Russland verlegt taktische Atomwaffen

Geschrieben von another am 03. Januar 2001 22:34:17:

US-Presse: Russland verlegt taktische Atomwaffen nach Königsberg

Washington, 3. Januar (AFP) - Russland verlegt nach einem Bericht der "Washington Times" taktische Atomwaffen nach Königsberg, um so den militärischen Druck auf die NATO zu erhöhen. Unter Berufung auf "US-Geheimdienstler" berichtete das Blatt in seiner Mittwochsausgabe, das Manöver sei bereits im Juni entdeckt worden. Das US-Verteidigungsministerium habe jeglichen Kommentar abgelehnt. Die Exklave Königsberg (Kaliningrad) ist der westlichste Vorposten Russland. Sie liegt zwischen Polen und Litauen. Welche Waffen genau nach Königsberg verlegt wurden, sei dem US-Geheimdienst nicht bekannt, berichtete die "Washington Times" weiter. Einige Verteidigungsexperten hätten gemutmaßt, mit den Waffen sei die neue russische Kurzstreckenrakete Toka ausgerüstet worden. Am 18. April vergangenen Jahres sei eine Toka in Königsberg zu Testzwecken gezündet worden. Die Rakete habe eine Reichweite von rund 70 Kilometern. 1991 hatte die sowjetische, 1992 die russische Regierung angekündigt, alle taktischen Atomwaffen aus Osteuropa abzuziehen. Unklar sei aber geblieben, ob damit auch in Königsberg stationierte Waffen gemeint waren. Die "Washington Times" zitierte Beobachter, nach deren Meinung Russland mit der Stationierung von Waffen in Kaliningrad auf die Aufnahme Polens, Ungarns und Tschechiens in die NATO 1999 reagierte. Die Beitritte waren in Moskau auf heftigen Protest gestoßen.


Russland bestreitet Nuklearaufrüstung im Gebiet Kaliningrad

Moskau (dpa) - Das russische Verteidigungsministerium hat einen Bericht der amerikanischen Zeitung "Washington Times" über eine Verlegung von Atomwaffen in die westliche Exklave Kaliningrad (ehemals Königsberg) dementiert. "Die Information über die Verlegung taktischer Nuklearwaffen in das Gebiet Kaliningrad entspricht nicht der Wahrheit", teilte das Verteidigungsministerium am Mittwoch in Moskau nach Angaben der Nachrichtenagentur Itar-Tass mit.

Die "Washington Times" hatte am Mittwoch unter Berufung auf US- Geheimdienste berichtet, Russland habe erstmals seit dem Ende des Kalten Krieges wieder Atomwaffen in das an Polen und Litauen grenzende Gebiet an der Ostseeküste gebracht. Die Sprengköpfe sollten demnach im Krisenfall auf Kurzstreckenraketen vom Typ "Totschka" (NATO-Bezeichnung: SS-21, Scarab) montiert werden. Die russische Armee testet seit Jahren die "Totschka"-Raketen mit einer Reichwerte von bis zu 70 Kilometern im Gebiet Kaliningrad.


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