Feldpostbriefe - Recherche

Geschrieben von Parzival am 11. Dezember 2003 20:16:07:

Hallo zusammen,

die Feldpostbriefe von Andreas Rill sind ja bereits von Hans Bender gut untersucht worden. Die Ergebnisse hat er in seinem Buch Zukunftsvisionen Kriegsprophezeiungen Sterbeerlebnisse (ISBN 3-492-00546-2 T31100) zusammengefasst.

Nachfolgend möchte ich die wichtigsten Ergebnisse seiner Untersuchung hier kurz darstellen und Euch bitten, die aufgeführten Punkte mit Eurem Wissen über die Feldpostbriefe zu ergänzen. Dabei sollten Dopplungen vermieden werden.

Ziel dieser Aktion soll es sein, dass wir alle einen gemeinsamen Wissensstand über die Feldpostbriefe erlangen. Mein Wunsch ist es, vielleicht doch noch das ein oder andere zu erfahren das bisher nicht bekannt ist. Es soll weitere recherchiert werden !

Sollte es hier Personen geben, die sich dieser Arbeit bereits angenommen haben und zu dem Schluss gekommen sind, dass dieses vergeblich ist, so bitte ich mir diese in einem extra Thread mit Begründung mitzuteilen. So kann jeder Forumsteilnehmer selbst über Sinn oder Unsinn der Aktion entscheiden.

Ich selber bin gespannt, ob hierbei etwas produktives zustande kommt.

Zur Vorgehensweise:

Als erstes möchte ich sehen, ob ein solches Vorhaben auf Interesse stößt. Ist dem so, dann schlage ich vor, dass wir zuerst alle Infos die wir bisher haben Bündeln und Zusammenfassen und dann uns weitere Fragestellungen für die Recherche überlegen. Danach werden die Aufgaben verteilt.

Grammatik und Rechtsschreibfehler bitte ich zu ignorieren.

Befragung der Familienangehörigen

Söhne: Sigmund Rill geb. 1906, Andreas Rill geb. 1909, Kahti Schaid geb. 1910

Aussagen Sohn Sigmund Rill:

• Rill soll versucht haben, den prophetischen Franzosen wieder zusehen.Im Winter 1917 soll er in der Nähe von Colmar einen zwei Stunden Fußmarsch unternommen haben, um ihn in einem Kloster zu besuchen. Ein Pater des Klosters teilte ihm mit, dass der Franzose verstorben sei, aber das was der Franzose erzählt hat, die Wahrheit ist.


•1936 sollen 2 Kriminalbeamte Andreas Rill aufgrund seiner Äußerungen verhört haben.

Aussage Sohn Andreas Rill

•Auch während der Hitlerzeit redete sein Vater immer wieder von dem Franzosen
•Freimaurerloge der der Franzose angehörte hieß „Zur Treue“ in Colmar

Aussagen Kathi Schaid geb. Rill

•Der Franzose soll Freimaurer gewesen sein


In der Nähe von Untermühlhausen gibt es noch Telfonbucheintragungen von Sigmund Rill und Andreas Rill. Vielleicht sind die ja Verwandt ?

Ansatz für die Recherche:

•Gibt es Aufzeichnungen aus dem Kloster in dem Rill den Franzosen gesucht hat (Siehe Nachforschung Militärgeschichtliche Dokumente)

•Warum hat der Pater gesagt, dass das was der Franzose gesagt hat, die Wahrheit ist ?

•Gibt es Aufzeichnungen von 1936 über das Verhör ?

Geschichte der Briefe

•Dr. Arnold (Schwabenhausen) erhält 1941 den ersten Feldpostbrief von Rill und 1946 den zweiten. Dr Arnold leitete seinerzeit ein Militärhospital. Pater Frumentius Renner war zu dieser Zeit Sanitätssoldat und ließ Kopien anfertigen.

•1948 verstirbt Dr. Arnold

•Aufgrund des letzten Willens von Dr Arnold wurden die Briefe dem Internisten Prof Lepsche (Maria-Theresia-Klinik) übergeben. Dieser ließ Abschriften erstellen, von denen sich Ablichtungen im Freiburger Institute befinden.

•Das original des zweiten Briefes ist zur Zeit verschollen.

•Bei dem Gespräch mit dem Franzosen um ein Verhör handelte, oder um ein informatives Gespräch. Es soll von einem geführt worden sein. Ansonsten war Andreas Rill, ein Unteroffizier und drei weitere Soldaten anwesend. Dem Unteroffizier wurde ein baldiger Tot vorhergesagt und die Krähen würden sein Fleisch von den Knochen hacken. So ist es auch eingetreten (Pater Renner erfuhr dieses im Gespräch mit Rill ).

Ansatz für die Recherche:

•Kannte jemand Pater Frumentius Renner persönlich ? Er war im Kloster St. Ottilien zuständig für Wunder und Okkultes. Er untersuchte die Feldpostbriefe und veröffentlichte in der Missionszeitschrift 1953 die Briefe.

•Schön wäre es, wenn man eine Kopie dieser Missionszeitschrift scannen könnte und im Web veröffentlicht.

Militärgeschichtliche Dokumente

•Der Parapsychologe Hans Bender hat die Feldpostbriefe untersucht. Er wurde vom Militärgeschichtliches Forschungsamt Freiburg – (Herr Dr. Umbreit) und dem Bayrische Kriegsarchiv – Archivdirektor ( Herr Dr. Heyl) unterstützt.

•Andreas Rill gehörte der 11. Kompanie des III. Bataillons des 12 Landwehr – Infanterie – Regiments an.

•Rill befand sich während des gesamten Krieges im Oberelsaß, Raum Schlettstadt und Colmar

•Der Unteroffizier ist von einer Patrouille am 23.09.1914 am Roßberg nicht zurückgekommen und man fand seine Überreste erst am 15.02.1915. Er soll in Côte St-Marie, Grab No.8 beigesetzt worden sein.

•Im Winter 1917 / 18 bezog seine Einheit ein Quartier in Türckheim am Eingang des Münstertals, ca. 8 Km von Sigolsheim entfernt. Er vermutete ihn in einem Kloster in der Nähe der Front. Nach einem 2 Stunden Fußmarsch, kam er an einem Kloster an, dort sagte ihm ein Pater, dass der Franzose verstorben sei. Hier verliert sich die Spur des Franzosen.

•Hans Bender erhielt vom Provinzialat der Kapuziner in Koblenz eine Ablichtung der Liste der Insassen der Kloster vom 06.11.1917. Für Sigolsheim ist an letzter Stelle ein „FR.Laic. TERt (Frater Laicus Tertiarius) angegeben. Damit wird ein lebender gast im Kloster bezeichnet. Hierbei könnte es sich um den Franzosen gehandelt haben.

•Laut Kriegtagebuch müsste laut Kriegtagebuch der Leutnant Adolf Leeb das Verhör durchgeführt haben. Interviews mit Familienangehörigen ergaben keine weiteren Hinweise.


Ansatz für die Recherche:

Gibt es versteckte Hinweise in dem Kriegstagebuch der 11 Kompanie ?
Sind die die Recherchen von Herr Dr. Umbreit und Herr Dr. Heyl einsehbar ?


Nachforschungen in der Colmar Freimaurerloge

•Es soll sich bei der erwähnte Freimaurerloge um die Loge „Zur Treue“ in Colmar handeln.

•Hans Bender hat die Liste der ehemaligen Mitglieder der Loge von 1888 – 1913, die vollständig im Freimaurer Museum in Bayreuth vorhanden sind, eingesehen. Leider ergab sich keine mögliche Identifizierung.


•Weitere Nachforschungen werden von dem Archivar der elsässischen-lothringischen Kapuziner-Provinz, P.Linck, unternommen. (Stand 1983)


Ansatz für die Recherche:

•Mit der Loge Zur Treue sprechen. Gibt es die überhaupt noch ?

•Ablichtung der Liste der ehemaligen Mitglieder

•Nachfragen beim Archivar der elsässischen-lothringischen Kapuziner-Provinz, P.Linck, ob es Ergebnisse gibt.


Hier noch ein kleiner Auszug aus der offiziellen bayer. Kriegsgeschichte "Die Bayern im Großen Kriege" (München 1923), S. 86:

"....Gleichzeitig griff am 7. Sept. (1914) die bei Diedolshausen stehende Gruppe (I. und III. Bataillon / b. LIR 1) erneut den Col du Bonhomme, eine weitere Abteilung (III. / LIR 12 = dazu 11. Kp., M.E.) und I. / LIR 120) die Kuppe 1126 (Roßberg) an....

Gegen den Col du Bonhomme, wie gegen den Roßberg führte der Angriff weder an diesem Tage, noch am 9.9. zum Ziel.

In der Linie Markircher Höhe (Cote de Ste. Marie) - Diedolshausen- Buchenkopf - Urbeis - Gr. Hohnack erstarrte nun die Kampffront der beiden Brigaden (2. und 1. bayer gemischte Landwehr-Brigaden, M.E.)



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