RSA schlägt RFID-Blocker vor (Aug.)
Geschrieben von franz_liszt am 28. Dezember 2003 11:00:47:
Als Antwort auf: Proteste gegen Funkchips in Pässen geschrieben von franz_liszt am 28. Dezember 2003 10:46:31:
RSA schlägt RFID-Blocker vor
Wissenschaftler der RSA Security Laboratories haben nach eigenen Angaben eine
Methode entwickelt, um den von Datenschützern befürchteten Verlust an
Privatspäre durch so genannte RFID-Tags zu kompensieren. Passive RFID-Tags
sind Chips, die per Funk eine eindeutige Kennung von bis 128 Bit Länge senden,
wenn sie von einem Lesegerät dazu aufgefordert werden. Da die Tags nicht
unbedingt eine eigene Energieversorgung benötigen, können sie praktisch überall
verwendet werden. Datenschützer befürchten, dass die Chips nicht nur als
Barcode-Ersatz verwendet werden, sondern auch zur allgegenwärtigen
Kundenüberwachung.In einem Aufsatz diskutieren Ari Juels und seine Kollegen von RSA Security, wie
die Chips zeitweilig an der Übermittlung ihrer Kennung gehindert werden können.
Dabei wollen sie ausnutzen, dass die Lesegeräte immer nur eine Kennung zurzeit
einlesen können. Senden viele Tags gleichzeitig, kommt es zu einer Kollision. Der
Leser teilt den einzelnen Tags dann eine Reihenfolge zu, in der sie sich zu melden
haben -- die anderen bekommen in der Zwischenzeit den Befehl, Ruhe zu geben.
Ein Tag-Blocker könnte ein solches Gerät also blockieren, indem er vorspiegelt,
dass extrem viele Tags gleichzeitig senden.Die Tags mit Hilfe des beispielsweise vom Auto ID Center vorgeschlagenen
Kill-Kommando ganz auszuschalten lehnen die Autoren ab -- schließlich würden
die Tags auch durchaus nützliche Funktionen erfüllen. Simple Störsender lehnen sie
als "Vorschlaghammer-Ansatz" ebenfalls ab. (wst/c't)