse ich jetzt mal weg. ;-)
Das waren wohl auch nur Seelen, die diese schwere Aufgaben auf sich genommen haben. Aus menschlicher Sicht sind ihre Taten verabscheuungswürdig, aus spiritueller Sicht waren sie vielleicht notwendig.


> Nur, das Wissen, daß es eben nicht meine eigene Schuld (oder für Dich: Prüfungsauswahl) ist, wenn ich so etwas erlebe, macht es mir leichter, damit umzugehen. Denn Leid, wie es einige erleben müssen, ist nicht immer erklärbar.

Aber genau darum geht es. Es ist erklärbar, wenn man weiß dass der Tod nur ein Wechsel von der materiell-spirituellen Existenz in die rein spirituelle Daseinsebene darstellt.
Wir alle tragen unser Päckchen auf dem Buckel das genau so schwer ist, wie wir es eben gerade noch zu tragen vermögen. Unsere Leiden, unsere Tragödien sind Lernerfahrungen und Prüfungen an denen unsere Seele wachsen will. Natürlich vergessen wir mit unserer Geburt, was wir uns ausgesucht haben, weil sonst ein Leben vorbelastet wäre.
Der Gedanke dass ein Gott wie ihn die monotheistischen Religionen propagieren, das Elend auf dieser Erde zulassen kann ohne in seiner Allmacht einzuschreiten, dieser Gedanke würde mich sehr ängstigen und liese mich diesen Gott entweder als nicht allmächtig oder als das absolute Böse erkennen.

>Es ist schlimm, wenn es da ist - aber dem Opfer auch noch die Verantwortung dafür zu geben (und darauf läuft es ja hinaus!), erscheint mir grausam.

Nein, es ist falsch jemanden zu sagen: "Das ist Deine Verantwortung." wenn er nicht in der Lage ist, es selbst zu erkennen. Ist er nicht in der Lage es zu erkennen, steht es nicht in seinem Lebensplan und bringt seine Seele somit nicht weiter in ihrer Entwicklung.


>Leid dagegen einfach auch mal stehenzulassen als etwas, das da ist, ohne daß ich es erklären kann oder ich die mir die Verantwortung dafür geben muß, erscheint mir da oft angemessener und auch folgerichtiger.

Scheinbar sinnloses Leid welches man ertragen muß ohne Sinn und Grund? Wie überaus grausam...

>Du siehst, was ich meine? Es ist für mich nicht nur eine Lehrfrage, ob nun ein Bibelvers fehlt oder nicht, mir geht es eher um die Gesamtsicht.

Mir auch;))

Grüße
Dunkelelbin*

>Gruß
>Johannes



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