Re: Schöne Grüße der USA an den Rest der Welt / zum Forumsthema

Geschrieben von Johannes am 05. Dezember 2003 02:31:50:

Als Antwort auf: Re: Schöne Grüße der USA an den Rest der Welt / zum Forumsthema geschrieben von Regina am 05. Dezember 2003 00:50:41:

> Schön wäre es, wenn Du Dich an dieses Recht halten würdest.
> Deine Polemik: "ob diejenigen schon mal darüber nachgedacht, in Rußland um
> Asyl zu bitten" widerspricht allerdings Deiner eigenen Aussage.


Hallo Regina,

wobei ich das allerdings nicht meinte im Sinne von "geh doch nach drüben", wie es früher hieß. Sondern ich hoffe, daß, wenn einer der Angesprochenen diesen Satz liest, daß ihm klar wird, daß er es doch gar nicht so schlecht hier hat. Zumindest nicht so schlecht, daß er in einem Proph.-Forum dauernd über die böse USA jammern müßte.

> Politisches Hintergrundwissen ist für eine Diskussion unentbehrlich!

Ja, sicher. In sofern fand ich es z.B. auch gut, daß Du die Übersetzung "Countdown to Armageddon" hier ins Forum gestellt hast. Ist zwar an einigen Stellen etwas absurd, finde ich, bringt aber auch einige Gedanken, die man ansonsten kaum findet.

Wenn ich allerdings so etwas lese:

> (Alle noch nicht besetzten Länder sollten die Hoffnung nicht aufgeben!)

dann ist das zwar an sich nicht so schlimm, bringt aber irgendwie doch das Faß zum Überlaufen. Leute, wißt Ihr eigentlich überhaupt noch, wie gut es uns geht? Wo würdet Ihr denn lieber leben? Einige würden vielleicht sagen, in der Schweiz, Franke43 bleibt bei Schweden, aber eigentlich alle ziehen den Einflußbereich der USA vor. Und da frage ich mich dann schon, ob es sein muß, auch noch einen extra-Thread zu starten, um den von den USA besetzten Ländern Hoffnung zuzurufen.

Leute, habt Ihr alle schon vergessen, was Krieg bedeutet? Was National-Sozialismus oder Kommunismus für die Betroffenen bedeutet? Kann sich hier einer noch vorstellen, was es heißt, in einer wirklichen Diktatur zu leben und beim Morgenappell dem Führer huldigen oder für ihn die Arbeitsnormen übertreffen zu müssen.

Sorry, aber mir kommt da das Internet manchmal wie eine irreale Welt vor. Wissen wir denn wirklich nicht mehr, was echte Probleme sind? Hier schimpft es sich doch locker über die USA, es passiert einem ja doch nichts. Aber wißt Ihr überhaupt, wie die Praxis in anderen Ländern aussieht? Die Tage z.B. die Meldung in Radio BR 5, nach der in Tschetschenien maskierte russische Soldaten immer wieder Männer aus ihren Autos und Wohnungen zerren, später findet man dann die verstümmelten Leichen.

Frag doch bitte mal Eure Eltern/Großeltern, wie es im National-Sozialismus war. Und fragt Vertriebene nach den gezielten Massakern, die damals veranstaltet wurden. Sofern sie Euch überhaupt viel erzählen, denn meist haben sie ihre Erlebnisse so in sich hineingefressen, daß sie auch heute nicht alles erzählen. Ob die Rheinwiesenlager der Amis, Verschleppung nach Sibirien oder gewaltsame Vertreibung aus der angestammten Heimat, es gibt noch jede Menge Leute, die schrecklichste Erfahrungen gesammelt haben.

Ja, und noch etwas: Nach dem Krieg war es selbstverständlich, daß man nie wieder National-Sozialismus wollte. Aber man merkte schnell, daß auch der reale Kommunismus keine Alternative sein kann, nachdem die ersten Lager wieder gefüllt waren. Daher war klar: Nie wieder National-Sozialismus, nie wieder Kommunismus, sondern die Idee war, anti-totalitär zu sein.

Doch was ist vom Anti-Totalitarismus übriggeblieben? Nichts außer dem Anti-Faschismus. Und wenn dann doch mal die Folgen des Kommunismus deutlich werden, dann definiert man das einfach um. Können ja nur Faschisten sein oder eben von den USA gesponsert. Kommunisten sind ja sooo lieb, so die Vorstellung, da kann man schon die Millionen Opfer seit 1945 als Betriebsunfälle sehen, die nichts mit dem eigentlichen System zu tun haben.

Du siehst, obwohl ich mich als eher ruhig und ausgeglichen betrachte, manchmal kann ich mich doch aufregen. :-) Es geht im Endeffekt darum, daß im Angesicht realer Probleme viele so satt und zufrieden zu sein scheinen, daß sie vollauf zufrieden sind, wenn sie wohlgenährt im warmen Wohnzimmer vor dem Computer sitzen und auf die böse USA schimpfen können, die ja der ganzen Welt nur Unheil bringt...

Du siehst, was ich meine? Auch wenn ich nun vielleicht wirklich etwas sarkastisch geschrieben habe...

Daher auch meine Sicht die Tage zu Faschismus/Kommunismus. Mein Ansatz ist nicht geschichtswissenschaftlich oder polit-philosophisch, sondern mir geht es um die Verhältnismäßigkeit. Natürlich gefällt mir auch vieles nicht, was die USA machen, es gibt da viel zu kritisieren. Nur, wo bleibt die Verhältnismäßigkeit, wenn ich die jetzige USA mit dem NS-Terror und Faschismus vergleiche, während zur gleichen Zeit in Moskau die alte KGB-Garde wieder dermaßen offen nach der Macht greift, daß sogar der Spiegel das Wort Putsch verwendet?

Und ich denke, die hatten das die ganze Zeit so geplant. Erstmal den Westen investieren lassen, dann wird es verstaatlicht. Und schließlich können die KGB-Offiziere, die die ganze Zeit die Fäden in der Hand hielten, die Maske der Demokratie endgültig fallen lassen.

Ja, genau, und vor eben diesem Hintergrund sitzen einige gemütlich in ihrem Zimmer und schimpfen über böse USA. Und der nächste schimpft über jeden Nationalismus (der oft nur Patriotismus ist) und verhindert so, daß sich die zusammentut, die außer Kritik an der Globalisierung dem noch ein anderes Konzept entgegenzusetzen haben. Und während so die eigenen Kräfte, so oder so, völlig gelähmt werden, wer ist da wohl der lachende Dritte?

> Du versuchst ZWANG auszuüben, Deine Sicht zu teilen, dass alles Böse aus
> Russland und dem Islam kommt. Eine weitgehend neutrale Auseinandersetzung
> über die mögliche Entwicklung wird so begrenzt.

Was sagen denn die Prophezeiungen aus? DAS interessiert mich.

Ich würde mir wünschen, daß wir die Prophs erst mal wie den Wetterbericht sehen. Bekommen wir weiße Weihnachten, ja oder nein? Ob nun die Zionisten für das Wetter verantwortlich sind und wie böse dieses oder jenes Wetter ist, das mag für die Folgenabschätzung interessant sein, aber im Mittelpunkt sollte der Versuch stehen, die Wetterprophezeiungen auszuwerten.

> Für mich stellt sich die Frage, was Du mit diesem Forum bezweckst?
> Die Prophezeiungen kann man überall nachlesen - es gibt Bücher - und einige
> sehen selbst.

Es gibt hier soviel, was wir vernachlässigen. Wir können uns hier zwar stundenlang darüber unterhalten, warum Irlmayer gesagt hat "Glas hält's nicht aus" oder welche Route die Russen nun genau nehmen werden und wo es also am sichersten ist.

Aber hast Du mal gemerkt, wo die meiste Aufmerksamkeit hinfließt? Dort, wo man seinen Frust rauslassen kann, z.B. über die böse USA. Was dabei untergeht, ist z.B. das Verständnis für Symbole in Prophezeiungen. Oder die Frage, wie man echte von falschen Prophezeiungen unterscheidet. Wie funktionieren Prophezeiungen überhaupt? Was hat es dabei mit dem morphogenetischen Feld auf sich? Und läßt sich das auch meßtechnisch nachweisen? (einige Beobachtungen legen das ja nahe).

Das wird aber weniger besprochen, eher geht es darum, daß man nicht frei genug über Israel schimpfen dürfe, wo DIE doch schließlich alles kontrollieren. Und so weiter.

> Wenn diese Dinge nicht im Kontext des realen Geschehens diskutiert werden
> können - wenn nicht unterschiedliche Sichtweisen zu einen allgemeinen "Mehr
> an Verstehen" führen dürfen, welchen Sinn willst Du dem Forum lassen?

Wo habe ich etwas gegen die Einbeziehung des realen Geschehens gesagt? Nur, nachdem ich einige Tage kaum im Forum sein konnte, fällt mir die Tendenz mancher Beiträge immer mehr auf, die eigene (Staats)Seite zu verteufeln. Und politisch möchte ich mich da, auch wenn ich es in diesem Beitrag weiter oben getan habe, eigentlich nicht oder nur wenig einmischen, sondern das Forum möglichst so führen, daß wir hier ohne Blockaden die Prophezeiungen auswerten können bzw. den Fragen nachgehen, wie sie überhaupt funktionieren können etc.

> Die Meisten hier haben doch Ihre Sicht der Prophezeiungen längst
> klargestellt - das Forum wäre also so gut wie fertig.

Überhaupt nicht. Hast Du Dir z.B. mal die Quellen angesehen, die Fred Feuerstein hier eingestellt hat? Oder die Beiträge, die Astro schreibt? Sie finden allerdings längst nicht den Widerhall, wie wenn jemand mal wieder mit gekonnten Worten auf die USA schimpft. Nur, was ist für ein Prophezeiungsforum wichtiger?

Und wenn ich schon bei den fehlenden Themen bin: Was ist eigentlich mit den biblischen Prophezeiungen? Wenn die überhaupt angesprochen werden, dann geht es doch ruckzuck darum, wie böse die Juden damals waren bzw. sind. Könnten wir da nicht mal bei der Sache bleiben und Daniel mit Jeremia oder den Aussagen von Jesus vergleichen? Wie sind die biblischen Bilder zu verstehen, die ja in diversen Prophezeiungen aufgegriffen werden?

Sicher, wenn das niemanden interessiert oder die 8er und 9er von Irlmayer auch auf Dauer interessanter erscheinen, dann kann man niemanden zu diesem Thema zwingen. Nur, es soll auch nicht im allgemeinen Polit-Zoff untergehen, genau darin sehe ich meine Aufgabe. Und wenn wir auf die etwas leiseren Themen achtet, dann könnten wir hier ganz neue Dimensionen erreichen, statt uns gegenseitig zu bestätigen, wie schlimm die USA seien.

Auch wenn der letzte Satz schon wieder etwas böse formuliert war, ich hoffe, Du weißt nun, um was es mir geht (und auch die anderen). Sachlich die politische Entwicklung aufzeigen, das ist okay, egal in welche Richtung das ausgeht. Aber der eigentliche Schwerpunkt sollte nicht Politik sein, und die Tiefe der eigentlichen Themen können wir bisher höchstens ansatzweise erahnen.

Gruß

Johannes


jetzt geht es mir wieder besser ;-)



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